Baby, Liebe, Glück
Er wusste, dass sie eine wunderbare Mutter wäre, aber dass sie ihr Baby von einem anonymen Spender empfangen wollte, störte ihn sehr.
Vielleicht gab es eine Möglichkeit, bei der sie beide bekamen, was sie wollten, aber dazu musste er bei Ashley noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten.
Als er am Mittwoch darauf Maddie von der Schule abholte, setzte er seinen Plan in die Tat um. Er ließ seine Tochter bei ihren Freundinnen auf dem Schulhof und ging in Ashleys Klassenzimmer.
„Was hältst du davon, am Samstagabend etwas zu essen?“, fragte er unvermittelt.
„Ich esse jeden Abend.“
„Mit mir, meine ich.“
Sie zögerte. „Und Maddie?“
Er schüttelte den Kopf. „Nur wir beide, vielleicht mit einem richtigen Tischtuch, Wein und Kerzenschein.“
„Das klingt nach einem Date.“
„So könnte man es nennen“, bestätigte er.
„Aber aus all den Gründen, die wir vor Wochen besprochen haben, ist es keine gute Idee.“
„Vergiss Maddie mal für eine Minute“, bat er. „Im Moment geht es nur um uns und darum, ob du mit mir essen willst oder nicht.“
„Ich will“, gab sie zu.
„Dann lass uns doch am Samstagabend darüber reden, warum du es für eine schlechte Idee hältst.“
Ein kleines Lächeln kräuselte ihre Lippen. „Welche Uhrzeit schlägst du für diese Unterredung vor?“
„Wie wäre es mit sieben?“
„Das könnte klappen“, stimmte sie zu.
„Gut. Bis dann“, sagte er und ging rasch davon, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
Ashley wusste, dass es keine gute Idee war, mit Cam zu Abend zu essen. Aber nach kurzem Kampf hatte ihr Verlangen über die Vernunft gesiegt. „Ja, ich will mit dir essen“, hatte sie gesagt, aber gedacht hatte sie: „Ja, ich will mit dir schlafen.“
Es war Megans Schuld. Ihre Schwester hatte sie auf die Idee gebracht, mit Cam ins Bett zu gehen. Jetzt konnte sie an nichts anderes mehr denken. Und als sie sich für das Date zurechtmachte, ahnte sie, dass sie mit ihm schlafen würde, bevor dieser Abend vorüber war.
Sie duschte, rieb sich mit einer duftenden Körperlotion ein und zog ihre erotischsten Dessous an. Das Kleid hatte sie erst kürzlich in Chaundra’s Boutique gekauft, ohne zu wissen, ob sie es jemals tragen würde. Jetzt schlüpfte sie hinein und war froh, dass sie dem Impuls nachgegeben hatte.
Noch nie zuvor hatte sie es darauf angelegt, einen Mann zu verführen. Dass sie es jetzt tat, war zugleich erregend und beängstigend. Dass es sich bei dem Mann um Cam handelte, war noch erregender und beängstigender.
Sie machte sich um die Atmosphäre Gedanken, stellte jedoch keine Kerzen auf und sorgte auch nicht für sanfte Musik. Sie wollte es behaglich, nicht romantisch. Nichts sollte den Eindruck erwecken, dass es beim Sex um mehr als Sex ging.
Sie bezog das Bett frisch, klopfte die Kissen auf, setzte sich auf die Kante und fragte sich zum hundertsten Mal, ob sie zu viel riskierte.
Glaubte sie tatsächlich, dass sie mit Cam schlafen konnte, ohne mehr zu wollen? Und wie viel mehr wollte sie? Wollte sie eine Beziehung mit ihm – oder wollte sie ihn nur als Vater für ihr Kind?
Und wenn sogar der Mann, der sie angeblich geliebt und mit ihr eine Familie hatte gründen wollen, sie noch vor der Hochzeit betrogen hatte, wie konnte sie jemals einem anderen vertrauen? Wie konnte sie wissen, dass der nächste ihr nicht das Gleiche antun würde? Wie konnte sie sicher sein, dass Cam ihr treu sein würde?
Die Wahrheit war, sie wusste es nicht. Aber Cam hatte sie nie belogen. Wenn er das Interesse an ihr verlor, würde er es zugeben. Er würde Schluss machen, bevor er sich eine andere suchte. Er würde ihr zwar das Herz brechen, aber er würde sie wenigstens nicht betrügen.
Kopfschüttelnd verwarf sie den Gedanken. Er würde ihr nicht das Herz brechen – dieses Mal nicht. Denn diesmal war sie nicht mit dem Herzen dabei. Sie wollte von Cam Turcotte nicht mehr als eine einzige leidenschaftliche Nacht. Den Fehler, ihn zu lieben, würde sie nie wieder begehen.
Ashley hatte nicht gerade begeistert auf seinen Vorschlag reagiert, daher machte Cam sich keine großen Erwartungen, als er am Samstagabend zu ihr fuhr.
Konnte sie ihm die Fehler der Vergangenheit verzeihen und ihm eine zweite Chance geben?
Dass sie sich auf dieses Date eingelassen hatte, machte ihm ein wenig Hoffnung.
Und als sie ihm die Tür öffnete, erhoffte er sich noch mehr.
Er hatte immer gewusst, wie schön sie war. Die makellose Haut, die ausdrucksvollen Augen und
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