Baccara - Child , Maureen - King-Serie
klingelte mit dem Schlüsselbund und hielt ihn ihr vor die Nase. „Du bist viel zu intelligent, um zuzugeben, dass du diesen Truck brauchst, Maura.“
Sie starrte erst ihn an, dann die Schlüssel, dann wieder ihn. Schließlich gab sie sich geschlagen und ließ die Schultern hängen. „Wie schlau von dir. Erst umschmeichelst du mich, und dann lässt du mich wie einen Idioten dastehen.“
Selbstzufrieden lächelte er. „Unterm Strich, Maura, geht es mir um deine Gesundheit und die des Babys. Dafür brauche ich nicht dein Einverständnis. Akzeptier es einfach.“
Wäre es denn wirklich so schlimm, ihm zu gestatten, sich ein bisschen um sie zu kümmern? War es falsch, sich mehr von ihm zu wünschen? Einerseits wollte sie, dass er eine Beziehung zu ihrem gemeinsamen Kind aufbaute. Andererseits wollte sie aber auch etwas von ihm, das sie niemals bekommen würde. Sie wollte seine Liebe. Reines Wunschdenken. „Und wenn ich das nicht tue?“
„Das wirst du.“ Er legte eine Hand auf ihre Wange.
Bei der Berührung durchfuhr das brennende Verlangen sie wie ein Blitz. Wie schaffte Jefferson es, so viele verschiedene Empfindungen auf einmal in ihr auszulösen? Und wie kam es, dass er nicht dasselbe wie sie empfand und sich gänzlich von dem Band zwischen ihnen lösen konnte?
Er senkte den Kopf, bis er nur noch einen Atemzug weit von ihren Lippen entfernt war. „Du magst ein starrsinniger Mensch sein. Aber du bist auch eine sehr kluge Frau, und deshalb wirst du irgendwann einsehen, dass ich recht habe.“
Sie lächelte müde. „Ich bin also intelligent, wenn ich dir zustimme. Und dumm, wenn ich meine Meinung vertrete?“
„Haargenau.“
Es ist gefährlich für mich, wenn er die Mundwinkel leicht hochzieht, dachte sie. Den Umgang mit dieser Waffe beherrschte er perfekt. Und Maura war nur ein allzu williges Opfer … Du liebe Güte, der Mann hatte ihr einen neuen Wagen gekauft und sogar eine riesige Schleife ums Dach gebunden. Wie sollte sie mit jemandem streiten, der sie nicht nur überrascht, sondern aus der Fassung gebracht hatte? Und zwar nicht mit Diamanten oder teuren Kleidern, sondern mit einem Geschenk, von dem er wusste, dass sie es nicht nur wollte, sondern dringend brauchte. „Du machst es mir ganz schön schwer.“
„Freut mich zu hören. Und? Wie wär’s mit einer kleinen Spritztour?“
Diesmal schnappte sie sich, ohne zu zögern, die Schlüssel. Warum gegen Windmühlen kämpfen? Außerdem war sie wirklich froh, endlich einen Wagen zu haben, in dem sie sich sicher fühlen konnte. „Nur, wenn du mitkommst“, sagte sie lächelnd. „Beeil dich und steig ein!“
Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Bevor er auf dem Beifahrersitz Platz nahm, entfernte Jefferson noch schnell die weiße Schleife vom Dach. Dann ließ Maura den Motor an, der laut aufheulte. Beim gleichmäßigen Brummen der Maschine juchzte sie entzückt. „Ist sie nicht eine echte Schönheit?“
„Ja“, antwortete Jefferson. Als sie zu ihm sah, ruhte sein Blick auf ihr. „Sie ist eine echte Schönheit.“
Mittlerweile hatte Jefferson alle für die Hochzeit nötigen Unterlagen beisammen. Alles, was jetzt noch fehlte, war die Braut. Doch Maura beharrte nach wie vor auf ihrem Standpunkt. Er war sogar in ein Hotel nach Westport gezogen, um ihr mehr Raum zu geben. Damit wollte er ihr beweisen, dass er ihre Bedürfnisse sehr wohl respektierte. Wusste sie das eigentlich zu schätzen? Nein, verdammt noch mal! Sein „Respekt“ hatte letztlich nur dahin geführt, dass er diese Frau seit drei Tagen wie verrückt vermisste. Niemals hätte er das für möglich gehalten.
Sogar der verdammte Hund fehlte ihm.
Etwas musste geschehen, und zwar bald. Er konnte nicht bis in alle Ewigkeit in Irland bleiben. Er hatte ein Leben und eine Arbeit, die auf ihn wartete.
„Deshalb bin ich auf Caras Angebot zurückgekommen“, sagte Jefferson in den Telefonhörer.
„Cara?“, fragte sein Bruder Justice. „Wer war das noch mal?“
Jefferson seufzte ungeduldig. „Mauras Schwester. Das habe ich dir doch gesagt.“
„Seit einer halben Stunde ratterst du sämtliche Namen der Leute im Dorf herunter. Wie soll ich mir da alle merken? Also, Cara ist Mauras Schwester, und Maura ist die, die dich nicht will.“
Jefferson starrte finster auf den Hörer und hoffte, seinen Bruder würde seinen drohenden Blick spüren. „Danke, dass du mich daran erinnerst.“
Justice lachte. „Entschuldige bitte. Aber darf ich dich daran erinnern, dass du dich vor noch
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