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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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passieren.«
    »Was ist mit den Schlägern?«, fuhr Sam dazwischen und machte einen Schritt auf den Mann zu, doch sofort stellte sich der Zombie ihm entgegen. Er agierte als Leibwächter, die toten Augen stierten direkt in Sams, der unter diesem Starren die Zähne zusammenbeißen musste.
    Babel konnte sich nicht erinnern, dass er jemals einer Herausforderung ausgewichen wäre, aber dieses tote Ding war schlimmer, als jeder Schläger es je sein konnte.
    »Davon weiß ich nichts«, antwortete der Nekromant. »Aber wenn du mich fragst, nimmt sich Clarissa systematisch all jene vor, die ihr nahestehen.« Beiläufig deutete er auf Babel.
    Sofort dachte sie an Tom und die Probleme, die die Plags mit den Nachbarn der Wagenburg hatten. Plötzlich hegte sie keinen Zweifel daran, dass auch dahinter Clarissa steckte. Die Schwierigkeiten sorgten für zusätzliche Spannung zwischen Tom und Babel, und wahrscheinlich hoffte Clarissa darauf, dass er sich von Babel trennen würde, um sie emotional zu schwächen und zu isolieren. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sich Karl und Tamy vornehmen würde.
    Das muss ich verhindern.
    Wieder einmal hatte Babel die Situation falsch eingeschätzt. Die ganze Zeit hatte sie geglaubt, Clarissa würde einen direkten Angriff wagen, um Babel aus der Stadt zu vertreiben. Immerhin standen ihr mit ihrem Sohn und ihrer Tochter zwei weitere Hexen zur Seite. Das war eine Menge Magie. Aber offenbar wollte sich Clarissa nicht auf ein offenes Kräftemessen mit ihr einlassen. Stattdessen hatte sie einen außenstehenden Nekromanten engagiert, um die Drecksarbeit zu erledigen.
    »Und das war deine Belohnung?«, stellte Sam fest und deutete auf den Zombie, den er nicht aus dem Blick ließ. »Beeindruckend. Die alte Hexe muss dich noch am selben Tag angerufen haben, als Babel Mikhail fertiggemacht hat.«
    Der Nekromant hob die Hände. »Sagen wir einfach, in bestimmten Kreisen bin ich kein Unbekannter. Meine Dienste sind für manche Leute wertvoll, das spricht sich rum. Sie ist nicht die erste Hexe, die zu mir kommt. Und in diesem Projekt steckt viel Geld, ich meine, ihr wisst doch, woran der Rotschopf gearbeitet hat, nicht wahr?«
    Sam spuckte aus. »Mir wird schlecht bei deinem Anblick.«
    »Herrje, sag mir nicht, dass du dein Gewissen entdeckt hast. Komisch, ich dachte immer, Dämonenkinder hätten gar keins. Und was ich so von dir gehört habe …« Er pfiff durch die Zähne. »Du weißt doch, dass man dort Geld machen muss, wo es sich anbietet. Die Welt schenkt einem nichts. Weder Nekromanten noch Dämonenkindern.«
    »Der Unterschied ist, dass du es dir ausgesucht hast, einer zu sein. Ich hab nicht um meinen Vater gebeten.«
    Der Junge winkte ab. Die ganze Zeit, während sie sprachen, verstärkte er seine Magie gegen Babels Schutz, und langsam wurde es für sie beide schwierig, die Anstrengung zu verbergen.
    »Okay, mir reicht’s, Babel«, sagte Sam. »Ich will dem Kerl einfach nur in die arrogante Fresse hauen.«
    Das Gefühl konnte sie verstehen. Sie nickte und tat ebenfalls einen Schritt nach vorn. »Letzte Warnung, Junge. Du beendest die Verbindung mit dem Zombie auf der Stelle und verschwindest aus der Stadt, oder ich sorg dafür, dass du dein Herkommen sehr, sehr bereuen wirst.«
    »Was denn, du würdest mich tatsächlich am Leben lassen? Willst du dich gar nicht dafür rächen, dass ich deiner kleinen Schwester beinahe den Hahn abgedreht hätte?« Ein höhnisches Grinsen kräuselte seine Lippen.
    »Ich bin keine Mörderin.«
    »Du sagst das, als müsste man stolz drauf sein.«
    »Überstrapazier dein Glück nicht, Arschloch. Bist du wirklich so dumm, oder warum hast du hier die große Klappe? Ist es dir keine Warnung, dass Clarissa keinen offenen Krieg mit mir riskiert? Wer nicht hören will …« Von einem Moment auf den anderen gab sie ihre passive Haltung auf und drängte seine Magie mit einem gewaltigen Schlag zurück.
    Sollte er ruhig etwas von seiner eigenen Medizin schmecken.
    Unter der Wucht ihrer magischen Energien taumelte er ein Stück zurück, das höhnische Grinsen wurde ihm aus dem Gesicht gewischt. Doch er stürzte nicht, ging auch nicht in die Knie. Abwehrend hob er die Hand, und der Zombie stürzte nach vorn, stapfte mit ausgestreckten Armen auf Babel zu. Nichts erinnerte mehr an den aufreizenden, wiegenden Gang, den Madame Vendome so gut beherrscht hatte.
    »Vergiss es!«, knurrte Sam und warf sich auf den wandelnden Toten.
    Ineinander verkeilt rasten sie auf die nächste Wand

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