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Azathoth - Vermischte Schriften

Azathoth - Vermischte Schriften

Titel: Azathoth - Vermischte Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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Baumstämme...
    verkrüppelte Zweige... dunkel... gerippte Wurzeln... es tropft immer...
    Sprechendes Gestein aus Afrika - unvorstellbar alter Felskreis in verfallenen Dschungelruinen, der mit äonenalter Stimme spricht.
    Jemand mit Gedächtnisverlust in einer seltsamen, nur teilweise verstandenen Umwelt. Angst, die Erinnerung wiederzuerlangen... ein flüchtiger Blick...
    Jemand formt träge ein merkwürdiges Abbild - eine Macht zwingt ihn dazu, es merkwürdiger zu machen, als er es tun könnte. Wirft es voll Abscheu fort, jedoch - etwas geht in der Nacht um.
    Uralte (römische? prähistorische) Steinbrücke, die von einem (plötzlichen und unerklärlichen?) Sturm hinweggeschwemmt wird. Etwas wird freigesetzt, das vor Tausenden von Jahren im Mauerwerk eingemauert worden war. Es passiert einiges.
    Spiegelbild in der Zeit - das Abbild einer längst vergangenen vormenschlichen Stadt.
    Nebel oder Rauch - nimmt unter Beschwörungen Form an.
    Glocke einer alten Kirche oder eines Schlosses wird von unbekannter Hand geläutet - einem Wesen... oder einer unsichtbaren Präsenz.
    Insekten oder andere Wesen aus dem Weltraum stürzen sich auf den Kopf eines Menschen und dringen in ihn ein, was dazu führt, daß er sich an fremdartige und exotische Dinge erinnert -
    mögliche Persönlichkeitsverdrängung.
    Diese letzte Eintragung kann man ziemlich exakt datieren, denn am 5. Mai 1935 schrieb H.P.
    Lovecraft an einen Freund folgendes:
    »Ihr Traum von Chobey-Maam war gewiß eine tolle Sache würdig, neben dem gewaltigen Wallaru zu bestehen! Können Sie eine Vermutung wagen, auf welchem Planeten Sie sich befanden? Ich hatte erst letzte Nacht ein sehr lebendiges Bruchstück von einem Traum - vielleicht teilweise abgeleitet von der äußerst raffinierten Idee für eine Geschichtenhandlung, die Sie gegen Ende Ihres Briefes entwerfen.
    Sie erwähnen einen Schädel, der anstelle des Gehirns eine merkwürdige metallische Vorrichtung enthält wobei Sie andeuten, daß letztere entweder selbst ein außerirdisches und mit Bewußtein begabtes Wesen ist oder aber eine Art Empfänger, durch den weit entfernte Wesen von draußen den Körper, in dem er eingepflanzt ist, lenken können. Nun also - in meinem Traum wurde ich, während ich in vertrauter ländlicher Gegend spazierenging, plötzlich von einem Schwarm schnell aus dem Himmel herabschießender Insekten angegriffen. Sie waren winzig und stromlinienförmig und schienen imstande zu sein, meine Schädeldecke zu durchdringen und ins Gehirn einzudringen, als wäre ihre Substanz nicht völlig materiell.
    Kaum waren sie in meinen Kopf eingedrungen, schienen meine Identität und Lage höchst zweifelhaft zu werden. Ich erinnerte mich an außerirdische und unglaubliche Szenen - Klippen und Felsnadel, die von violetten Sonnen erhellt wurden, phantastische Säulen aus zyklopischem Mauerwerk, vielfarbige Pilzvegetation, halb formlose Gestalten, die über grenzenlose Ebenen scharwenzelten, bizarre Reihen von Wasserfallstaffeln, oben offene Steinzylinder, zu denen Strickleitern hinaufführten wie die Weberleinen von Schiffen, labyrinthische Korridore und geometrisch mit Fresken ausgemalte Räume, merkwürdige Gärten mit unerkennbaren Pflanzen, in Roben gekleidete amorphe Wesen, die mit einem nichtvokalen Pfeifen sprachen -
    und unzählige Vorfälle unbestimmter Natur und unnützlichen Wirkungen. Ich wußte überhaupt nicht, wo genau ich wares gab jedoch die bedrückende Empfindung unendlicher Ferne und völliger Fremdartigkeit im Vergleich zur Erde und zum Menschengeschlecht. Zu keinem Zeitpunkt geschah wirklich etwas - und ich merkte, daß ich vor dem tatsächlichen Erwachen beträchtliche Zeit geträumt hatte. Nach dem Aufstehen machte ich in meinem Schwarzen Buch (dessen derzeitige Ausgabe Sie so beharrlich angeregt haben) eine Notiz von dem Traum, und eines Tages verwende ich vielleicht diesen Traum oder ihre Anregung unverfälscht in einer Geschichte. Danke für die Idee -
    ob sie jetzt den Traum verursacht hat oder nicht.«

Geschichte und Chronologie des  Necronomicons
    Originaltitel Al Azif - Azif ist das Wort, das von den Arabern verwendet wird, um das (von Insekten hervorgerufene) nächtliche Geräusch zu bezeichnen, das angeblich vom Geheul der Dämonen herrührt.
    Verfaßt von Abdul Alhazred, einem verrückten Dichter aus Sanaa im Yemen, der während der Zeit der Omaijaden-Kaliphen, um 700 n. Chr., wirkte. Er suchte die Ruinen von Babylon und die unterirdischen Geheimnisse von Memphis auf und

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