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Azraels Auftrag (German Edition)

Azraels Auftrag (German Edition)

Titel: Azraels Auftrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Oswald
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schicke Sonden aus. Vier Stück. Vier Messpunkte, mit denen ich die Echos vergleichen kann. Sobald ich das getan habe, weiß ich wo das Kugelschiff ist.“
    „Und dann?“ fragte Carlos.
    „Und dann gehen wir ihnen einfach nach!“
    Carlos nickte und hob den linken Daumen. „Ja, klar. Natürlich.“
    Mika musste grinsen.
    Eleeya hatte auf Zwischenwelt bewiesen, dass ihre naive Vorgehensweise zum Ziel führte. Für sie schien es immer nur eine Art Spiel zu sein. Wie immer, wenn sie etwas Neues versuchte, funkelten ihre Augen. Die Ohren legten sich nach hinten, wenn sie an ihrer Unterlippe knabberte. Und wenn ihre Idee dann funktionierte, war ihr klares Lachen zu hören.
    Ein fremdartiges aber zugleich herzhaftes Lachen.
    Auf Mika wirkte es ungewöhnlich, doch Carlos war vom Ersten Moment an davon fasziniert.
    „Sonden 2 bis 5 werden geweckt - fertig in 5 Sekunden.“
    Mika sah auf die linke Flügelspitze. Die Träger für die Multifunktionssonden befanden sich an den Tragflächenenden.
    Ein blaues Elmsfeuer loderte um die Außenträger und begann um die Flügelspitzen zu wirbeln. Ein Singen setzte ein. Immer schneller wurden die Verwirbelungen.
    Mika hatte den Eindruck, als ob er Gesichter in den Wirbeln erkennen konnte. Immer schneller wurde der Feuertanz, das Wimmern wurde zu einem Jaulen.
    „Drei, zwei, eins, los!“
    Unmittelbar hintereinander lösten sich aus dem linken Träger zwei kleine Feuerbälle. Ein dritter und vierter Feuerball in leuchtendem Grün folgte aus dem rechten Träger.
    Die vier Sonden positionierten sich fünfhundert Metern Abstand um den Typhoon.
    Mika schaltete sein Helmdisplay auf taktische Ansicht um. Die vier Sonden bildeten eine Raute in dessen Mitte das dreieckige Symbol des Typhoon befand.
    Eleeyas Gesicht war im Helmdisplay zu sehen. Sie hob ihren Zeigefinger vor die Lippen: „Pssst, gleich wissen sie, was sie zu tun haben und fangen an, miteinander zu sprechen. Ich höre sie schon.“
    Ein hoher Ton erfüllte den Raum. Das Cockpit wurde in ein grünes Licht getaucht. Carlos legte den Kopf in den Nacken und sah nach oben.
    Die grüne Sonde hatte sich innerhalb weniger Sekunden auf zirka zweihundert Meter ausgedehnt. Es sah aus, als ob in ihrem Inneren ein Gewitter ausgebrochen wäre. Zwei grüne Blitze züngelten nach unten und verbanden sich mit den beiden Sonden, die links und rechts auf gleicher Höhe mit dem Typhoon lagen. Ungefähr einen Kilometer vom Typhoon entfernt bewegten sie sich mit derselben Geschwindigkeit. Auch sie hatten mittlerweile einen Durchmesser von etwa zweihundert Meter.
    Ein zweiter Ton setzte ein, tiefer als der Erste. Carlos hatte das Verhalten der Sonden in ähnlicher Form während Ihres Trainings auf Zwischenwelt gesehen, doch was er hier sah, übertraf seine Erwartungen.
    Die linke Sonde strahlte in leuchtendem Rot, wie eine riesige Glaskugel, in deren Inneren ein Feuersturm wirbelt. Carlos sah, dass sich von der linken Sonde eine Flammenzunge nach oben löste und sich auf halbem Weg mit dem grünen Blitz der oberen Sonde verband.
    Ein dritter Ton setzte ein und das Cockpit wurde von rechts in ein warmes, orangefarbenes Licht getaucht. In der taktischen Anzeige des Helmdisplays war mittlerweile zu sehen, dass die drei oberen Sonden sich mit ihren Ausläufern verbunden hatten. Ein vierter Ton setzte ein, noch tiefer, noch gewaltiger.
    „Die Sonden reden jetzt miteinander. Die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Metall warten. Sie warten auf uns. Seid Ihr bereit?“
    Mika bekam mit einem Mal ein flaues Gefühl in den Magen. „Bereit? Wozu bereit? Ich dachte das wär’s jetzt! Ist das hier etwa anders als beim Training?“
    „Oh ja, sehr viel anders.“
    Carlos schaltete sich ein: „Hey, davon hast du aber kein Wort erwähnt!“
    In der taktischen Anzeige bewegte sich von jeweils einer Sonde eine gestrichelte Linie auf den Typhoon zu.
    Eleeyas Gesicht, diesmal ganz unschuldig, erschien im Helmdisplay. „Hm, das habe ich dann wohl vergessen. Achtung, bereit in vier, drei, zwei...“
    „ Eleeya..., wart mal ganz kurz.“
    „... eins - jetzt!“
    Der Ton war überwältigend. Es war mehr als nur ein Klang. Es war ein gigantischer Ton. Das Geräusch war nicht nur zu hören. Man konnte es spüren. Eine tiefe Vibration mit Tausenden von Obertönen durchdrang jedes einzelne Atom.
    Die Zeit schien still zu stehen. Jede Bewegung um den Typhoon hatte aufgehört. Fast jede. Das einzige was sich bewegte war eine Schockwelle, die sich vom Typhoon in alle

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