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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Spieler?
    »Ich weiß, was dir durch den Kopf geht, aber der Junge ist harmlos. Ich hab dir doch gesagt, dass du sein Muster übersehen hast, weil es so schwach ist.«
    »Vielleicht ist das nur Tarnung.«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Nein, dann hätte Clarissa ihn nie aus den Fingern gelassen. Ich hab Erkundigungen eingeholt. Ehrlich gesagt, ist es sogar eine recht traurige Geschichte. Er ist nicht der einzige Enkel. Er hat noch einen Bruder, Mikhail. Es sind die Kinder von Clarissas Sohn, Anatol.«
    Ungehalten schnalzte Babel mit der Zunge, und Daniel lachte leise. »Den Kerl kann ich nicht leiden«, sagte sie. »Als ich hierher gezogen bin, wollte er mir eine Ritualratte unterschieben, um mir einen Hautausschlag zu verpassen, bei dem ich mir die Haut in Streifen vom Leib gezogen hätte, weil es so fürchterlich gejuckt hätte.«
    »Was hast du dagegen getan?«
    »Die Ratte in seinem Auto unter dem Beifahrersitz festgeklebt. Der Zauber war zwar wirkungslos, dafür hat das Tier wunderbar gestunken. Hat eine Weile gedauert, bis er gemerkt hat, wo der Gestank herkam.«
    Daniel lachte anerkennend. »Wie auch immer, Anatol hat jedenfalls zwei Söhne, und ganz gleich, wie schwach ausgeprägt das magische Talent in Nikolai ist, wenigstens ist es vorhanden. Das ist bei seinem Bruder nicht der Fall.«
    »Du meinst, er ist magisch passiv?« Überrascht sah sie ihn an.
    Kein Wunder, dass die Jungs nicht bei Clarissa aufgewachsen waren. Babel konnte sich gut vorstellen, wie begeistert Clarissa von einem passiven Enkelkind war. Es kam selten vor, dass das Kind einer Hexe magisch inaktiv war, aber es passierte. Clarissa hatte auf diese Neuigkeit sicher wenig feinfühlig reagiert. Grübelnd beobachtete Babel die Krähe, die über das Gelände flog, bis sich Daniel räusperte.
    Sein Blick lag lauernd auf ihr. »Was wirst du jetzt unternehmen?«
    »Vermutlich genau das, was du dir erhofft hast.« Sie stand auf. »Ich gehe zu Clarissa.«
    Für einen kurzen Augenblick wirkte er so zufrieden wie der Gewinner eines Pokerspiels, der wusste, dass er am besten geblufft hatte. Doch dann verschloss sich seine Miene wieder. Vielleicht hatte er Bedenken, Babel könnte zu viel über ihn erfahren. Auf dem Weg zur Tür fragte er sie: »Was ist mit deiner Wange passiert?«
    »Arbeitsunfall.«
    »Mhm.« Er hielt ihr die Tür auf, aber als sie an ihm vorbeigehen wollte, hob er den Arm und versperrte ihr den Weg. In sein Gesicht schlich sich erneut dieser anzügliche Ausdruck, den sie so gut an ihm kannte. »Erinnerst du dich noch, wie ich dir gesagt habe, wir sollten unsere Kräfte zusammenlegen, im gegenseitigen Nutzen?«
    »Ja, das war nicht zu überhören. Jedes Mal.«
    Er grinste. »Das meine ich doch gar nicht. Es geht mir jetzt ausschließlich ums Berufliche. Du solltest dir mein Angebot wirklich noch mal durch den Kopf gehen lassen.«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich das für keine gute Idee halte. Hexen sind keine guten Teamplayer. Außerdem habe ich bereits einen Partner.«
    »Clarissa operiert auch nicht allein. Wenn wir uns zusammenschließen, könnten wir einige ihrer Geschäfte übernehmen. Wusstest du, dass sie Verbindungen zum Bauordnungsamt hat? Investitionen, Babel. Denk darüber nach.«
    »Das habe ich, und ich bin nicht interessiert. Bei Clarissa ist das etwas anderes, und das weißt du auch. Sie hält das Geschäft in der Familie. Aber du und ich«, sie zeigte zwischen ihnen hin und her, »wir würden uns irgendwann an die Kehle gehen.«
    »Aber so muss es nicht sein.« Sein Blick wurde eindringlich, und er beugte sich ein Stück zu ihr hinunter, bis sie sein Rasierwasser riechen konnte. Die Luft zwischen ihnen lud sich mit ihrer beider Magie auf und sandte ein merkwürdiges Prickeln über Babels Kopfhaut.
    »Doch, muss es. Das ist wie ein Naturgesetz. Wir sind wie zwei gleiche Pole von Magneten. Wir stoßen uns ab.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Glaub mir, das war schon immer so.« Sie schob ihn ein Stück zurück.
    »Oh, dann ist das eines dieser Das-war-schon-immer-so-und-wird-auch-immer-so-sein-Dinge.«
    »Ja, manchmal ist eben auch was dran an solchen Sprüchen.«
    Auffordernd sah sie ihn an, und nach einem Augenblick ließ er den Arm sinken, damit sie vorbeigehen konnte.
    Sie war bereits die ersten Stufen hinabgegangen, als sich Daniel über das Geländer beugte, um einen Blick auf Tamy zu werfen, die mit versteinerten Gesichtszügen zu ihnen aufschaute.
    »Wer ist das?«, fragte er.
    »Tamy.«
    »Ein

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