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Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

Titel: Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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1.
     
    Der Hund war seltsam. Er kam die nächtliche Straße entlanggehumpelt, ignorierte die prächtigen Birken rings um den Stadtbrunnen und näherte sich der Auslage von Stifters »Galaktische Delikatessen«. Sein Schwanz stand schräg ab und war am Ende gespalten. Eines seiner Ohren ähnelte einer prallen Seifenblase, beide Augen hingen wie schlaffe Würste zentimeterweit aus den Höhlen.
    Eine Zeit lang starrte der Hund aus diesen Stielaugen auf die Köstlichkeiten, die Stifter in einem Hologrammlichtkegel darbot. Währenddessen schrumpfte sein Schwanz zu einem grauen Klumpen, der sich wie ein kleiner Blumenkohl über dem Steiß türmte.
    Schließlich verkürzten sich die Vorderbeine des Tieres. Der Hund richtete sich auf wie ein menschlicher Gnom und bog in die Naupaumgasse ein.
    »Mein Gott!«, flüsterte Erasco Schulder, der die Szene von seinem Schlafzimmer aus beobachtete. Er krallte die Hände in den zurückgezogenen Fenstervorhang, war bleich und zitterte am ganzen Körper.
    »Was machst du da?«, fragte seine Frau schlaftrunken vom Bett aus. »Musst du jede Nacht herumgeistern?«
    Schulder starrte auf die nun verlassene Straße hinab und blinzelte verwirrt. »Da ... war eben ein Hund«, ächzte er. »Eigentlich kein richtiger Hund, sondern irgendetwas Unheimliches.« Er zog sich hastig an.
    Juvia Schulder schaltete das Licht ein. »Es ist kurz nach zwei«, stellte sie fest. »Kannst du mir erklären, was du da tust?«
    »Ich muss ihn finden!«
    »Wen? Was ist überhaupt los mit dir?«
    Schulder stopfte sich das Hemd in die Hose. Seine Hände zitterten.
    Juvia verließ das Bett, trat zu ihm und ergriff ihn am Arm. »Hast du wieder schlecht geträumt? Ich weiß, wie sehr dir die Ereignisse auf Arxisto noch zu schaffen machen. Du musst das alles vergessen! Wir wurden evakuiert und zur Erde gebracht. Hier in Shonaar gibt es keine Dinge mehr, die aus dem Nichts erscheinen.«
    Schulder riss sich los. »Du hast ihn nicht gesehen!«, stieß er hervor. »Wenn du ihn nur gesehen hättest.«
    »Sprichst du von dem Hund?«
    »Es war kein Hund – es war ein Ding!«, sagte er schwer atmend. »Kein Traum und keine Halluzination. Ich bin doch nicht verrückt; ich weiß, was ich sehe.«
    Er stürmte aus dem Zimmer, polterte die Treppe hinab und verließ das Haus.
    Die Naupaumgasse war um diese Zeit nur spärlich beleuchtet, aber Erasco Schulder entdeckte das groteske Hundeding sofort. Es stand wieder auf vier Beinen und schnüffelte an der Glassittür von »Raymonds Schneckenhaus«, in dem in erster Linie ehemalige Prospektoren verkehrten. Das Ding hatte mittlerweile einen deformierten Kopf und einen Höcker auf dem Rücken.
    Schulder drückte sich gegen eine Hauswand und ging so leise wie möglich weiter. Er war ein großer, zur Fettleibigkeit neigender Mann.
    Als er sich dem Ding bis auf knapp fünfzig Schritt genähert hatte, sah er, dass es mit einem schnell wachsenden Arm und einer Greifklaue nach dem Öffner der Glassittür tastete. Gleich darauf verschwand es in »Raymonds Schneckenhaus« und zog die Tür hinter sich zu.
    Schulder war der kalte Schweiß ausgebrochen. Er wollte sein Entsetzen hinausschreien, doch er brachte keinen Ton hervor. Trotz seiner Furcht ging er langsam weiter.
    In der kleinen Siedlung am Fuß des künstlich geschaffenen Wandergebirges, mehr als 300 Kilometer südwestlich von Terrania, war es still. Etwa hundert Menschen aus den evakuierten Handelskontoren waren vor dem Jahreswechsel in Shonaar eingezogen. Die übrigen Bewohner der Siedlung waren in erster Linie ehemalige Raumfahrer. Schulder, dem der Schock von den Vorgängen auf Arxisto noch in den Gliedern steckte, fragte sich bestürzt, ob er erneut in den Strudel einer gefährlichen Entwicklung zu geraten drohte.
    In dem Augenblick verließ der Hund »Raymonds Schneckenhaus« wieder. Nur sah er jetzt weder wie ein Hund aus noch wie ein menschlicher Gnom. Das Ding war eine triefende Masse, die auf Pseudopodien dahintaumelte und eine feuchte Spur hinterließ. Wäre der Gedanke nicht so absurd gewesen, Schulder hätte geschworen, das Ding sei berauscht.
    Wie unter einem inneren Zwang folgte er dem Unheimlichen. Auf der Höhe von »Raymonds Schneckenhaus« roch er jenes unverkennbare Obstwässerchen, das Raymond in seiner Kneipe ausschenkte. Der Geruch kam jedoch nicht aus der Tür, sondern stieg von der Spur auf, die das Ding hinterließ.
    Schulder brachte ein klägliches Grinsen zustande. Ein betrunkenes Monster ist vielleicht nicht

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