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Avalon 08 - Die Nebel von Avalon

Titel: Avalon 08 - Die Nebel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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bliebe…
    Dunkelheit. In der mondlosen Nacht waren im Hof nicht einmal Schatten zu sehen. Bebend tastete sie sich im schwachen Sternenlicht vorwärts. Plötzlich drang eine heisere Stimme durch die Dunkelheit: »Nimue?«
    »Ich bin es, mein Geliebter.«
    Welcher Verrat ist größer – meinen Schwur auf Avalon zu brechen oder Kevin zu belügen? Beides ist unrecht… kann eine Lüge je richtig sein?
    Kevin ergriff sie am Arm, und die Berührung seiner heißen Hand brachte ihr Blut in Wallung. Der Zauber der Stunde hatte sie beide erfaßt. Er führte sie zum Tor hinaus und einen steilen Abhang hinunter, denn die alte Festung Camelot lag inmitten von Hügeln auf einem hohen Berg. Im Winter stürzte hier ein Bach zu Tal, und alles war sumpfig. Aber jetzt war es hier trocken und überall wuchs üppiges Grün. Der Merlin brachte sie in einen Hain.
Oh, Göttin, ich wußte schon immer, ich würde meine Jungfräulichkeit in einem Hain verlieren… aber ich wußte nicht, daß es an einem Tag geschehen würde, an dem die schwarzen Mächte des dunklen Mondes walten…
    Kevin drückte sie an sich und küßte sie. Sein ganzer Körper schien zu brennen. Er breitete die beiden Mäntel auf das Gras und zog sie mit sich hinunter. Seine gekrümmten Hände zitterten so heftig, daß er ihr
    Gewand nicht aufschnüren konnte, und sie es selbst tun mußte. Mit einem Anflug seiner sonstigen Stimme sagte er: »Ich bin froh, daß es dunkel ist… so wird meine Häßlichkeit dich nicht abschrecken…«
    »Nichts an dir kann mich von dir entfernen, mein Geliebter«, flüsterte Nimue und streckte die Hände nach ihm aus. Im Bann ihres Zaubers, der auch sie erfaßt hatte, sagte sie das in aller Aufrichtigkeit, denn sie wußte, dieser Mann gehörte ihr mit Leib, Herz und Seele. Trotz aller Magie war sie unerfahren, und sie zuckte bei der Berührung seines hoch aufgerichteten Geschlechts angstvoll zurück. Er küßte und liebkoste sie beruhigend. Sie spürte den Sog der zurückweichenden Flut, die lastende Dunkelheit der magischen Stunde. Im Augenblick der Wende zog sie ihn zu sich hinab, denn sie wußte, wenn sie wartete, bis sich der neue Mond am Himmel zeigte, würde sie viel von ihrer Macht verlieren.
    Er spürte ihr Zittern und murmelte: »Nimue, Nimue… meine kleine Geliebte… du bist noch Jungfrau… wenn du willst… können wir… uns gegenseitig Genuß verschaffen, und ich muß dir nicht deine Ehrbarkeit nehmen…«
    Am liebsten hätte sie bei diesen Worten geweint. Sein Verlangen raubte ihm beinahe den Verstand, das schwere drängende Ding, das zwischen ihren Leibern zuckte, quälte ihn, und doch dachte er noch an sie… Aber sie rief: »Nein, nein! Ich will dich.« Nimue zog ihn ungestüm auf sich, half Kevin mit ihren Händen und freute sich beinahe über den Schmerz, das plötzliche Blut. Seine wilde Leidenschaft trieb auch sie zur Raserei. Keuchend klammerte sie sich an ihn, ermutigte ihn mit heftigem Stöhnen. Aber im letzten Augenblick hielt sie ihn zurück, und während er keuchte und flehte, flüsterte sie: »Schwöre, daß du mein bist.«
    »Ich schwöre! Ah, ich halte es nicht mehr aus… ich ertrage es nicht… laß mich…«
    »Warte! Schwöre! Du bist mein! Sage es!«
    »Ich schwöre, ich schwöre es bei meiner Seele…«
    »Noch ein drittes Mal… du bist mein…«
    »Ich bin dein! Ich schwöre es!« Nimue spürte, wie plötzliche Angst ihn schüttelte – Kevin wußte, was geschehen war. Aber seine Raserei hielt ihn gefangen. Unter Keuchen und Stöhnen bewegte er sich auf ihr wie in Verzweiflung und schrie wie von unerträglichen Schmerzen gepeinigt. Nimue spürte, wie der Zauber sich genau in dem Augenblick über sie herabsenkte, als die Flut den tiefsten Punkt erreichte. Kevin stöhnte auf, fiel schwer auf ihren widerstandslosen Körper, und Nimue spürte, wie sich sein Samen in sie ergoß. Er lag totenstill auf ihr. Sie zitterte und rang erschöpft nach Luft. Sie empfand nichts von der Lust, von der man ihr erzählt hatte, dafür aber etwas Größeres… das Gefühl grenzenlosen Triumphs. Der Zauber lastete schwer auf ihnen, und Nimue besaß seine Seele, seinen Geist und sein Wesen. Sie spürte Kevins Samen an ihren Händen, der sich mit ihrem jungfräulichen Blut gemischt hatte, als der Mond sich wendete. Mit ihren Fingern zeichnete sie seine Stirn. Bei dieser Berührung erfaßte ihn der Zauber, er richtete sich leblos und schlaff auf.
    »Kevin«, sagte sie, »hole dein Pferd. Wir reiten.«
    Mit bleiernen Bewegungen

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