Autoimmunerkrankungen
die besondere Aufgabe zu, der Vermittler zwischen Körper und Geist zu sein. Das eine wie das andere bildet sich durch sie ab und wird erlebbar. Die Seele drückt sich durch Stimmungen wie Lust und Unlust aus. Auf der seelischen Ebene findet sich sowohl der Ausdruck meines körperlichen Befindens als auch meiner individuellen Besonderheiten.
Das Kennenlernen der Seele ist besonders wichtig, denn sie steht im Dienst des individuellen Ich, welches mehr und mehr zum Herrn im eigenen Haus reifen soll. Dies geschieht in dem Maße, in dem das Ich in der Lage ist, sich der Seele beobachtend gegenüberzustellen und ihre Ausdrucksfähigkeit zu dirigieren. Dass dies überhaupt möglich ist, zeigt uns, dass es eine höhere Instanz gibt, die fähig ist, formend auf die Seele einzuwirken. Nehmen wir einen Streit mit dem Nachbarn: Wütend gehe ich nach Hause. Und dann? Ich habe die Möglichkeit, auf meine Wut zu schauen, über sie nachzudenken, Schlüsse zu ziehen und sie zu verändern. Wir haben Wut, aber wir sind nicht die Wut. Es geht darum, Dirigent in meinen Seelenfähigkeiten zu werden: im Denken, Fühlen und Wollen.
Denken – aktiver oder passiver Vorgang?
Sehr häufig am Tage erleben wir: Es denkt in mir. Und nicht: Ich denke. Wäre mein Denken mehr durch mein Ich geführt, käme ich mehr zur Ruhe, wäre gesammelter und zentrierter. Eine hilfreiche Übung kann sein, täglich über einen Zeitraum von 5 Minuten gedanklich an einer – nicht zweckgebundenen – Sache zu bleiben. Beispielsweise an einen Bleistift zu denken. Wie sieht er aus? Woraus besteht er? Was kann man damit machen? Woher kommen seine Bestandteile? Wie viele Menschen waren an seiner Herstellung beteiligt? Und so weiter und so fort, seienSie erfinderisch. Ziel ist es, dass es nicht in mir denkt, sondern dass ich denke. Ich werde Dirigent meines Denkens.
Auch Fühlen ist erlernbar
Das Fühlen vermittelt zwischen Denken und Handeln. Ich stelle mir vor, eine Reise ans Mittelmeer zu machen. Dann stellt sich ein angenehmes Gefühl der Aufregung und Vorfreude ein, und als Nächstes schreite ich zur Tat der Vorbereitung. Daraus wird auch deutlich, dass das Fühlen nicht für sich allein existiert.
wichtig
Je nachdem, wie ich etwas bewerte, antwortet meine Seele mit dem entsprechenden Gefühl auf diese Bewertung. Wir fühlen also, was wir denken, und damit sind wir den Gefühlen nicht einfach ausgeliefert.
Halte ich etwa dunkelhaarige, bärtige Männer für aggressiv und unberechenbar, stellt sich bei einer Begegnung sogleich das Gefühl von Vorsicht oder Angst ein. So wäre der Schritt zur Veränderung, aufmerksam die Gedanken aufzufinden, die den immer wiederkehrenden Gefühlen zugrunde liegen. Haben Sie sie identifiziert, können Sie sie ändern. Dazu können Imaginationsübungen ein Weg sein, in denen bewusst alte Vorstellungswege nach und nach durch neu einzuübende Wege ersetzt werden. Bleiben wir bei dem Beispiel und versammeln Sie alle dunkelhaarigen und bärtigen Männer aus ihrem Bekanntenkreis vor Ihrem inneren Auge. Welchen Charakter haben sie? Und nun tun Sie das Gleiche mit allen blonden Männern. Versuchen Sie, sich jeden einzelnen Mann besonders intensiv vorzustellen. Finden Sie zwischen diesen beiden Gruppen einen wesentlichen Unterschied in Bezug auf Aggressivität und Unberechenbarkeit? Wohl kaum! Wiederholen Sie das ein paar Mal und kommen Sie dabei am Ende jedes Mal zu einem Urteil. So können Sie Ihre Vorurteile überwinden.
Im zweiten Schritt kann erarbeitet werden, dem Auf und Ab der Sympathie und Antipathie weniger ausgeliefert zu sein. Dies kann ich entwickeln, indem ich etwas, dem ich gewöhnlich Abneigung entgegenbringe, wie etwa einer Spinne, Aufmerksamkeit widme. Versuchen Sie, sich möglichst objektive Gedanken über sie zu machen, z. B. über ihr Aussehen, wo und wie sie lebt, wie sie sich fortpflanzt und natürlich über ihre Nützlichkeit. Dabei ist es wichtig, am Phänomen zu bleiben und nicht zu beurteilen. Der Effekt wird sein, dass Sie mit der Zeit nicht mehr von Ihren Gefühlen übermannt werden. Sie werden Dirigent Ihrer Gefühle.
Besser Wollen können
Eine weitere Fähigkeit der Seele ist das Wollen. Bei sehr vielen Menschen liegt hier ein Schwäche vor: »Ich würde gern, aber … ich tue es nicht.« Oder: »Ich nehme mir vor, aber … es wird immer wieder aufgeschoben.« Doch der Wille ist die Tür, durch die es zur Tat und somit zu jedweder Veränderung kommt. Zur Stärkungdes »Wollen-Könnens« nehmen Sie sich
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