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AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating

AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating

Titel: AUTOMATENHELDEN: Ein Jahr Online-Dating Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Gartenstadt
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ungewöhnlich ... seitdem ich partiell-alleinerziehender Vater bin, schaue ich das auch bzw. habe es angeschaut, als es noch täglich lief ... es gibt einfach so Serien, die passen zur eigenen Lebenssituation. Mhm, ob wohl das gleiche Serienkonzept auch mit »Two and a Half Women« funktionieren würde?
    Ich war auch neulich im Museum Morsbroich ... das ist ja gar nicht so weit weg von Dir und kann ich Dir nur empfehlen ... Wie alt sind denn Deine Kinder? Gehen sie nach dem Sommer in den Kindergarten oder gar Schule, dass Du wieder beruflich einsteigen willst? Man stellt sich das ja oft so vor, dass man noch nebenbei beruflich etwas machen könnte ... aber in der Realität, sieht es ja dann doch ganz anders aus. Ich drück Dir jedenfalls die Daumen, dass alles klappt mit Deinem Neustart.
    Bis ganz bald, Rafael
    P.S. Ab dem 24. bin ich hier übrigens nicht mehr aktiv, Du kannst mich aber unter [email protected] erreichen. Würde mich freuen!!!
     
    Ich an ihn
    20.04.2012, 23:34 Uhr
    Grüße von Gill
     
    Hallo Rafael,
    jetzt schreibe ich Dir direkt an Deine E-Mail-Adresse, dann hast Du alle Zeit der Welt, mir zurückzuschreiben. Meine selbstgestrickte Website kannst Du Dir auch gerne mal anschauen, aber seit ich Mama bin, definiere ich mich nicht mehr so sehr über die Arbeit wie vorher... Ich war ja lange Zeit begeistert von der Telehaptic Interface 30 Class am Media Lab, an dem Du ja jetzt auch arbeitest, wie mir Deine E-Mail-Adresse verrät. Mein Diplom ging auch in die Richtung. Vielleicht haben wir uns an der UdK tatsächlich schon mal gesehen? Oben im Café nebeneinander gesessen? Im Sommer gab’s doch immer so schöne Grillpartys im Hof... Wäre ja lustig!
    In welcher Klasse bist Du denn am Media Lab? Und wie bist Du zur Augmented Reality gekommen? Forschst Du daran, wie man aus einem Pappkarton einen Spielplatz für digitale Spielfiguren zaubert? Als Konzept-Mensch sehe ich mich übrigens auch.
    Als ich mich vom traditionellen Familienbild verabschiedet habe, war »Two and a Half Men« meine Rettung. Außerdem bewege ich mich ja nur in Spielgruppen oder treffe mich nachmittags nur mit Müttern. Ab und zu sehe ich morgens mal einen Vater im Kindergarten oder den Postboten, aber sonst... alles nur Frauen, soweit das Auge reicht, Kassiererinnen, Bäckerinnen... im Baumarkt sind nur Rentner... Aber gut, noch gucke ich kein Wrestling:) Die Idee für ein weibliches Pendant der Serie ist wirklich gut, auf die Figur einer männlichen Berta wäre ich gespannt. Aber der bräuchte man ja nur einen Bart aufmalen.
    Wie alt ist denn Dein Kind? Meine beiden sind noch klein, Leon ist 4,5 und Flora 2. Sie kommt dann im Sommer zu Leon in die Kindergartengruppe. Mein altes Berliner Büro hat zufällig einen Zuschlag für ein Projekt in Düsseldorf bekommen, da kann ich vielleicht ab Sommer mit einsteigen für zwei Jahre. Aber eigentlich freue ich mich erst mal auf ein bisschen sommerliche Freizeit!
    Und Du? Kommst Du mit Kind gut zurecht? Haben sich die Betreuungszeiten bei Euch schon gut eingespielt?
    Museum Morsbroich kenne ich noch nicht, aber die Insel Hombroich ist hier näher dran. Daneben ist die Langenfoundation mit einem neuen Museum von dem japanischen Architekten Tadao Ando.
    Wohnst Du denn weit weg? Bei Bonn?
    Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mich hier aus diesem elenden Partnerpool rausfischst! Es ist soviel einfacher, wenn man sich in etwa vorstellen kann, welchen Hintergrund der andere hat. Die meisten Profile bei Stelldichein blieben für mich so seltsam nichtssagend...
    Also dann, ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, bestimmt mit Kind...
    Liebe Grüße,
    Gill
     
    Samstag, 21. April 2012
    Abend.
    Die Kinder wurden abgeholt und ich bin so erschöpft, dass ich nicht mal mehr ins Internet gehe, um meine E-Mails zu lesen.
     
    Sonntag, 22. April 2012
    Morgen.
    Ich wache auf, aber schlafe wieder ein. Diesmal falle ich in einen merkwürdig tiefen Schlaf. Ich liege da und kann mich nicht bewegen. Aber das, was um mich herum passiert, höre ich ganz genau. Neben mir höre ich, wie jede Nacht, Floras gleichmäßige Atemzüge. Komisch, wieso liegt sie neben mir, sie müsste doch bei Felix sein. Plötzlich wird unten die Haustür aufgeschlossen. Wer kann das sein? Felix ruft: »Sind wieder DAHAA!« Kleine trappelnde Schritte kommen zu meinem Bett gelaufen. Das ist Leon, wie jeden Morgen. »Mama schläft.« Ich kann mich nicht bewegen. Felix kommt dazu, gibt mir einen Kuss und nimmt Leon wieder mit nach unten.

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