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Babel 1 - Hexenwut

Babel 1 - Hexenwut

Titel: Babel 1 - Hexenwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Arme zu verschränken. »Reizende Einstellung. Kommt mir sehr bekannt vor.«
    Er ging nicht auf ihre Provokation ein, stattdessen starrte er für einige Sekunden zum Haus, als erwarte er, dass jeden Moment eine Schar Dämonen aus der Haustür geflogen käme, um über ihn herzufallen. Oder von Dämonen besessene Katzen. Fast hätte Babel gesagt: »Ich habe keine Katzen«, aber sie ließ es sein.
    Urd hatte sich inzwischen in eine andere Ecke des Gartens verzogen. Vermutlich hatte ihr die schlechte Stimmung nicht gefallen. Babel hätte es ihr gern gleichgetan.
    »Bist du nur hergekommen, um mich zu beleidigen, oder wolltest du noch etwas anderes? Fragen zum Beispiel, was es Neues in Bezug auf die Morde gibt?«
    »Ich war nicht dafür, dir diesen Auftrag zu erteilen, und bisher hat es ja auch noch zu nichts geführt. Wir müssen trotzdem von hier fort.«
    Undankbarer Kerl, dachte Babel. Wegen dir mach ich das hier sicher nicht.
    »Hör mal, ich verstehe ja, dass ihr gerade eine schwere Zeit durchmacht, aber das wird auch nicht besser, indem du herkommst, um dich an mir abzureagieren. Tom ist ein großer Junge, er kann selbst entscheiden, mit wem er seine Zeit verbringt, und ehrlich gesagt, geht es dich auch nichts an.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es geht nicht um Beleidigungen, sondern darum, dass wir uns schützen müssen. Wir wissen nicht, was gerade vorgeht, und können es uns nicht leisten, noch mehr Leute zu verlieren.« Von seinem Halsansatz stieg langsam Röte auf, die sich in seinem Gesicht verteilte. »Wir trauen dir nicht. Woher sollen wir wissen, dass du nicht in diese Sache verwickelt bist?«
    »Reicht vollkommen aus, wenn Tom glaubt, dass er mir vertrauen kann, oder?«
    Wütend trat er wieder näher, und Babel hob warnend den Zeigefinger. »Momentan bin ich die Einzige, die zwischen euch und einem verrückten Killer steht, und glaub mir, ich bin wirklich nicht scharf drauf, mich in diesen Kampf zu stürzen. Dieser Streit, den du hier vom Zaun zu brechen versuchst, nützt keinem von uns. Du solltest bei deinen Leuten sein und sie in Sicherheit bringen und nicht ausgerechnet den Menschen verärgern, der euch helfen kann.« Sie wollte noch mehr sagen, aber in diesem Augenblick schüttete ihre Hypophyse Endorphine aus, und das Tor quietschte.
    »Das kann doch nicht wahr sein!«
    Der Plag folgte ihrem Blick und drehte sich um. Als er sah, wer den Garten betreten hatte, verspannte sich seine Haltung.
    »Hallo, Samuel«, sagte Babel.
    »Ich benutze die Tür, siehst du.«
    »Toll.«
    Sein Blick wanderte zu dem Plag, und ein Glitzern trat in seine Augen, das Babel nur zu gut kannte. »Sieh mal einer an.« Er lächelte, aber in diesem Moment besaß er sehr viel Ähnlichkeit mit Rotkäppchens Wolf. Zumindest hätte er die Rolle in Babels Vorstellung sehr gut ausgefüllt.
    Der Plag sah es wohl ähnlich, denn er zischte: »Bastard«, und ballte die Fäuste. Theoretisch war die Anrede korrekt, praktisch war sie sehr unhöflich - und Sam reagierte wie erwartet. Er verschränkte die Arme und ließ die Muskeln spielen.
    »Lust auf eine Abreibung, was?«
    »Droh mir nicht.«
    Man konnte hören, dass Konrad gern noch etwas hinzugefügt hätte wie Ungeziefer oder Ratte - und wenn Babel nicht wollte, dass die Sache aus dem Ruder lief, musste sie wohl eingreifen.
    Mit erhobenen Händen stellte sie sich zwischen die Männer und versuchte es mit Diplomatie: »Lassen wir das doch, ja? Wie wäre es, wenn sich hier alle mal wieder beruhigen?«
    Finster schaute der Plag auf sie herab. »Halt dich von Tom fern.«
    Worauf sich Sam genötigt fühlte zu sagen: »Warum hast du das nicht gleich gesagt? Guter Vorschlag.«
    »Halt dich da raus«, fuhr ihn Babel an, während der Plag damit beschäftigt war, Sam mit einem Blick zu einer Wespe im Colaglas zu degradieren. Sie konnte Sam gerade noch am Ärmel packen, als er auf den Mann losgehen wollte.
    »Es geht hier nicht um eure Beziehung, Hexe, es geht um Toms Sicherheit, möglicherweise um unser aller Sicherheit. Wie könnten wir ihn in dieser Umgebung lassen, wenn sich hier auch noch dieses Dämonenkind herumtreibt?«
    »Ich werde ihm den Schädel spalten, was hältst du davon? Dann sind wir das Problem los«, grollte Sam.
    »Wem? Dem Plag oder Tom?« Genervt ließ sie ihn los. »Tom kann auf sich aufpassen, Konrad. Er ist kein Schwächling. Ich habe ihn nicht gezwungen hierzubleiben. Er versucht nur, diese Sache zu einem Ende zu bringen, damit wir alle wieder ruhiger schlafen können. Ihr

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