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Babel 2 - Dämonenfieber

Babel 2 - Dämonenfieber

Titel: Babel 2 - Dämonenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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ein wenig den Kopf einziehen und sich bücken.
    Als sie das Innere des Zelts betraten, schlug ihnen Weihrauchduft entgegen, und Babel verzog angewidert das Gesicht. Viel Platz war hier nicht. Es gab lediglich einen kleinen Tisch, um den ein halbes Dutzend große Kissen lagen, ähnlich bestickt wie das Kleid der Wahrsagerin. Ein kleiner CD-Player sorgte für stimmungsvolle Musik, und mehrere Kerzenständer verbreiteten schummriges Licht. Babel fragte sich, wie die Frau in diesem Halbdunkel überhaupt etwas in ihren Karten erkennen konnte.
    Madame LaRouge deutete auf die Kissen und setzte sich im Schneidersitz ihnen gegenüber an den Tisch. Aus einem schwarzen Samtbeutel nahm sie einen Stapel Tarotkarten und begann langsam, sie zu mischen.
    »So, was wollt ihr denn wissen?«
    »Werde ich bald einen tollen Freund finden?«, fragte Judith enthusiastisch, während Babel gelangweilt die Ellbogen auf dem Tisch abstützte.
    Dafür brauchte man wirklich keine Wahrsagerin befragen. Seit Judith zwölf geworden war, hatte sie keine Woche keinen Jungen angeschleppt. Inzwischen war ihr Vater dazu übergegangen, sie alle nur Johnny zu nennen, gleichgültig, ob sie in Wirklichkeit vielleicht Norbert, Gert oder Michael hießen. Außerdem legte er ihnen bei jedem ersten Zusammentreffen den Arm in einer Art um die Schultern, die auch dem Dümmsten unter ihnen klarmachte, was er mit Judith besser nicht anstellte. Ganz ohne Magie schaffte es ihr Vater, dass die Jungs Judith immer pünktlich nach Hause brachten.
    Madame LaRouge legte die Karten in ordentlichen Reihen vor sich und verzog konzentriert die Augenbrauen. Babel warf Judith einen vielsagenden Blick zu, die aber grinste nur und stützte das Kinn in die Hand.
    »Was sagen die Karten?«, fragte sie ungeduldig, und die Wahrsagerin machte: »Mhm.«
    »Was?«
    »Nun, ich sehe viel Liebe in deinem Leben, aber auch viel Kummer.«
    »Oh.« Judith klang noch begeisterter. »Wird es sehr dramatisch?«
    Nachdrücklich nickte Madame LaRouge.
    »Ich wusste es«, sagte Judith triumphierend.
    Babel schüttelte den Kopf. Das Spiel machte Judith offenbar die allergrößte Freude, auch wenn Babel nicht sagen konnte, was daran so erfreulich sein sollte. Die Frau war so magisch wie jeder Zauberer, der Kaninchen aus Hüten hervorholte. Um eine echte Spur aus Zukunft und Vergangenheit zu erhaschen, waren komplizierte Rituale erforderlich, und es gab nur noch wenige Hexen, die sich darauf verstanden.
    »Was ist mit Babel hier? Wie wird es bei ihr?«, fragte Judith herausfordernd.
    Überrascht sah die Frau sie an. »Babel? Welch ungewöhnlicher Name.«
    »Auch nicht ungewöhnlicher als LaRouge«, konterte Babel, und der Mund der Wahrsagerin verzog sich zu einem schmalen Lächeln.
    »Also gut, schauen wir mal, was die Zukunft für dich bereithält.« Diesmal dauerte es deutlich länger als bei Judith. Gleich zweimal legte sie die Karten aus, aber auch hier erfolgte ein »Mhm«, bevor sie sich äußerte.
    »Schwierig«, sagte sie.
    »War ja klar«, murmelte Babel, und Judith stieß sie mit dem Ellbogen in die Seite.
    »Was sehen Sie?«, wollte sie wissen.
    »Nun, Babel wird einen langen Weg gehen müssen, bis sie endlich die wahre Liebe findet. Ich sehe großen Schmerz …«
    »Prima, also gibt es für uns Kummer und Schmerz«, fasste Babel zusammen.
    Die Frau warf ihr einen scharfen Blick zu und schob die Karten zusammen. »Ich sage euch nur, was in den Karten steht. Außerdem habe ich auch gesagt, dass Liebe auf euch wartet.«
    »Das ist ja sehr präzise.«
    Hochmütig sah die Frau auf sie herab. »Du musst nicht daran glauben, die Zukunft wird schon zeigen, was die Karten dir mitzuteilen versuchen.« Sie wandte sich an Judith. »Deine Liebe wird allerdings eine Überraschung für dich sein. Etwas Unerwartetes und Neues.«
    »Oh, ich liebe Überraschungen.« Judith strahlte. Noch immer lag ihr Kinn in ihrer Hand, und sie wackelte mit den Augenbrauen.
    Die Wahrsagerin nickte ihr wohlwollend zu, bevor sie sich noch einmal Babel zuwandte. »Viele dunkle Stunden liegen vor dir, aber die Liebe wird dich nicht verlassen.«
    »Na so ein Glück.«
    Plötzlich legte Judith ihre Hand auf den Arm der Wahrsagerin und lächelte ihr charmantestes Lächeln. Babel spürte, wie sich Judiths Magie ausbreitete und das Energienetz der Frau erfasste.
    Mit einem Mal saß die Frau ganz still, ihr Blick wurde abwesend, und ihr Unterkiefer klappte ein Stück nach unten. Als Judith vor ihrem Gesicht mit dem Zeigefinger

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