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Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Babel Gesamtausgabe - Band 1-3

Titel: Babel Gesamtausgabe - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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begonnene Dreiecksbeziehung irgendwie zum Laufen zu bringen, allerdings war Sam wieder in seine eigene Wohnung gezogen. Was ihn nicht davon abhielt, mitten in der Nacht aufzutauchen und sich zu ihnen ins Bett zu legen. Inzwischen zuckte selbst Tom kaum noch mit der Wimper. Nur die Sache mit dem Sex war noch ein bisschen kompliziert …
    Als sie das Auto fast erreicht hatten, unterbrach Tamy plötzlich Babels Gedanken, indem sie sie am Arm packte und stehen blieb, während Judith weiterging,
    »Hast du wirklich ein Problem damit?«, fragte sie und sah beinahe verschüchtert aus.
    Seufzend hob Babel die Hände. »Du musst das verstehen. Wenn Judith den Männern abschwört, ist das ungefähr so, als würde der Papst verkünden, er wird Atheist. Ich will nicht, dass du eines Tages feststellst, dass sie ihren Frust ihnen gegenüber überwunden hat und wieder zu dem zurückkehrt, was wir von ihr kennen.«
    »Ich bin kein kleines Mädchen mehr, Babel, und Judith ist es auch nicht. Für Experimente sind wir beide zu alt.«
    »Du sagst das, als wärt ihr hundert. In meinen Augen wird sie immer meine kleine Schwester bleiben. Anstrengend, aber …«
    »Vielleicht ist es Zeit, dass du sie erwachsen werden lässt.«
    »Pff …«
    Wo kam die Welt hin, wenn sie jetzt alle Dinge auf einmal auf den Kopf stellte? Irgendjemand hier sollte doch wenigstens das tun, was die Leute von ihm erwarteten, oder etwa nicht?
    »Na schön, aber beschwer dich dann nicht, wenn’s schiefgeht.«
    Tamy schenkte ihr ein vorsichtiges Lächeln, und Babel fragte sich trotzdem, wieso sie diese Sache nicht hatte kommen sehen.
    Gerade als sie ins Auto steigen wollte, klingelte ihr Handy. Es war eine Nummer, die sie nicht kannte, trotzdem ging sie ran. Erstaunt stellte sie fest, dass es die Hutmacherin Yolanda war, die als einzige Mitbewohnerin des Hauses, in dem Babel und Karl ihr Büro hatten, unter Dolly Partons Lautstärke zu leiden hatte.
    »Woher hast du meine Nummer?«, fragte sie überrascht und bekam als Antwort: »Von Karl.«
    Eine weitere Überraschung.
    »Ich bin bei ihm im Krankenhaus, er ist aufgewacht, Babel.«
    Für einen Lidschlag war sich Babel sicher, dass ihr Herz ebenfalls einen Moment stehen geblieben war, aber dann schlug es doppelt so schnell weiter. »Was?«
    »Er ist aufgewacht, vor einer Stunde oder so. Es geht ihm gut, er hat nach dir gefragt. Ich hab ihm gesagt, dass es dir gut geht und dass ihr jeden Tag bei ihm wart, war das in Ordnung?«
    »Aber ja, ja. Es geht uns prima. Also, jetzt. Jetzt geht’s uns wieder gut.« Sie spürte, wie ihr die Tränen vor Erleichterung in die Augen stiegen, und aus einem Impuls heraus umarmte sie Tamy, die sie überrascht und ein bisschen alarmiert anschaute. »Wir haben dich gar nicht gesehen, ich meine, im Krankenhaus.«
    »Ich war immer sehr früh da oder sehr spät …«
    Mit anderen Worten, wir sollten dich nicht sehen.
    »Sag ihm, wir schauen morgen früh bei ihm vorbei, er soll sich drauf gefasst machen!« Sie schrie beinahe in den Hörer, aber das war ihr egal.
    Nachdem sie das Telefon wieder eingesteckt hatte, drückte sie Judith einen Kuss auf die Wange, die ebenso alarmiert dreinblickte wie Tamy.
    »Karl ist aufgewacht. Yolanda sagt, es geht ihm gut.«
    »Wer ist Yolanda?«, fragte Judith.
    »Die Hutmacherin. Offenbar hat sie Karl die ganze Zeit im Krankenhaus besucht.«
    Tamy öffnete die Autotür. »Karl hat eine Freundin?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht?«
    Babel stieg ein und betrachtete erleichtert und ein bisschen nachdenklich, wie Tamy während der Fahrt Judith die Hand aufs Knie legte. Wie viele Dinge mochten Babel wohl noch entgangen sein? Es wurde wirklich Zeit, dass sie auch mal wieder Zeit mit den anderen verbrachte, in der nichts Lebensbedrohliches passierte. In der sie einfach mal über das Leben quatschten, über die Liebe und ihretwegen auch über ein Mittel gegen die Mauser. Denn wenn Xotl noch mehr Federn verlor, würde er bald aussehen wie ein umhertanzender Broiler. Und wer wollte das schon sehen?

E-Book-Ausgabe Februar 2013 bei LYX
    Verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
    Gertrudenstraße 30–36, 50667 Köln
    Copyright © 2013 bei EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
    Alle Rechte vorbehalten.
    © Umschlaggestaltung und Artwork: Birgit Gitschier, Augsburg
    unter Verwendung mehrerer Motive
    von shutterstock (conrado)
    Redaktion: Band 1 & 2: Catherine Beck,
    Band 3: Mirjam Becker, Solveig Tenckhoff
    Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln
    ISBN:

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