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B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen

Titel: B178 - Tausend G-men und ein blondes Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tausend G-men und ein blondes Mädchen
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ersten Töne einer Mollmelodie. Der Brokatmantel schlug auseinander.
    Es war mehr als ein gewöhnlicher Strip, und das Mädchen war mehr als schön – es verkaufte sich auch gut. Die Show ging weit über alles hinaus, was die Mitglieder eines Kaffeekränzchens selbst mit geschlossenen Augen ertragen hätten.
    Als das Girl den Brokatmantel fallen ließ, wußte ich, warum der Whisky 20 Dollar kostete.
    »Acht Mädchen und mehr als zwanzig Gäste«, sagte Phil. »Sie treiben Mangelwirtschaft, Miß Lowson.«
    »Knappheit hält die Preise hoch.« Sie machte kaum einen Hehl daraus, daß ihr Unternehmen auch die Funktionen eines Luxusbordells erfüllte.
    Uns interessierte nicht, was im ›She‹ nach zwei oder drei Uhr morgens geschah. Wir suchten Arne Scott und den Saphir.
    »Bitte, schildern Sie uns das Gespräch mit dem Mann.«
    »Er wollte den Boß sprechen, und es verwirrte ihn, daß der Boß eine Frau war. Er schwieg zehn Minuten lang, und dann fragte er, ob ich einen Mann wüßte, der sehr viel Geld hätte. Ich fand diese Frage einfach dämlich, und ich sagte es ihm. Er beharrte darauf, daß es ein sehr reicher Mann sein müßte, denn er habe ihm etwas zu verkaufen, was eine glatte Million Dollar erfordere, obwohl es sechs oder acht Millionen wert wäre. Ich hielt ihn für einen Spinner.«
    »Hat er Ihnen nicht gesagt, was er für eine Million verkaufen wollte?«
    »Nein.«
    Ich nahm einen Fünf-Dollar-Whisky-Schluck. »Warum kam Scott zu Ihnen, Miß Lowson?« fragte ich. »Er muß angenommen haben, daß er hier den richtigen Gesprächspartner finden konnte.«
    »Dann hat er sich geirrt.«
    »Betätigt sich einer Ihrer Gäste als Hehler?«
    »Fragen Sie sie doch selbst!« fauchte sie wütend und schlug mit der flachen Hand auf die Theke.
    »Das nimmt viel Zeit in Anspruch und stört das Vergnügen.«
    Zwei Gäste standen auf und kamen an die Bar. Beide trugen Smokings. Der ältere mochte ungefähr fünfzig Jahre alt sein, der jüngere knapp dreißig. »Gibt es Ärger, She?« fragte er. Streitlustig musterte er uns. Er war groß und schien ganz gut in Form zu sein.
    »Alles in Ordnung, Walter«, antwortete die Chefin.
    Walter ging trotz dieser Auskunft nicht an seinen Platz zurück. Er wandte sich an mich. »Für Leute, die hier nicht hineinpassen, fühlen Jash und ich uns zuständig«, versicherte er drohend. Jash, der ältere, grinste und strich mit der Hand über den spärlich bewachsenen Schädel.
    »Warum hältst du nicht den Mund?« schrie Sheila den Mann an.
    Ich schob Walter den FBI-Ausweis hin. »Miß Lowson meint, es wäre besser, sich nicht mit uns zu streiten. Sagen Sie mir bitte Ihren Namen.«
    »Walter Halek«, antwortete er widerwillig. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und sah aus, als fühle er sich in seiner Haut nicht wohl.
    Ich zeigte ihm Scotts Foto. »Kennen Sie den Mann?«
    Er sah die Frau an, als erwarte er von ihr einen Hinweis darauf, was er antworten sollte, aber Sheila Lowson hatte sich umgedreht.
    »Nein«, antwortete Halek.
    »Miß Lowson hat bestätigt, daß er hier war.«
    »Ich bin nicht immer hier.«
    »Waren Sie vorgestern hier?«
    »Nein!«
    »Aber gestern, nicht wahr?«
    »Ja, ich glaube«, antwortete er verwirrt.
    »Gestern war auch dieser Mann hier.«
    »Ich hab ihn nicht gesehen.«
    »Er suchte einen Hehler, Mr. Halek! Hätten Sie ihm eine Adresse nennen können?«
    Der kahlköpfige Jash sagte: »Gib ihm keine Antwort mehr, Walter, oder er macht dich fertig.«
    Ich wandte mich an den Kahlkopf. »Kann ich auch Ihren Namen erfahren?«
    »Selbstverständlich, G-man. Sie sehen ja doch in Ihrem Archiv nach, und ich steh drin. Als Joshua East habe ich sechs oder siebenmal gesessen. Vor drei Jahren kam ich raus!«
    »Warum haben Sie gesessen?«
    »Zuletzt war es ein Raubüberfall.«
    »Und welche Rolle spielen Sie im She?«
    »Miß Lowson braucht einen Mann, der sich vor anderen Männern nicht fürchtet.«
    Ich gab ihm Scotts Foto. Er betrachtete es lange, schüttelte dann den Kopf und sagte: »Ich glaube nicht, daß ich ihn gesehen habe.« Er legte den Kopf schräg und massierte sein Kinn. »Wenn das FBI ihn jagt, muß er ’ne Menge ausgefressen haben.«
    Ich sah die Frau an. »Haben Sie Scott wirklich keine Hehleradresse genannt?« fragte ich eindringlich.
    Sie schüttelte den Kopf. Ich blickte Joshua East an, und er grinste mit betonter Arglosigkeit zurück. Walter Halek wich meinem Blick aus.
    »Gehen wir«, sagte ich, leerte mein Glas und holte ein paar

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