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Babel 1 - Hexenwut

Babel 1 - Hexenwut

Titel: Babel 1 - Hexenwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Weg stünde. Im Freien machte sich die Dogge daran, Dingen hinterherzujagen, die für Babel und vermutlich den Rest der Welt unsichtbar waren, dem Hund aber eine Herzensangelegenheit zu sein schienen. Anschließend warf Babel eine Weile einen Stock durch den Garten, den Urd ihr enthusiastisch wiederbrachte und der bereits nach dem ersten Mal vom Hundesabber glitschig war.
    Das Spiel wurde jedoch jäh beendet, als plötzlich jemand am Gartentor stehen blieb. Irritiert bückte Babel zu dem Mann, der beide Hände um das Metall des Tors geklammert hatte und zu ihr hinübersah. Offenbar musste sich Babel den Zauber auf ihrem Haus mal vornehmen, er schien schwächer zu werden, wenn jeder in der Lage war, ihn zu ignorieren.
    Der Mann war groß, besaß längeres, graues Haar und einen unregelmäßig gestutzten Bart. Er trug eine braune Hose und ein dunkelgrünes Hemd, aber selbst ohne diese Hippiekleidung hätte Babel sofort gewusst, wen sie da vor sich hatte. Sein Energienetz sandte die typischen Wellen eines Plags aus.
    Die Ähnlichkeit mit Tom existierte auf dieser unbestimmbaren Ebene, wie es bei allen Albennachkommen der Fall war. Ein leichtes Kribbeln in ihrem Nacken zeugte davon. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er nicht hier, um mit ihr in Ruhe einen Tee zu trinken. Die Wut strahlte meterweit von ihm ab.
    Ob etwas mit Tom geschehen war?
    Sie ging ihm ein Stück entgegen, blieb aber zwei Meter entfernt von ihm stehen. »Ist etwas mit Tom passiert?«
    Zornig schüttelte der Mann den Kopf, und Babel entspannte sich ein bisschen.
    »Komm ruhig rein, oder bist du ein Vampir, der erst gebeten werden muss?«
    Offenbar fand der Plag das nicht komisch, denn seine Lippen kniffen sich noch mehr zusammen, und die Fingerknöchel färbten sich weiß. »Ich muss mit dir reden, Hexe.«
    »Oh, du bist einer von diesen Plags.« Ihr Seufzen war tonlos.
    Durch Tom und Mo hatte sie sich irgendwie daran gewöhnt, dass die Begegnungen mit Plags nicht zwangsläufig in Beschimpfungen enden mussten, doch dieser hier schien anders gestimmt. Er öffnete das Tor und trat auf das Grundstück. Dabei verzog er das Gesicht, als würde er in Zitronen beißen.
    Babel rollte mit den Augen. Mein Gott, sie hatte ihn doch nicht gezwungen, bei ihr aufzutauchen. Urd lief auf den Mann zu und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz.
    Wenigstens einer freut sich über den Besuch, dachte Babel. Der Plag kraulte den Hund einen Moment lang hinter den Ohren, bevor er sich wieder aufrichtete und die Arme verschränkte. Obwohl er die Augen zu Schlitzen verengt hatte, konnte Babel doch erkennen, dass sie von einem hellen, fast bernsteinfarbenen Braun waren, mit einem dunklen Ring um die Iris.
    »Wir müssen eine Sache klären.« »Was du nicht sagst. Wie wäre es, wenn du dich erst mal vorstellst?«
    »Mein Name ist Konrad, ich bin der Älteste in der Wagenburg. Ich bin der Sprecher der Plags.«
    »Komisch, ich dachte bisher, das wäre Tom. Was willst du also?«
    »Wir reisen heute ab, und Tom hat uns gesagt, dass er nicht mit uns kommen wird.«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Er will deinetwegen hierbleiben.«
    »Wenn man bedenkt, dass ich gerade wegen euch unterwegs bin, ist das doch sehr anständig.«
    Der Plag ballte die Fäuste und trat einen Schritt nach vom. Babel aktivierte ihre Magie, und er zuckte sofort zurück, als hätte er sich verbrannt. In seinem Gesicht konnte sie den Hass sehen, den er auf alle Hexen hatte, aber auch die Verzweiflung über den Tod seiner Leute, und diese Verzweiflung war der einzige Grund, der sie davon abhielt, ihm eine Lehre zu erteilen.
    Der Schmerz kann einen verrückt machen.
    »Wir brauchen Tom. Denkst du, es ist einfach, das alles hinter uns zu lassen, unser Zuhause, in dem wir viele Jahre gelebt haben? Wir sind mit diesem Ort verbunden, und selbst die Kinder spüren, dass ihnen etwas entrissen wird. In solchen Zeiten brauchen wir Leute, die stark sind. Die Zuversicht geben können. Es wird schwer werden, einen neuen Platz für uns zu finden, und ausgerechnet jetzt kehrt uns Tom den Rücken zu, wenn wir ihn am nötigsten brauchen. Und das deinetwegen.«
    »Er ist nicht meinetwegen auf Mörderjagd, sondern für euch. Damit ihr wieder zurückkommen könnt.«
    »Ihr Hexen bringt nur Unglück. Wir wollen, dass du Tom in Ruhe lässt. Er gehört zu seinen Leuten!«
    »Er gehört zu sich selbst.«
    »Phrasendrescherei, Hexe. Das beherrscht ihr ganz gut. Plags und Hexen sollte man nicht mischen.«
    Jetzt war es an ihr, die

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