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Avalon 08 - Die Nebel von Avalon

Titel: Avalon 08 - Die Nebel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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fröhlich und schlug sich auf den Bauch. »Wenn wir oft solche Feste hätten, wäre ich so dick wie diese biertrinkenden Sachsenkönige. Und morgen ist Pfingsten. Uns erwartet ein weiteres Mahl mit noch mehr Gästen… ich weiß nicht, wie meine Gemahlin das alles bewältigt!«
    Gwenhwyfar sonnte sich in der Anerkennung. »Dies ist mein Fest. Morgen verdient Cai das Lob… die Rinder braten schon am Spieß. König Uriens, Ihr eßt gar kein Fleisch!«
    Uriens schüttelte den Kopf. »Vielleicht einen Flügel von diesen Vögeln. Nach dem Tod meines Sohnes habe ich geschworen, nie wieder Schweinefleisch zu essen.«
    »Eure Königin hat sich Eurem Schwur angeschlossen?« fragte Artus. »Morgaine ißt wie immer so gut wie nichts… kein Wunder, daß du so klein und dünn bist, meine Schwester!«
    »Es fällt mir nicht schwer, auf Schweinefleisch zu verzichten.«
    »Ist deine Stimme noch so schön wie früher, Schwester? Vielleicht könntest du singen oder Harfe spielen, da Kevin nicht bei uns sein kann…«
    »Ich hätte weniger gegessen, wenn ich es gewußt hätte. Im Augenblick kann ich nicht singen, vielleicht später.«
    »Dann Ihr, Lancelot«, bat Artus.
    Der Ritter zuckte ergeben mit den Schultern und befahl einem Diener, ihm die Harfe zu bringen. »Kevin wird dieses Lied morgen singen… ich kann mich nicht mit ihm messen. Ich habe die Worte von einem Dichter der Sachsen übernommen. Ich sagte einmal, ich könne mit den Sachsen leben, aber nicht mit dem, was sie als Musik bezeichnen. Als ich mich im letzten Jahr bei ihnen aufhielt, hörte ich das Lied und mußte weinen. Deshalb versuchte ich mit meinen bescheidenen Gaben, es in unsere Sprache zu übertragen.« Er stand auf und griff nach der kleinen Harfe. »Es ist für Euch, mein König«, sagte er, »denn es spricht von dem Leid, das mich überfiel, als ich weit von Camelot und meinem Herrn lebte… aber es ist eine sächsische Melodie… Zuvor hatte ich immer geglaubt, ihre Lieder handeln alle von Krieg, Kampf und Streit.«
    Lancelot spielte eine sanfte, wehmütige Weise. Er hatte nicht so geschickte Finger wie Kevin, aber das traurige Lied besaß eine Macht, die allmählich alle zum Schweigen brachte. Er sang mit der rauhen Stimme eines ungeübten Sängers:

    Welches Leid gleicht dem Leid eines einsamen Mannes?
    Einst lebte ich bei dem König, den ich liebte,
    Und mein Arm war schwer von den Ringen, die er mir gab.
    Und mein Herz schwer vom Gold seiner Liebe.
    Das Antlitz des Königs ist für alle in seiner
    Nähe wie die Sonne.
    Aber jetzt ist mein Herz leer.
    Und ich wandere allein durch die Welt.
    Die Haine schmücken sich mit Blüten,
    Bäume und Wiesen werden grün.
    Aber der Kuckuck, der traurigste Sänger,
    Beklagt das einsame Leid der Verbannung.
    Jetzt geht mein Herz auf die Reise
    Und sucht, was ich nie mehr sehen werde.
    Alle Gesichter sind mir gleich, wenn ich das
    Gesicht meines Königs nicht mehr sehen kann.
    Kein Land unterscheidet sich vom ändern,
    Wenn ich die Felder und Wiesen meiner Heimat nicht sehe.
    Deshalb erhebe ich mich und folge meinem Herzen.
    Denn was bedeuten mir die Felder und Wiesen meiner Heimat,
    Wenn ich das Antlitz meines Königs nicht sehen kann,
    Und das Gewicht an meinem Arm nur ein goldner Reif ist,
    Wenn das Herz leer ist von der Last der Liebe?
    Und so zieh ich dahin Über die Straße der Fische
    Und den Weg des großen Wals
    Und über das große Wasser hinweg.
    Niemand begleitet mich,
    Nur die Erinnerung an die, die ich liebte
    Und an die Lieder, die ich aus vollem Herzen sang.
    Ich denke an die Klage des Kuckucks.

    Gwenhwyfar senkte den Kopf, um ihre Tränen zu verbergen. Artus hatte die Hand über die Augen gelegt. Morgaine blickte geradeaus, und Gwenhwyfar sah die Tränen auf ihren Wangen. Artus erhob sich, ging um den Tisch, umarmte Lancelot und sagte mit bewegter Stimme: »Aber nun bist du wieder bei deinem König und deinem Freund, Galahad.«
    Die alte Bitterkeit traf Gwenhwyfars Herz wie ein Dolch.
Er hat von seinem König gesungen, nicht von seiner Königin und seiner Liebe. Seine Liebe zu mir war nie mehr als Teil seiner Liebe zu Artus.
Sie schloß die Augen. Sie wollte nicht sehen, wie die beiden sich umarmten.
    »Das war sehr schön«, sagte Morgaine leise. »Wer hätte je geglaubt, daß ein wilder Sachse so etwas schreiben kann… am Ende muß es doch Lancelot gewesen sein…«
    Der Ritter schüttelte den Kopf: »Es ist ihre Musik. Die Worte sind ein schwaches Echo ihrer Verse…«
    Eine Stimme, die wie das

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