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Babel 1 - Hexenwut

Babel 1 - Hexenwut

Titel: Babel 1 - Hexenwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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fernzuhalten, wie wir können, um Kräfte zu sammeln? Eine Strategie zu entwickeln?«
    Das hatte sie sich auch schon gefragt, aber es würde bedeuten, die Stadt zu verlassen, ihr Territorium aufzugeben und an einem anderen Ort neu anzufangen. Aber Babel war nicht bereit, das Leben, das sie sich hier aufgebaut hatte, aufzugeben.
    »Ich bin nicht der Typ, der gut abwartet, Karl. Das war ich noch nie. Außerdem wird die Hexe nur stärker, und je länger wir warten, desto schwächer wird unsere Chance, sie aufzuhalten. Und unter uns ... Die Strategie sieht eigentlich ganz einfach aus.«
    »Und wie, bitte schön?«
    »Zielen und ausschalten.«
    »Du meinst das im übertragenen Sinne?«
    »Ich meine es, wie ich es sage.«
    »Aber du willst nicht... jemanden ... umbringen, oder?« Seine Stimme zitterte, und zum ersten Mal, seit sie sich kannten, galt das Misstrauen in seinem Blick ihr.
    »Das habe ich nicht vor. Wenn ich Glück habe, kann ich die Hexe einfach handlungsunfähig machen, aber ich kann dir nicht sagen, was in einem Kampf auf mich zukommt.«
    Die letzte blutige Auseinandersetzung mit einer Hexe hatte Babel drei Jahre zuvor gehabt. Damals war Judith von einem Zwillingspärchen angegriffen worden, das sich neu in dem Ort niedergelassen hatte, in dem Judith lebte. Nachdem die Neuankömmlinge Judiths Haus bis auf die Grundmauern niedergebrannt hatten, hatten sich Babel und Judith die beiden gemeinsam vorgenommen. Dabei hatte sich Babel zwei Rippen gebrochen, und Judith wäre fast verblutet. Außerdem verlor sie zwei ihrer Hunde. Aber immerhin hatten sie es geschafft, dem Pärchen solche Angst einzujagen, dass es aus der Stadt verschwand - allerdings erst sechs Wochen später, denn so lange hatten die beiden anderen Hexen mit inneren Verletzungen im Krankenhaus gelegen.
    Davon hatte sie Karl nie erzählt. Bis heute glaubte er, sie hätte einen Radunfall gehabt, als sie ihre Schwester besucht hatte. Solche Auseinandersetzungen kamen selten vor, aber es gab sie. Wie die meisten Menschen scheuten sich auch Hexen davor, jemanden umzubringen - erheblichen körperlichen Schaden anzurichten, war jedoch etwas ganz anderes. Der Kampf um Territorien wurde manches Mal blutig geführt.
    Dieses Mal ging Babel allerdings das erste Mal in einen Kampf, ohne zu wissen, was sie erwartete. Sie konnte ihren Gegner nicht einschätzen, und das machte sie nervös.
    »Das ist alles eine Nummer zu groß, Babel«, sagte Karl. Mit einer ausholenden Geste umfasste er das Büro. »Als wir mit dem hier angefangen haben, hab ich doch nicht im Traum daran gedacht, dass es uns mal richtigen Ärger einbringen könnte, bei dem du draufgehen könntest.«
    Es tut mir leid.
    Entschuldigend sah sie ihn an. »Ich hätte dich warnen sollen. Seit ich mich erinnern kann, erklärte mir meine Mutter die Wege der Hexen. Ich kenne nichts anderes, und manchmal fällt es mir schwer zu begreifen, dass nicht alle so denken.«
    Wieder schwiegen sie, und er griff unbewusst nach seiner Kette. Während er Babel nachdenklich betrachtete, sagte sie vorsichtig: »Vielleicht solltest du für eine Weile verschwinden ...«
    »Vergiss es.«
    »Ich meine ja nur ...«
    »Und ich sagte, du sollst es vergessen! Ich werde dich sicher nicht hier allein mit dem allen lassen.« Fast beleidigt schaute er sie an. »Ich bin vielleicht keine große Hilfe, wenn es um Magie geht, aber ich habe Kontakte, und wer weiß, wann das mal nützlich wird.«
    Sie sah ihm an, dass er seine Meinung nicht ändern würde - er hatte auch nicht aufgehört zu rauchen, als das Rauchverbot in die Kneipen gekommen und der Tabak immer teurer geworden war. Jeder hat das Recht, selbst zu bestimmen, wie er sich zugrunde richten will, hatte er damals behauptet, und heute schien er in einer ähnlich trotzigen Stimmung zu sein. Und irgendwie war Babel auch froh, dass Karl blieb.
    »Von mir aus«, sagte sie zustimmend, »aber dann behalt deine Waffe ab jetzt bei dir. Nur für den Fall der Fälle, okay?«
    »In Ordnung. Wir sollten zusehen, dass wir Verstärkung kriegen. Was ist mit deiner Freundin, der Türsteherin?«
    »Tamy?«
    »Hast du nicht gesagt, dass die einen Ochsen am Nasenring durch die Straße schleifen kann, wenns sein muss?«
    Der Gedanke war ihr noch nicht gekommen, aber Karl hatte recht. Zusätzliche Muskeln waren kein schlechter Gedanke, denn auch Babel konnte ihre Augen nicht überall haben. Und sollte die Magie aus irgendeinem Grund versagen, konnte Tamy ihr den Rücken decken. Das setzte natürlich

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