Baby, Liebe, Glück
„Ich bin ein großes Mädchen, und dies ist ein sicheres Viertel.“
„Du bist eine Frau, die allein lebt, und solltest vorsichtig sein.“
„Ich bin vorsichtig“, erwiderte sie, und genau deshalb ging sie hinein, bevor sie ihn bitten konnte, bei ihr zu bleiben.
„Schließ ab“, rief er.
Sie tat es und sah ihm durchs Fenster neben der Tür nach, als er zum Wagen ging und davonfuhr.
Cam schlief miserabel.
Genauer gesagt, er schlief gar nicht. Und als die Sonne aufging, gab er auf und schlug die Bettdecke zurück.
Er brauchte eine Dusche. Eine sehr kalte Dusche.
Und danach brauchte er einen Plan.
Denn er bildete sich nicht ein, dass er bei Ashley Fortschritte gemacht hatte. Sicher, im Geisterhaus hatte es ausgesehen, als wären sie beide auf einer Wellenlänge. Aber er wusste, dass sie bei Tageslicht wieder auf Distanz gehen würde. Verdammt, das hatte sie schon getan, noch bevor sie gestern Abend in seinen Wagen gestiegen waren.
Die sinnliche Anspannung bewies, dass die Chemie zwischen ihnen noch immer stimmte, davon war er fest überzeugt. Jetzt musste er nur noch dafür sorgen, dass auch Ashley es einsah.
Cam drehte die Dusche ab und griff nach dem Handtuch. Es war noch früh, aber er würde unterwegs einen Kaffee trinken, wenn er zu seinen Eltern fuhr, um Maddie abzuholen. Vielleicht war er rechtzeitig dort, um sich ein paar von den leckeren Buttermilchpfannkuchen seiner Mutter schmecken zu lassen. Dann würde er Maddie zur Ballettstunde bringen und einen Abstecher zum Baumarkt machen.
Als es am Samstagnachmittag an der Haustür läutete, saß Ashley gerade am Computer und war versucht, nicht aufzumachen. Sie erwartete keinen Besuch, und da sie in der Nacht zuvor kaum geschlafen hatte, hatte sie wenig Lust, mit einem aufdringlichen Vertreter zu reden.
Aber es läutete wieder, und sie stand seufzend auf.
Sie schaute durchs Fenster, sah Cam auf der Veranda stehen und zögerte. Nach dem, was gestern Abend geschehen war, brauchte sie Zeit, um zu entscheiden, wie sie mit ihm – und ihren eigenen Gefühlen – umgehen sollte.
Was um alles in der Welt sagte eine Frau zu einem Mann, der ihr vor wenigen Stunden mehr Lust bereitet, als sie je zuvor erlebt hatte? Noch dazu, wenn ihre Hormone sie zu einer Wiederholung drängten.
Als sie ihm öffnete und er seinen Blick über ihren Körper wandern ließ, musste sie tief durchatmen. „Was willst du?“
„Ich brauche Zugang zu deinem Sicherungskasten.“
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Den Spruch kannte ich noch nicht.“
Er lächelte. „Das ist kein männlicher Geheimcode, sondern nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich möchte nämlich keinen Stromschlag bekommen, wenn ich deine neuen Leuchten installiere.“
„Ich brauche keine neuen Leuchten. Und ich dachte, du bist Arzt, kein Handwerker.“
„Ich bin ein sehr praktisch begabter Arzt“, erwiderte Cam. „Und ich habe heute Morgen ein paar Außenleuchten mit Bewegungsmelder gekauft.“
„Ich möchte nicht undankbar klingen“, sagte sie und wusste, dass sie sich genau so anhörte. „Aber ich habe dich nicht gebeten, mir neue Leuchten zu besorgen.“
„Ich habe es nicht für dich getan, sondern für mich.“
Ashley verschränkte die Arme. „Wie meinst du das?“
„Mit den neuen Leuchten brauche ich mir nicht mehr so große Sorgen zu machen, wenn du in der Dunkelheit nach Hause kommst. Also tust du mir einen riesigen Gefallen, wenn du mir erlaubst, sie anzubringen.“
„Das ist das lächerlichste Argument, das ich je gehört habe.“
„Einfallsreich, oder?“
Ihre Mundwinkel zuckten. „Das muss ich dir lassen.“
„Also? Wo ist dein Sicherungskasten?“
„Im Keller.“ Sie ließ ihn herein.
„Störe ich?“, fragte er und zeigte auf den Computer und den Stapel Seiten, den sie gerade ausgedruckt hatte.
„Unterrichtsvorbereitung.“
„Maddie redet dauernd von der Schule und ist ganz begeistert.“
„Wo ist sie heute?“
„Bei meiner Mutter. Sie durfte sich nach der Ballettstunde aussuchen, ob sie mit ihrem Vater in den Baumarkt oder mit Großmutter ins Spielzeuggeschäft will. Die Entscheidung war einfach.“
Lächelnd zeigte Ashley auf den Sicherungskasten. „Sie sind beschriftet, also müsstest du die Sicherungen finden, die du ausschalten willst.“
Er öffnete den Kasten und legte ein paar Schalter um.
„Das war’s schon?“
„Vorläufig.“ Er schloss den Kasten. „Wenn ich fertig bin, müssen sie wieder eingeschaltet werden.“
Ashley nickte und folgte ihm
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