Baccara - Child , Maureen - King-Serie
werde nicht verzichten, Maura. Finde dich damit ab.“ Bevor er die Hand wieder zurückzog, streichelte er ihren Bauch. „Dieses Baby ist ein King. Und er wird als King aufwachsen. Ob es seiner Mutter passt oder nicht.“
„Das Problem ist“, erklärte Cara, „dass du das Ganze falsch angehst.“
Seufzend ließ Jefferson sich auf dem Stuhl zurücksinken und blickte sich im Pub um. Hier war es dunkel, laut und spärlich beleuchtet. Im Kamin loderte ein Feuer, und der Geruch von Bier und feuchter Wolle hing in der Luft. Da es wieder zu regnen begonnen hatte, herrschte im Lion’s Den reger Betrieb. Einheimische saßen mit Freunden bei einem Glas Bier zusammen und lauschten der Musik, um ein bisschen Abwechslung von ihrem Alltag zu bekommen. Jefferson war umringt von Leuten, die plötzlich alle wieder auf seiner Seite standen. Die Tatsache, dass er Maura erfolglos einen Antrag gemacht hatte, genügte offenbar. Sie redeten wieder mit ihm.
Allein bei dem Gedanken daran, dass sie abgelehnt hatte, stieg Ärger in ihm auf. Nicht im Traum hatte Jefferson daran gedacht, dass sie Nein sagen würde.
„Maura war immer schon ein starrsinniges Mädchen“, sagte Michael nachdenklich und scheuchte einen Gast fort, der ein Bier bestellen wollte.
„Unsinn“, widersprach Frances Boyle ein und nippte an ihrem Tee. „Sie ist einfach eine starke Frau mit einem eigenen Kopf.“
„Das stimmt“, sagte Cara. „Aber wenn sie sich einmal entschieden hat, bleibt sie auch dabei. Egal, ob das gut oder schlecht für sie ist.“
„Auch wieder wahr“, stimmte Michael zu und schüttelte bekümmert den Kopf. Dann richtete er den Zeigefinger auf Jefferson. „Vergiss nie, sie ist ein feiner Mensch. Ganz egal, was wir, die wir sie lieben, auch sagen!“
„Ich weiß.“ Jefferson war immer noch bei seinem ersten Bier, während alle Welt ihn mit guten Ratschlägen überhäufte.
Scheinbar hatte jeder Dorfbewohner eine eigene Theorie darüber, wie Jefferson mit Maura und der Situation umgehen sollte. Natürlich brauchte er im Grunde keine Tipps. Denn hatte ein King bis jetzt Hilfe benötigt, wenn es darum ging, eine Frau zu erobern?
Bis jetzt ? Eine leise, unangenehme Stimme meldete sich plötzlich in ihm. Sie flüsterte ihm zu, aber Jefferson presste nur grimmig die Lippen aufeinander. Er hatte sich noch nie so sehr anstrengen müssen. Der Erfolg war immer auf seiner Seite, wenn er etwas anpackte. Allerdings war er auch noch nie gegen eine so dicke Wand gerannt wie bei Maura. Er musste alles daransetzen, ihre Mauern einzureißen, verflucht noch mal. Er wusste nur noch nicht wie.
Ein älterer Mann an der Bar rief ihm zu: „Kauf ihr einen Schafsbock! Das hilft immer. Ein Schafszüchter weiß das zu schätzen.“
Jefferson seufzte resigniert. War das wirklich der Weg ins Herz einer Frau? Ein Schaf? Das bezweifelte er. Während er sich den Gedanken jedoch noch einmal durch den Kopf gehen ließ, erschrak er. Er hatte doch gar nicht vor, Mauras Herz zu erobern! Nein. Hier ging es nicht um Liebe. Es ging um ihr gemeinsames Kind, nicht um mehr. Das sagte Jefferson sich immer wieder, bis er die Angst niedergerungen hatte. „Ich glaube nicht, dass ich mich sehr beliebt bei ihr mache, wenn ich ihr einen Schafsbock schenke.“
„Aber die Mutterschafe würden dich lieben“, rief jemand aus einer Ecke des Pubs.
Als alle daraufhin in Gelächter ausbrachen, blickte Jefferson sich mürrisch um. Wie schön, dass sich jeder in diesem Dorf auf meine Kosten amüsiert, dachte er. „Großartig. Das ist wirklich großartig.“ Was zum Teufel machte er hier eigentlich? Sein Zuhause, seine Familie und Menschen, die bei Verstand waren – alle meilenweit entfernt. Und Jefferson saß mitten in einem verwunschenen irischen Dorf und versuchte, eine Frau zu verstehen, die ihrer eigenen Logik folgte.
Welche Frau lehnte einen Heiratsantrag ab, der ihr ein Luxusleben verhieß? Welche Frau wollte nicht, dass ihr jeder Wunsch erfüllt wurde? Er bot Maura ein bequemes und leichtes Leben – und sie lehnte alles ab, als hätte er sie beleidigt.
Geld und Macht, das hatte sie gesagt. Als wären Verträge und finanzielle Unabhängigkeit etwas Schlechtes! Offenbar verstehe ich die normalen Menschen nicht, dachte Jefferson. Aber ich bin doch auch ein normaler Mensch. Seine Brüder waren normal. Dachte sie denn, ein Mann wäre weniger wert, bloß weil er Geld besaß?
„Sie ist doch der Snob“, murmelte er, während die Leute um ihn herum munter
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