Autoimmunerkrankungen
machen erweckt einen Sinn in uns, der uns hilft, mit der Zeit den eigenen Weg zu »unserem Gott« zu finden. Menschen, denen dies gelungen ist, jenseits der effektheischenden Frömmelei, erleben wir als in sich ruhend und voller Frieden.
Dieser Weg ist etwas sehr Intimes und kann nur sehr behutsam von außen angestoßen werden. Eine von vielen Möglichkeiten ist die Auseinandersetzung mit besonderen Biografien. In der Lebensgeschichte anderer können Sie lernen, dass Menschen ihr Schicksal mit innerer Kraft tragen und verwandeln können, anstatt esnur zu ertragen. Ein bekanntes Beispiel ist das Leben von Dietrich Bonhoeffer. Aber auch die Beschäftigung mit den schlichten und doch intensiven Engelbildern von Paul Klee kann zu dem Göttlich-Geistigen führen.
PRAXIS
Begeisterung
Ob Mensch, Gegenstand oder Idee – für was wir uns auch begeistern, wir begegnen dem Objekt unserer Begeisterung unmittelbar mit unserem inneren im Leben gefunden haben, oder auch Wesenskern. Es ist ein Gefühl, das uns durch und durch erwärmt – wir glühen vor Begeisterung. Dafür müssen wir offen sein, innerlich beweglich, und wir müssen staunen können. All das können Sie üben: indem Sie die Natur auf sich wirken lassen, künstlerisch tätig werden, bei der Begegnung mit Menschen, die eine wirkliche Aufgabe im Leben gefunden haben, oder auch einfach an den vielen kleinen Wundern des Alltags, die man so leicht übersieht. Wenn Sie nun Ihre Begeisterung in die Tat umsetzen, gelingt es Ihnen, sich mit der Welt verbunden zu fühlen, Aufgabe und Sinn zu entdecken.
Selbst geschaffene Rituale, Konzentration, Meditation
Rituale sind spirituelle Bräuche, die man zur Gewohnheit werden lässt. Durch ihre Innerlichkeit und Regelmäßigkeit schaffen sie Vertrauen, Halt, Sinn und Verlässlichkeit. Am deutlichsten erkennen wir ihren Sinn und Wert an ihrer Wirkung auf Kinder. Jeder Mensch kann hier seinen eigenen Zugang finden, beispielsweise im Tischgebet, das ihn in Dankbarkeit auf das Essen vorbereitet. Eine andere Möglichkeit ist der abendliche Rückblick, durch den Sie sich den zurückliegenden Tagesablauf bewusst machen. Sie können das auch als Konzentrationsübung verstärken, indem Sie eine Besonderheit des Tagesablaufs rückwärts durchgehen. Nehmen Sie dazu ein einfaches Element wie das Zähneputzen und durchlaufen Sie es rückwärts. Sie bereiten sich damit auf die Nacht und einen gesunden Schlaf vor. Die Jahresfeste bewusst zu gestalten und zu begehen ist eine weitere Möglichkeit.
Die Meditation geht noch darüber hinaus. Ziel ist es, mithilfe der Meditation zur Ruhe zu kommen, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken und dadurch das Bewusstsein auch im Alltag zu erweitern. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, zu meditieren. Es gibt eine Vielzahl an konfessionslosen oder buddhistischen Meditationen, aber auch die christliche Religion kennt beispielsweise die kontemplative Meditation. Wer interessiert ist, findet sicherlich in seiner Umgebung verschiedene Gruppen oder Angebote der Volkshochschule. Es lohnt sich, verschiedene Meditationsrichtungen auszuprobieren. Viele arbeiten mit demeigenen Atmen, andere mit Bildern oder Worten. Der folgende Spruch kann Sie in die Richtung führen, wenn Sie versuchen, ihn in Konzentration zu durchdringen:
Seele bist du
Körper ist Gottes
Wesen in dir
Deiner Seele
Wohnet inne der Geist
Deinem Körper
Wohnet inne der Geist
Doch lasse in des Körpers Geist
Die Gottheit walten
Und lasse in der Seele Geist
Die Ichheit walten
Denn nimmt deiner Seele Geist
Deinen Körper für sich als Kraft
So bist du körperkrank
Und nimmt deines Körpers Geist
Deine Seele für sich als Kraft
So bist du seelenkrank.
Rudolf Steiner
Miteinander: das Gespräch
»Was ist herrlicher als Gold?«, fragte der König. »Das Licht, antwortete die Schlange. »Was ist erquicklicher als Licht?«, fragte jener. »Das Gespräch«, antwortete diese. J.W. Goethe in: Das Märchen
Im Gespräch wird der Mensch am Du zum Ich. Beobachten Sie einmal das wunderbare Wechselspiel zwischen 2 Menschen, wenn sie im Gespräch vertieft sind. Der Zuhörende kommt ganz zur Ruhe, lauscht und ist bei dem Anderen. Der Redende drückt sich aus, er kleidet seine Gedanken und Gefühle in Worte. Oft finden wir erst im Dialog mit dem Gegenüber zu uns. Eine Gesprächskultur für die Zukunft zu entwickeln ist eine gemeinsame Aufgabe von Ihnen, Ihrem Arzt und Therapeuten, denn sie ist Grundlage und Ausgangspunkt für jede Behandlung
Weitere Kostenlose Bücher