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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht vergessen. Es kann durchaus sein, daß sie besser sind als wir. Sie werden den Weg womöglich schon gefunden haben oder kommen erst, wenn es dunkel geworden ist.«
    »Das ist… verdammt, John!«
    Suko hatte gesprochen, und ich wußte sofort Bescheid. Auf dem Absatz flirrte ich herum.
    Am Ende des Ganges stand eine Frau. Blond, mit Gesichtszügen wie gemalt. Selbst in diesem Dämmerlicht, in dem die Schatten bald überwiegen würden, war sie sehr deutlich zu erkennen. Auf mich wirkte sie im ersten Augenblick wie eine Figur aus einem Märchen, auch wenn ihre Kleidung leicht angeschmutzt war, doch ich hütete mich auch davor, sie zu unterschätzen. Sie hatte sich mit dem Bösen verbündet, sie wollte das Chaos und den Sieg.
    »Da ist noch eine«, hauchte Suko.
    Ich schaute zur anderen Seite hin. Eine halbe Drehung hatte mir dabei gereicht.
    Die rothaarige Person kam mir vor wie Red Sonja, die Figur aus einem Fantasy-Streifen. Sie strömte eine Wildheit aus, als wäre sie der Teil einer mörderischen Natur. Im Gegensatz zu der anderen war sie nur leicht bekleidet, aber sie schien nicht zu frieren. Schmuck bedeckte Arme und Beine, er hatte sich hart in das schwellende Fleisch gepreßt.
    So sahen auch Frauen aus, die sich auf der Bühne präsentierten, wo sie um die Krone der Miß Muskelfrau kämpften.
    Nur war diese hier bewaffnet. Den Speer hielt sie so, daß seine Spitze in unsere Richtung wies. Diese Person machte keinen überraschten Eindruck, mir kam sie so vor, als hätte sie nur darauf gewartet, endlich zuschlagen zu können.
    Am Ein- und am Ausgang standen sie.
    Sie hatten auf uns gewartet.
    Ich saugte die Luft durch meine Nasenlöcher ein. Ein Prickeln der Gefahr durchlief mich nicht. Es stand einfach für mich fest, daß die beiden den Weg auch nicht gefunden hatten und damit weiterhin auf ihr Ziel warten mußten.
    Eine Patt-Situation war entstanden.
    Suko und ich hatten uns schnell von der Überraschung erholt, und mein Freund fragte mich: »Welche willst du dir vornehmen?«
    »Im Augenblick keine.«
    »Kooperation?«
    »Das wohl kaum«, gab ich leise zurück. »Mich würde nur interessieren, was sie genau wollen.«
    »Das weißt du doch.«
    »Ja, aber ich will es von ihnen wissen. Halte du die Rothaarige im Auge, ich schaue mir mal die andere genauer an. Vielleicht kann ich mit ihr reden.«
    »Tu das.«
    Nur zwei kleine Schritte ging ich vor. Die blonde Person bewegte sich nicht, und als ich stehenblieb, hörte ich schon meine erste Frage: »Wer bist du?«
    »Yodana«, klang es mir entgegen. Die Stimme war schlecht zu verstehen, vielleicht deshalb, weil sie ihren Mund dabei so seltsam bewegte und lange nicht mehr gesprochen hatte.
    »Du willst nach Avalon?«
    »Ja.«
    »Wir ebenfalls, aber der Weg ist uns versperrt worden. Avalon will keinen Besuch, auch nicht von euch.«
    »Wir müssen aber hin. Wir haben lange genug gewartet.«
    »Ich weiß, tausend Jahre…«
    Sie hob die Schultern.
    »Und dann habt ihr euch mit dem Bösen verbündet. Als Verfluchte seid ihr auf die Suche nach dem Teufel gegangen, er hat euch erhört und ist in eure Welt eingedrungen. Er hat eure Wünsche verspürt, euch Hilfe versprochen und den Fluch lösen können. Aber Avalon hat mit der Hölle nichts gemein, dort herrschen andere Gesetze.«
    »Ich werde mir den Ritter holen.«
    »Welchen?«
    »Meinen Geliebten.«
    »Hat er einen Namen?«
    »Es ist Lancelot.«
    Mich haute es fast um. Endlich wußte ich, welches Motiv diese Frauen nach Avalon trieb. Da sie nicht auf dem direkten Weg aus ihrer Verbannung hinein nach Avalon hätten gehen können, waren sie gezwungen, diesen Umweg zu machen. Das Tor hatten sie gefunden, doch blieb es für sie leider verschlossen.
    Ich hatte mich wieder erholt, konnte ihr eine Antwort geben. »Ja, du hast im Prinzip recht. Es gibt deinen Ritter noch. Aber du wirst ihn nicht mehr so sehen wie damals. Er hat sich verändert. Er und die anderen aus der Tafelrunde sind in Avalons Geistergräbern vereint. Dort werden sie zusammen mit König Artus bis in alle Ewigkeit bleiben. Das weiß ich besser.«
    »Du kennst sie?«
    »Ich war schon dort.«
    »Wie?«
    »Durch diesen Weg!«
    Meine Antwort hatte sie erregt. Dies wiederum zeigte sich bei ihr auf eine besondere Art und Weise. Für einen Moment sah sie aus, als würde sie innerlich verbrennen, allerdings durch die Kraft eines weißen Feuers. Es strahlte in ihr hoch und schien ihren Körper auseinandertreiben zu wollen, einen Lidschlag später war wieder

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