Baccara - Child , Maureen - King-Serie
sitzen, um sie auf die Weide zu begleiten. Doch für dieses Mal hatte Maura sich fest vorgenommen, vernünftig, geduldig und sachlich zu reagieren. Denn das war der einzige Weg, um mit einem Mann wie Jefferson King zurechtzukommen. Mit temperamentvollen Ausbrüchen würde sie bei ihm jetzt lediglich auf taube Ohren stoßen. Dieses Mal würde sie ihm einfach klipp und klar sagen, dass er auf ihrer Farm seine Zeit verschwendete. Denn Maura ließ sich zu nichts zwingen.
Lächelnd rief sie nach King. Als der große Hund aus der Hintertür heraus ins Freie stürmte, musste sie zurückspringen, um nicht umgerannt zu werden. Vom Vorplatz her drang das Brummen von Maschinen und Generatoren zu ihr. Offensichtlich steckte das Filmteam schon mitten in der Arbeit. Es klang merkwürdig, aber Maura wusste, dass sie das ganze Durcheinander vermissen würde. Und es würde nicht mehr lange dauern, dann würde sie auch Jefferson vermissen.
Sie verspürte einen schmerzhaften Stich, wenn sie daran dachte. Aber was hätte sie tun können? Ihn zu heiraten war keine Lösung, denn er liebte sie nicht. Und aus Pflichtbewusstsein mit einem Mann zusammenzuleben, das kam für sie nicht infrage. Sie hatte nicht vor, ihr Leben lang als sein lebendiges schlechtes Gewissen herumzulaufen. Allein bei der Vorstellung lief es Maura kalt den Rücken hinunter. Was wäre das überhaupt für ein Leben? Für beide von ihnen?
Hinter der Scheune, wo sie für die Dauer der Dreharbeiten ihren Laster parkte, ertönte plötzlich Kings lautes Gebell. Aus den Gedanken gerissen, eilte Maura ihm sofort entgegen. Warum war dieser Hund bloß so aufgeregt?
Sobald sie um die Ecke gebogen war, blieb Maura wie angewurzelt stehen. Ihr kleiner Laster war verschwunden. Stattdessen stand dort ein nagelneuer, knallroter Truck mit einer riesigen Schleife auf dem Dach. „Was … wieso … wo?“
„Berechtigte Frage“, hörte sie eine tiefe Stimme hinter sich.
Maura drehte sich zu Jefferson um, der mit dem Rücken lässig an der Mauer neben dem Stall lehnte und aussah, als könnte ihn kein Wässerchen trüben. Sein breites Grinsen ließ keinen Zweifel daran, dass er hinter der Überraschung steckte – sie hatte es geahnt.
„Was hast du getan?“
„Ich denke, das sieht man.“
„Wo ist mein Wagen?“
„Du meinst diesen rostigen Haufen Blech auf Rädern?“ Er zuckte die Schultern. „Ich hab ihn abschleppen lassen. Ist ungefähr eine Stunde her. Ich bin überrascht, dass du gar nichts gehört hast.“
Der Lärm war an diesem Morgen tatsächlich stärker gewesen. Doch sie hatte es für den üblichen Trubel des Filmteams gehalten.
„Du …“ Maura warf einen Blick auf den neuen Truck, der sie beeindruckte – aber selbst als ihr Herz schneller schlug, blieb sie streng. „Dazu hast du kein Recht.“
„Ich habe jedes Recht der Welt, Maura.“ Er stieß sich von der Mauer ab und trat auf sie zu. Einen Schritt vor ihr blieb er stehen, fuhr langsam mit der Hand über den glänzenden Lack des Trucks und lächelte zufrieden. „Du solltest besser auf dich achtgeben. Bis zum nächsten Unfall hätte es bestimmt nicht mehr lange gedauert. Außerdem trägst du mein Kind in dir. Auf keinen Fall werde ich dich noch einmal in diesem alten Schrotthaufen durch die Gegend fahren lassen.“
„Du machst mir Vorschriften?“ Empört rang sie nach Atem und rüstete sich innerlich für eine weitere Auseinandersetzung. „Du schreibst mir gar nichts vor, Jefferson King! Ich will dein glitzerndes neues Spielzeug nicht …“
Er lächelte siegessicher. „Doch, das willst du.“
Oh, das war hart. War sie wirklich so leicht zu durchschauen?
„Deine Nerven will ich haben“, murmelte sie finster und trat dicht vor ihn. Verstohlen blickte sie sich um. Sie hoffte, dass er log und dass ihr alter und ausgedienter Lastwagen doch noch irgendwo stand. Doch nichts. Das Einzige, was sie sah, war dieser verführerisch glänzende Truck mit neuen Reifen, einer breiten Windschutzscheibe, die nicht gerissen war, und – sie warf einen kurzen Blick ins Wageninnere – wunderbaren Ledersitzen. Was für ein Prachtstück!
Das interessierte sie natürlich nicht. „Was macht dich so sicher, dass ich mich darüber freue?“
„Oh, glaub mir“, erwiderte er und öffnete die Tür auf der Fahrerseite. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass du dich freust . Natürlich war mir klar, dass du lieber mit Messern nach mir werfen würdest. Aber wie du siehst, hat es mich nicht zurückgehalten.“
Er
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