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AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK

Titel: AVOCADO ZUM FRÜHSTÜCK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Barnstijn
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man die regenreiche, nach Osten blickende Escarpment hinter sich, erreichte man eine nur noch leicht hügelige, weite Fläche die ein Großteil Südafrikas bedeckt. Auf weit über tausend Meter Höhe (Johannesburg liegt sogar 1.700 m hoch) ist das Highfeld soweit das Auge reicht mit gelbem Gras bedeckt und nur hier und dort von Baumgrüppchen besprenkelt. Je nach Auffassung eine einmalig schöne Gegend, wo sie nicht durch viele Minenhügeln, Kohleraffenerien und Kraftwerken etwas entstellt wurde. Im Winter ist es dort tagsüber noch recht warm und immer trocken, nachts jedoch kann es oft frieren. Im Sommer hat das Hochland ein sehr angenehmes Klima -  nicht so heiß und schwül wie im Tiefland – aber die Gewitter die dort wüten können, sind legendär. Fast nirgendwo sonst auf der Welf gibt es so viele Blitzeinschläge pro Fläche wie hier.
    Der ausgezeichnet ausgebaute N11 ab der recht großen Stadt Ermelo ließ mich das Fahren wieder einmal so richtig genießen – ich konnte in Ruhe eine gute Stunde lang mit Tempo 120 dahin brausen und die Landschaft genießen. An den vielen LKW kam ich durch immer wieder kehrende Doppelspur-Strecken gut vorbei. Beim Erreichen der ersten Baustelle war der Spaß dann jedoch vorbei. In typische südafrikanischer Manier hatte man auf einer Länge von 10 Kilometern nur eine, ganz schmale, Spur freigelassen und diese auch noch mit Bodenwellen versehen. Schlimmstenfalls musste man an einer Ampel anhalten, den Motor abschalten und bis zu dreißig Minuten lang warten, bis der endlose Strom des Gegenverkehrs nachgelassen hatte und man an der Reihe war, die Baustelle zu passieren. Dann ging es im Schneckentempo, je nachdem wie viele LKW und Busse mit fuhren, hindurch, nachdem man einige Kilometer normal fahren konnte, bevor es wieder von vorne los ging. Diese Prüfung der Geduld, obwohl es die Afrikaner meist locker nahmen, wiederholte sich auf meiner Tagesstrecke ungefähr zwanzig Mal, und mit jedem Mal schwanden meine Hoffnungen, es noch vor Sonnuntergang wenigstens nach Ladysmith zu schaffen.
    Teilweise hatte ich aber auch etwas getrödelt: Hier und dort musste natürlich angehalten werden, um ein Foto zu machen und in zwei Orten musste ich mir etwas zu Essen oder Trinken einkaufen gehen. Man kann ja auch nicht dem ganzen Tag ohne Unterbrechung fahren, egal wie gern man nach Hause kommen will. Unter den Gegebenheiten war meine zurückgelegte Strecke von 550 Kilometern also recht ordentlich. Kurz nach Sonnuntergang erreichte ich dann endlich Ladysmith, eine mittelgroße, am Rande des Drakensberg gelegene Stadt, wo die zahlreichen Gästehäusern hervorragend ausgeschildert waren, nicht jedoch der Caravan Park, wo ich nun einmal hin wollte. In der Dämmerung oder im Dunkeln ist es eben nicht leicht, ohne Navigation und Schildern etwas vernünftig zu finden.
    Wie immer war ich mir zunächst zu fein, um nach dem Weg zu fragen und musste einige Runden durch der Stadt drehen bis ich doch, ratlos, an einer Tankstelle anhielt. Das Ziel lag unterdessen nur zweihundert Meter entfernt. Auf einem Campingplatz der Gemeinde, die vor Jahrzehnten bessere Zeiten gesehen hatte, strich ich letztendlich meine Segel unter den wachsamen Augen von einer Hundertschaft Feuerwehrmännern und –Frauen, die auf zweiwöchiger Schulungsreise dort auch ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Laut und lustig ging es im Lager der Notretter zu, natürlich mit einem riesigen Lagerfeuer zum wärmen in der einsetzenden Kälte. Hier konnte es schon mal frieren, hatte man mir gewarnt. Ich war gespannt aber holte bereits die langen Socken und Handschuhe heraus und plante schon am nächsten Morgen früh joggen zu gehen, um meine vom Dauerfahren steifen Gliedmaßen wieder etwas zu lockern und um gleichzeitig warm zu werden. Ein einfaches aber schmackhaftes Mahl rundete den Tag ab:
     
    Salzsardinen-Pfanne mit in der Schale gekochten Kartoffeln
    2 große Kartoffeln
    2 große Zwiebeln
    3 Tomaten
    10 gesalzene Sardinen vom Markt in Mozambique
    Knoblauch; Ingwer
    Chili oder Sambal nach Belieben
    Den Saft einer Zitrone
    Die jungen Kartoffeln waschen und mit Schale recht klein schneiden – so geht es schneller auf einem kleinen Gaskocher. Salz hinzufügen und nicht ganz mit Wasser bedecken; zugedeckt Kochen lassen bis gar (ca. 10 Minuten ab dem Kochpunkt).
    Währenddessen Zwiebeln schälen und in Ringen schneiden, Tomaten waschen und grob schneiden, Sardinen durch Waschen vom gröbstem Salz befreien (wer es nicht salzig mag, sollte den

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