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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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zu. Sie waren fest umschlungen, es wirkte fast wie ein wilder Tanz. Entsetzt sah Babel, wie Sam den Zombie hierhin und dorthin drängte und dabei wieder und wieder mit seiner übernatürlichen Körperkraft auf ihn eindrosch. Die Kraft hatte Sam auf seiner Seite, aber der Zombie klammerte sich an ihn wie ein angeschlagener Boxer und verhinderte so, dass Sam richtig zuschlagen konnte. Dennoch sausten seine Fäuste auf den Zombie nieder, Schlag um Schlag, doch der Zombie wich nicht zurück.
    Tote spüren keinen Schmerz.
    Er steckte ein und biss zu, wieder und wieder. In Sams Arme, die Schultern und sogar in sein Ohr.
    Wie ein Tier. Doch zugleich stumm und gefühllos wie eine Maschine.
    Babel konnte Sam nicht helfen, denn der Nekromant hatte sich von ihrem Schlag erholt und versuchte, ihr magisches Netz auseinanderzureißen. Das Eis baute sich an den Enden ihrer Energielinien auf. Babel verstärkte das Glühen, hielt die Hitze, die sie in sich spürte, dagegen. Sie zitterte am ganzen Körper, spürte aber, wie das Eis langsam schmolz. Dem Nekromanten rann Schweiß die Stirn hinab, und sie spürte, dass seine Magie schwächer war.
    Und auch er musste fühlen, dass seine Magie allein nicht ausreichte, um sie zu besiegen. Plötzlich sprang er auf sie zu, um sie nach hinten zu stoßen, seine Faust raste auf ihr Gesicht zu. Blitzschnell riss sie den Kopf zur Seite und wich dem Angriff aus. Aber seine Faust erwischte sie an der Schulter. Babel geriet ins Taumeln, fing sich jedoch sofort wieder. Die Magie zwischen ihnen schlug Funken, das Brennen nahm zu. Die Wände färbten sich blutrot, und die letzten Farbreste warfen Blasen.
    Mit erhobenen Fäusten wirbelte der Nekromant herum, aber sie war schneller und trat mit dem Stiefel nach seinem Knie. Sie erwischte es mitten in der Drehbewegung, und er sackte in sich zusammen, das Gesicht vor Schmerzen verzerrt. Bevor er sich wieder aufrappeln konnte, schlug sie ihm die geballte Faust aufs Ohr. Brüllen erfüllte den Raum.
    Das Eis knackte und bekam Risse.
    Noch einmal holte sie aus, denn wenn sie eins von Sam gelernt hatte, dann war es das: Wenn du einen Kampf endgültig beenden willst, dann hör auf keinen Fall zu früh auf Nicht, solange der Gegner noch einen Funken Hoffnung hat, doch noch zu gewinnen.
    Dumpf schlug die Faust gegen die Schläfe des Nekromanten, und sein Kopf knallte auf den Boden. Es knirschte, und seine Augenlider flackerten; benommen lag er im Dreck.
    Als er vor ihr lag, holte sie schnappend nach Luft und stützte die Hände auf die Knie. Sie war keine geübte Kämpferin, so viel stand fest. Nun drangen wieder die Geräusche von Sams Kampf an ihre Ohren, rasch sah sie sich um.
    Sam hatte den Zombie inzwischen in eine Ecke gedrängt und schlug noch immer auf ihn ein. Er atmete schwer, und seine Hiebe waren langsamer geworden. Das Gesicht des Zombies war vollkommen deformiert, die Nase nur noch Brei, und die eine Schulter hing unnatürlich schief hinab. Doch das kümmerte die Tote nicht, sie schnappte weiterhin unermüdlich nach Sam; sein Mund war blutverschmiert, wie auch Sams zerrissenes Hemd. Babel konnte sehen, wie ihm das Blut über die Arme lief.
    Halte durch.
    Sie wandte sich wieder dem Nekromanten zu. Noch war sie mit ihm nicht fertig. Sie musste dafür sorgen, dass er die Stadt nicht wieder betrat. Und zwar jetzt, bevor er wieder auf die Beine kam und ihr möglicherweise in den Rücken fiel.
    Denk daran, was du vorhin gesagt hast. Zügle deine Wut, du bist weder Gesetz noch Scharfrichter.
    Nein, aber stinksauer.
    Mit den glühenden Energien, die durch ihren Körper jagten, ertastete sie sein magisches Netz und brannte Löcher hinein. Sie löste die Verbindung zu der wandelnden Toten, auch wenn er damit noch nicht wieder auf seine Ebene zurückkehren würde. Aber wenigstens würde er damit keine neuen Befehle mehr annehmen können. Nun mussten sie ihm nur noch den letzten austreiben, nämlich den Nekromanten zu verteidigen.
    »Vielen Dank«, ertönte es da plötzlich hinter ihr.
    Sie wirbelte herum und sah Auguste in der Tür stehen. Seine Hemdsärmel waren hochgekrempelt, die Arme bis zu den Ellbogen blutgetränkt. In der einen Hand hielt er ein Kaninchen, aus dessen Kehle noch immer warmes Blut gepumpt wurde, in der anderen ein Messer. Die Magie, die von ihm ausging, übertraf die des Jungen bei Weitem. Er war wie ein wirbelnder Eissturm.
    Das ist der Ombre, vor dem sie dich gewarnt haben. Das ist seine wahre Natur.
    Seine Magie warf sie nach hinten,

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