Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
Vom Netzwerk:
klarstellen müssen.«
    Sofort redeten wieder alle durcheinander, und natürlich war keiner bereit, den Mund zu halten, um einem der anderen zuzuhören. Sheridan stand am Rednerpult und beobachtete, wie die Meute dasselbe Gezänk fortsetzte, das er gerade erst unterbrochen hatte. »Ist das Ihre Vorstellung von Zusammenarbeit?« fragte er ruhig. Aber es war so laut, daß er sein eigenes Wort nicht verstehen konnte. Die Streithähne waren wieder bei »meine Einschaltquoten« und »ich verlange!« angekommen.
    Zeit für einen Befehl des Kommandanten. Mit diesem Gedanken hatte er schon eine ganze Weile gespielt. Aber er hatte noch nicht eingegriffen, um sich den Vorwurf zu ersparen, er verhielte sich unfair oder wäre der Presse feindlich gesinnt. Aber wenn sie nicht in der Lage sind, sich auf zivilisierte Art über die notwendigen Vorkehrungen zu verständigen , dachte er, dann geht eben die Sicherheit vor. Damit werden die Herrschaften leider leben müssen.
    Sheridan drehte die Lautstärke auf dem Podium fast auf Maximum. »Aus Sicherheitsgründen werden wir die Ankunft der Abgesandten in einen Versammlungsraum auf GRÜN 12 übertragen. Sie bekommen später noch alle Informationsblätter, denen sie den genauen Ort und die Zeit entnehmen können.«
    Diese Ankündigung brachte ihm ein allgemeines konsterniertes »Was?« ein. Aber endlich verhielten sich alle ruhig und hörten ihm zu, wie er es sich schon die ganze Zeit gewünscht hatte. Zu spät, Freunde. Irgendwie gefällt mir meine Idee. Das verleiht der Ankunft der Abgesandten eine… persönlichere Note. Er entdeckte Chancy Clark, die ihm aufmunternd zugrinste.
    Die Journalisten tobten vor Empörung. Sheridan hörte Worte wie »Tyrann«, »Diktator« und »Größenwahnsinniger«. Damit verscherzten sie sich den letzten Rest von Sympathie, den er für diese Horde empfunden hatte.
    »Ich bin sicher, Sie alle werden verstehen, daß ich in den nächsten paar Stunden noch unzählige Details auszuarbeiten habe«, sagte er. »Entschuldigen Sie mich also bitte!« Und wenn nicht, auch egal. »Ich werde Sie jetzt alleine lassen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.« Soweit sie vorhanden war. »Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt auf Babylon 5 .« Und danach verschwindet gefälligst und kommt nie wieder, um uns mit eurem idiotischen Primadonnagehabe auf die Nerven zu fallen!
    Er stieg vom Podium herunter und ging durch eine Seitentür hinaus, während die Anwesenden im Chor nach ihm riefen. Die Sicherheitsleute verhinderten, daß ihm die wütende Menge folgte.
    Lennier stand draußen auf dem Gang vor dem Versammlungsraum, wo er auf jemanden zu warten schien. »Lennier«, begrüßte ihn Sheridan überrascht. »Haben Sie mich gesucht?«
    Lennier verbeugte sich knapp, wie es bei den Minbari üblich war. »Nein, Captain Sheridan«, antwortete er ruhig. »Ich habe auf Miss Clark gewartet.«
    »Oh.« Captain Sheridan wölbte überrascht die Augenbrauen. Er hatte angenommen, Lennier hätte sie inzwischen abgeschüttelt. »Sie wird vermutlich durch den Haupteingang herauskommen.«
    »Sie hat gesagt, daß sie hier herauskommen würde«, erwiderte Lennier. Er sah den Captain fragend an.
    »Was?« fragte Sheridan.
    Lennier trat näher an den Menschen heran. »Ich finde das Benehmen von Miss Clark ausgesprochen… interessant«, gestand er. »Sie scheint sehr aggressiv zu sein, trotzdem ist sie fast beängstigend freundlich. Ich habe so etwas noch bei keinem Vertreter Ihres Volkes erlebt.« Er schwieg einen Augenblick lang und sah den Captain mit großen Augen voller Neugierde an.
    Sheridan hatte gelernt, diesen Gesichtsausdruck zu respektieren und zu fürchten. Oh, mein Gott. Was wird er jetzt wieder wissen wollen ?
    »Ich habe das Gefühl – wie soll ich es ausdrücken –, daß da noch mehr hinter ihrem Verhalten steckt. Eine Art Unterton«, fuhr der Minbari fort. »Ich habe mich gefragt…«
    Oh, nein. Jetzt kommt’s. Sheridan bemühte sich redlich, seine Besorgnis nicht zu zeigen.
    »… was genau versucht mir Miss Clark zu sagen?« Lennier legte seinen Kopf schief und wartete geduldig auf die Antwort.
    »Ähem. Sie mag Sie, Lennier«. Sheridan machte mit seinen Händen eine aufmunternde Geste, und Lennier tat es ihnl gleich.
    »Ich finde sie auch sehr sympathisch«, bemerkte der Minbari vorsichtig. »Wenn auch ein wenig penetrant. Doch ich will sie nicht kritisieren«, fügte er rasch hinzu.
    »Sicher nicht«, sagte Sheridan und kicherte nervös. »Ich finde sie auch

Weitere Kostenlose Bücher