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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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ein wenig penetrant.«
    »Aber ich habe den Eindruck, der Unterton, von dem ich gesprochen habe, hat auch Sie beeinflußt. Anders als mich zwar, aber Ihre Einstellung ihr gegenüber hat sich geändert. Ich bin besorgt, daß ich jemanden beleidigen könnte. Bitte, ich wäre für jeden Hinweis dankbar, den Sie mir geben könnten.«
    Armer Lennier , dachte Sheridan und musterte das besorgte Gesicht des Minbari. Wenn ich ihn aufkläre, wird er ernsthaft schockiert sein. Darauf würde ich mein Offizierspatent verwetten. Und wenn nicht, kommt es womöglich noch zu einem ernsthaften Mißverständnis zwischen ihm und der Nichte des Präsidenten. »Sie versucht Ihnen klarzumachen, daß sie Sie wirklich sehr, sehr gerne hat«, erklärte er. Er begleitete seine Worte mit einer unterstreichenden Geste seiner verschränkten Hände.
    Lennier beobachtete die Hände des Captains und sah ihm dann ins Gesicht. »Wirklich?« fragte er. Seine Züge wirkten ausdrucklos, aber Sheridan hätte schwören können, daß er ein wenig blaß war. Der Captain zuckte mit den Schultern. »Sie findet Sie süß.«
    Lennier wollte das Wort gerade nachsprechen, da ging die Tür auf.
    »Wow!« rief Chancy und hakte sich bei dem Minbari unter. »Was für ein Irrenhaus! Ich dachte schon, ich würde da überhaupt nicht mehr rauskommen. « Sie lächelte Lennier von unten an. »Vielen Dank, daß Sie auf mich gewartet haben«, flüsterte sie. »Captain«, rief sie, als er sich mit einem Lächeln umdrehte. »Das war ein guter Zug.«
    »Es freut mich, daß Sie das so sehen«, antwortete er und wandte sich ab.
    »Die werden ausflippen, wenn sie herauskriegen, daß ich dabeisein werde«, rief sie ihm hinterher.
    Sheridan drehte sich langsam um. Sein Mund war leicht geöffnet. »Werden Sie?« preßte er schließlich hervor.
    »Natürlich!« Sie grinste lausbübisch. »Sie wissen ja, wieviel den Centauri und den Narn die Familie bedeutet. Ich glaube, das hängt mit ihrer Monarchie zusammen«, sagte sie zu Lennier. »Wenn ich meine Interviews mache, werden sie merken, daß ich auf der Station bin. Und dann würden sie beleidigt sein, wenn ich ihren Empfang verpasse. Das mit der Gleichbehandlung aller Journalisten kaufen die Ihnen niemals ab.« Sie zuckte mit den Schultern. »Den Rest können Sie sich ja vorstellen.«
    Sheridan lachte leise. Sie hat recht , dachte er entnervt. Aber sie war schließlich dazu erzogen worden, sich auf diplomatischem Parkett zu bewegen. Eine Supernova könnte man eher aufhalten als diese Frau. Er warf ihr einen anerkennenden und beinahe ehrfürchtigen Blick zu. War ich mit neunzehn auch so bemerkenswert? fragte er sich. »Ich lasse Ihnen Bescheid geben.«
    »Vielen Dank, Captain. Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar.« Sie belohnte ihn mit einem Lächeln.
    Als er sich abwandte, kam Sheridan etwas in den Sinn, das er einmal gelesen hatte. Die ganz Reichen achteten darauf, ihren Kindern beizubringen, Untergebene mit Respekt zu behandeln. Und, dachte er leicht verärgert, Chancy Clark hat bei dieser Lektion gut auf gepaßt.

    Sheridan lehnte sich in seinem Stuhl zurück, nachdem er Ivanovas Bericht gelesen hatte. »Warum haben Sie mich nicht gleich verständigt?« fragte er und sah sie an. Sie stand vor ihm, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, als hätte er sie aufgefordert, bequem zu stehen. »Und setzen Sie sich um Himmels willen!«
    Susan sah sich um und rückte einen Stuhl heran. Dann setzte sie sich steif vor ihn hin, die Hände vor sich verschränkt, den Blick gesenkt. Auf ihrer Stirn standen ein paar tiefe Falten. »Ich…«, fing sie an.
    »Es war etwas Persönliches«, erklärte Garibaldi. »Und so haben wir die Sache eben behandelt.«
    »Es gibt einen Toten«, erwiderte Sheridan. »Und einer Ihrer Sicherheitsleute ist angeschossen worden.«
    »Aber bis dahin sah das Ganze nur wie ein ziemlich übler Streich aus. Wir sind doch keine Hellseher.«
    »Aber Sie sind Profis.« Sheridan funkelte die beiden an. Er legte seine Hände auf den Tisch vor sich. »Sie haben eine leitende Position, weil man von Ihnen erwartet, daß Sie Ihre Reaktionen abschätzen können.«
    Ivanova spreizte ihre Finger. »Ich hatte ihn zu Dr. Franklin geschickt. Der Doktor hat gemeint, daß Larkin zwar reizbar, aber nicht dienstuntauglich wäre.« Sie rieb sich die Stirn. »Ich hätte ihn von einem Psychologen untersuchen lassen sollen, aber ich wollte ihm den Eintrag in die Personalakte ersparen.«
    Sheridan lehnte sich wieder zurück. »Also haben Sie

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