Autoimmunerkrankungen
durch eine Fachkraft.
Bei einer mehr versteifenden und verhärtenden Komponente kann Ihr Arzt Disci comp. cum Stanno spritzen, dominiert mehr die schmerzhafte und entzündliche Seite, sind Injektionen mit Arnica-Levisticum comp. D3 hilfreich. In diesem Medikament ist auch Apis mellifica D2 enthalten. Bei anhaltenden Schmerzen kann Solum Inject gespritzt werden. Auch Ein reibungen mit Aconit Schmerzöl können die Beschwerden lindern. Das können Sie gut selbst machen. Bei Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Erschöpfung sind Phosphorus D5 oder/und Levico D3 einsetzbar.
WISSEN
Bechterew-Krankheit
Prävalenz: bis zu 1 % der Bevölkerung in Europa.
Symptome
Rückenschmerzen
Wirbelsäule: Versteifung, Verknöcherung, abnehmende Krümmung im Lendenwirbelbereich, zunehmende Krümmung im oberen Rücken
Schulter, Hüfte (30%): nachlassende Beweglichkeit, chronische Entzündung
Organe (selten): Herz- und Nierenbeteiligung
Atmung: Beeinträchtigung der Atmung bis hin zu Atemnot aufgrund abnehmender Beweglichkeit des Brustkorbs
Augen (25 %): Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis)
Die Ganzheitsmedizin nutzt zusätzlich die rhythmische Massage, die mit ihrer eher saugenden Grifftechnik das Gewebe belebt. Die Heileurythmie ist ein Segen für den Patienten mit einer Bechterew-Krankheit. Schon die einfache I-Übung hilft, die Aufrechte zwischen Himmel und Erde zu spüren (s. → Seite 145 ).
wichtig
Krankengymnastik und weitere physiotherapeutische Anwendungen wie Massagen und Bäder zeigen bei der Bechterew-Krankheit meist eine gute Wirkung.
Multiple Sklerose
»Vor etwa 25 Jahren fühlte sich meine linke Gesichtshälfte wie aus heiterem Himmel plötzlich taub an. Ich sah Doppelbilder und im linken Arm und linken Bein fühlte ich mich kraftlos. Im Krankenhaus stellte man fest, dass ich Multiple Sklerose habe. Ich bekam Prednisolon, und nach 5 Tagen bildeten sich die Symptome komplett zurück.« Zehn Jahre später kam die Frau zu uns in die Klinik, denn die Doppelbilder, das Taubheitsgefühl in beiden Gesichtshälften und die ausgeprägte Schwäche waren zurückgekehrt. Die Schwäche in den Beinen war so stark, dass sie nur knapp 100 m laufen konnte. »Ich fühle mich total unsicher, kann weder normal gehen noch stehen. Und dieser Drehschwindel macht mich verrückt.«
»Die Lavendelölpackungen an beiden Beinen habe ich als sehr beruhigend erlebt.«
Gesunde Menschen können sich die Beeinträchtigung dadurch kaum vorstellen. Eine Ahnung davon bekommt man, wenn man einen Stock in Armlänge von sich entfernt auf den Boden stellt und festhält, um dann so schnell wie möglich eine Zeit lang um ihn herumzulaufen.
Die Kernspintomografie des Kopfes ergab keine frischen Herde, neue Nervenscheiden waren nicht betroffen. Deshalb verzichteten wir auf eine erneute Kortisontherapie und wendeten stattdessen das multimodale Behandlungskonzept der Anthroposophischen Medizin an. Die Schwäche besserte sich durch Infusion mit Amnion D30, Arnica radix D30 und Solum Inject über 3 Tage. Es folgten Kurzinfusionen für 3 Tage mit Arnica radix D30,
Apis mellifica D30 und dem Organpräparat Nervus opticus D30, worunter sich die Sehstörungen besserten.
Außerdem entschied sie sich zur Heileurythmie und Maltherapie. Durch die Heileurythmie spürte und erlebte sie ihren Körper wieder, und die Maltherapie durchwärmte ihre bis dahin kalten Hände und Füße. Die Gangunsicherheit und der Schwindel wurden durch die Organpräparate Cerebellum D30 und Hirnstamm D30 beeinflusst.
Die Multiple Sklerose wird auch Encephalomyelitis disseminata genannt. Die beiden Namen bezeichnen die Vorgänge, die diese Erkrankung charakterisieren. Es besteht einerseits eine chronische Entzündung (-itis) und andererseits eine Verhärtung (Sklerose) von Nervenfasern. Die Nervenfasern bestehen aus einer ernährenden Umhüllung (Myelinscheide) und dem Fortsatz der eigentlichen Nervenzelle (Axon). Offenbar greifen in dem Autoimmunprozess körpereigene Abwehrzellen wie T- und B-Lymphozyten die Myelinscheiden an. Durch die Demyelinisierung können die Nervenimpulse nur noch langsam oder gar nicht weitergeleitet werden. Die Demyelinisierung kann an vielen (multiplen) Stellen auftreten. Je nach Lokalisation sind verschiedene neurologische Symptome möglich. Seltener geht auch das Axon zugrunde.
Dass es dazu kommt, unterliegt mehreren Einflüssen. Neben genetischen Faktorengehören dazu: Umweltfaktoren, sozioökonomische Einflüsse wie die Hygiene und schleichende
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