Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
Vom Netzwerk:
Augenblicke bildeten sich unzählige elektrische Entladungen im Inneren des Hurrikans. Die Blitze schlossen sich zu einer gewaltigen Energiekugel zusammen und rasten einem unbekannten Ziel entgegen.
     
    AI, das Machtzentrum der Wächter
     
     
    “Azrael, es gibt einen erneuten CHI-Zusammenbruch bei Delta 04. Irgendetwas wirkt sich extrem störend auf die YIN-Komponente aus. Was geschieht hier?“
    Ich blickte verstört von meinen Spektralanzeigen auf.
    „Ich erkenne, dass ein Quantensprung ausgelöst wurde. Zweifler, wo kommt die Störung her?“
    Die Augen von Larc weiteten sich.
    „Mein Gott“, flüsterte sie. „Der YIN-Einbruch wurde von hier ausgelöst. Hier, direkt bei uns...“
    „Wer könnte zu so etwas überhaupt fähig sein?“ empörte sich der Erste Wächter und ließ seinen Blick durch die Runde schweifen. „Oh ja, natürlich -Talan! Diesmal bist du zu weit gegangen.“
    „Ich?“ sauste der Bewahrer auf, „ich war die gesamte Zeit hier bei Euch. Nein, ich würde so etwas niemals machen.“
    „Talan, wir haben doch eben gesehen, wie du mit den anderen Kontakt aufgenommen hast. Wer sind deine Verbündeten?“ rief Larc. „Ich kann es nicht fassen. Mir ist egal, welche Probleme du mit Azrael hast, aber das hier geht zu weit, das gefährdet uns alle.“
    „Seid ihr denn alle von Sinnen? Ich sage es nochmals, ich war es nicht.“ erwehrte sich Talan verzweifelt.
    „Erster, wir müssen auf die TAO-Reserven zurückgreifen. Wir müssen jetzt handeln,. Sofort - sonst bricht uns die gesamte Zeitlinie weg“, entgegnete ich beschwörend.
    Der Erste Wächter nickte und öffnete die Zweite Kammer. Gleißend helle Strahlen fingerten durch den entstandenen Spalt hindurch.
    Etwas, das mit Worten nicht beschrieben werden konnte, zeigte sich in verschiedensten Projektionen.
    Etwas, das nicht gehört werden konnte, stimmte ein brausendes Lied an und erfüllte AI, die Ebene der Wächter.
     
    Zwischenwelt - der neu erschaffene Übungsraum
     
    Der Tag neigte sich dem Ende entgegen. Eleeya saß am Rande der Hochebene und blickte hinaus aufs Meer. Ein sanfter Wind strich ihr durchs schulterlange Haar, als ihr Blick von irgendwas abgelenkt wurde. Erst nahm sie eine Bewegung neben sich wahr. Als sie sich umdrehte, begann ihr Puls zu rasen.
    Ihre Augen weiteten sich, und die hauchzarten, libellenartigen Schwingen spreizten sich nach oben ab.
    „Vater, Vater..., da bist du ja endlich“, schrie Eleeya vor Freude. Lachend lief die Elfjährige dem Ersten Wächter entgegen.
    Etwa einem Meter vor dem Abbild des Ersten blieb Eleeya stehen und breitete beide Arme aus.
    „Hi Dad“, winkte Azrael herüber. Der Erste Wächter nickte liebenswürdig lächelnd zurück.
    Eleeya begann zu plappern: „Vater, schau nur, was Azrael mir alles beigebracht hat.“
    Der erste Wächter verschränkte die Hände vor dem Bauch und sah Eleeya lächelnd an. Aufmunternd nickte er und stellte beide Ohren auf.
    Azrael stellte sich neben ihn und verschränkte die Arme vor seinem ledernen Brustharnisch, der das einzige kämpferische Symbol über seinem dunkelroten Gewand darstellte. Voller Stolz blickte er zu dem ersten Wächter herüber und begann auf den Zehenspitzen zu wippen. Im selben Moment wurde ihm seine Ausstrahlung deutlich, und er stellte sich breitbeinig hin. Der einsetzende Wind bewegte sein schulterlanges Haar.
    Eleeya hob, wie sie es von Azrael gelernt hatte, beide Arme in den Himmel. Es war nicht die Bewegung, es war ihre geistige Haltung, welche um ihre Hände kleine Elmsfeuer entstehen ließ. Eleeya atmete tief ein, um daraufhin den Atem in den Unterbauch zu pressen. Als ob der Atem einen Ballon aufblasen würde, vergrößerten sich die beiden kleinen, knisternden Elmsfeuer. Bei der dritten Bewegung hielt Eleeya eine leuchtende, blaue Kugel zwischen den Händen. Sie starrte hinauf zu dem leuchtenden Ball, in dem sich unentwegt kleine Blitze bewegten und trotz der beiden strahlenden Sonnen am tiefblauen Himmel einen bläulichen Schimmer auf ihr Gesicht warfen.
    Sehr langsam bewegte sie die Hände nach unten, die Handflächen nach innen gerichtet. Im Zentrum erkannte man nun eine fünf Zentimeter große, leuchtende Energiekugel.
    Während sie die Hände in Hüfthöhe bewegte, murmelte sie: „Frrusendaah, Mahdschoor.“
    Der Erste beobachtete jeden Schritt.
    Ihre Hände begannen um den leuchtenden Ball zu wandern. Die linke Hand wanderte nach unten, die Rechte nach oben. Immer noch umschlossen beide Hände das Objekt in einem

Weitere Kostenlose Bücher