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Babel 1 - Hexenwut

Babel 1 - Hexenwut

Titel: Babel 1 - Hexenwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Als sich Toms Hand unter ihr T-Shirt schob und über die empfindliche Haut ihres Rückens strich, löste sie sich schwer atmend von ihm.
    »Peking«, flüsterte sie und legte die Hand auf Toms Brust.
    »Verdammt«, murmelte er. Einen Moment lang kniff er die Augen zusammen und sah aus, als würde er Schmerzen leiden, dann stieß er einen Fluch aus, der Xod alle Ehre gemacht hätte. Er lehnte seine Stirn gegen ihre und sah ihr in die Augen. »Wirst du morgen so tun, als wäre das alles nicht passiert?«
    Er kannte sie bereits gut.
    »Wenn ja, bleibe ich nämlich hier und bringe das zu Ende. Vorsichtshalber. Ganz egal, ob Peking dabei zusieht. Vielleicht schleppe ich dich einfach nach nebenan in die Küche.«
    »Interessanter Plan.« Sie lächelte und löste sich langsam aus seiner Umarmung. »Aber ich habe nie beim ersten Mal Sex in der Küche.«
    »Und wann hast du Sex in der Küche?«
    »Nach den Handschellen und vor dem Dienstmädchenoutfit.«
    Sein Blick bekam eine gierige Note, und sie zog die Augenbrauen hoch. Aber als ihr Blick auf Peking fiel, verflog die Leichtigkeit ihres Scherzes. In seinem Zustand sollte Peking bei seinen Leuten sein.
    Sie seufzte und legte die Hände an Toms Wangen, damit er sie ansah und spürte, dass es ihr ernst war. »Nein, ich werde nicht so tun, als hätte das nicht stattgefunden. Zufrieden?«
    »Sehr.« Er grinste und zog sich die Hose zurecht. »Das ist schmerzhaft, weißt du.« Er wackelte mit den Augenbrauen, und sie musste lachen.
    »Glaub mir, du bist nicht der Einzige, der nachher eine kalte Dusche braucht. Sobald du aus dem Haus bist, werde ich mir eine genehmigen.«
    »Würde ich gern sehen.« Noch einmal küsste er sie, beinahe grimmig, dann trat er an die Couch und beugte sich zu Peking hinunter. »Komm schon, Kumpel! Zeit, nach Hause zu gehen.« Er legte sich Pekings Arm um die Schulter und zog ihn nach oben. Schritt für Schritt näherten sie sich der Tür.
    »Wirst du es schaffen?«, fragte Babel, als sie die Haustür für ihn öffnete.
    Er nickte. »Ich seh dich morgen, okay?«
    »Okay.«
    Als er nach draußen trat, hätte Babel am liebsten nach ihm gegriffen. Schon jetzt kam ihr die Nacht kälter vor, aber sie unterdrückte den Impuls. Er pfiff nach Urd, die ihm sofort entgegenlief, im Maul hatte sie noch immer den Knochen. Babel beobachtete, wie Tom Peking in den Wagen bugsierte, Urd auf die Rückbank sprang und sie davonfuhren. Ein eigenartiges Gefühl der Leere überkam sie. Nachdenklich starrte sie in die Nacht.
    Gern hätte sie die Zukunft gekannt. Gar nichts Spektakuläres wie die Lottozahlen oder so. Nur etwas ganz Einfaches.
    Geht es diesmal gut? Werde ich ihn verletzen? Kann ich mit ihm glücklich werden?
    Es gab Mittel, um die Zukunft in Erfahrung zu bringen. Natürlich nicht jedes Detail, nur die grobe Richtung. Das wussten schon die Alten, und die Methoden hatten sich bewährt. Frische Eingeweide, gewonnen aus dem Todeskampf eines Tiers, das genug Intelligenz besaß, um sich gegen den Tod zu wehren. Schweine oder Katzen, ein Luchs vielleicht.
    Komm schon, Babel, das hast du doch alles schon gemacht. Ein toter Pelz mehr oder weniger, was macht das schon?
    Einen Unterschied.
    Die Unruhe kehrte zu ihr zurück und umkreiste sie wie eine Hyäne, die darauf wartet, dass das angeschlagene Tier zu Boden geht. Sams Worte kreisten in ihrem Kopf. Es wäre so leicht, dem Drängen nachzugeben, aber hinterher käme dann der große Katzenjammer.
    Komm schon, sei kein Baby, Babel! Leicht ist für Idioten.
    Sie warf einen Blick auf die Uhr: dreiviertel zwei. Tamy war sicher noch wach und schob Dienst.
    Vielleicht hatte sie nichts dagegen, wenn Babel sie ein bisschen von der Arbeit ablenkte. An Schlaf war in ihrem aufgewühlten Zustand sowieso nicht zu denken. Eine Runde mit dem Motorrad würde ihr ganz guttun.
    Sie wollte schon wieder zurück ins Haus, als sie plötzlich erneut das eigenartige Gefühl beschlich, beobachtet zu werden. Erstaunt sah sie sich um, aber im Dunkel konnte Babel kaum etwas erkennen. Sie war sich ziemlich sicher, dass Mo nicht hier war. Vielleicht einer der anderen Plags?
    Wenn es Sam war, dann stand er zu weit von ihr entfernt, denn sie konnte die Verbindung zu ihm nicht spüren.
    Ihre Sinne stellten sich auf die Umgebung ein, aber außer dem Energienetz des Ortes war da nichts. Misstrauisch versuchte sie, das Dunkel zu durchdringen, aber ihre Magie erfasste nichts anderes als sonst.
    Eigenartig.
    Sie schüttelte den Kopf und schloss die Haustür

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