Baccara Collection 185
heiraten willst, weißt du, wo du mich finden kannst. Den nächsten Schritt musst du machen.”
Er drehte sich um, sagte ihren Eltern auf Wiedersehen, und ging ohne zu zögern aus dem Haus. Eine Sekunde später hörten sie, wie ein Motor angelassen wurde und ein Auto wegfuhr.
Howard schaute von seiner Frau zu seiner Tochter und wieder zurück. „Gibt es da etwas, das ihr zwei mir nicht erzählt habt?”
„Er ist weg”, sagte Belinda verblüfft. „Er hat den langen Weg nach Denver gemacht, ist fünf Minuten geblieben … und einfach wieder verschwunden!”
„Sieht ganz so aus”, sagte Howard und stopfte die Hände in die Hosentaschen.
Plötzlich zerbrach etwas in Belinda, das sich seit Tagen in ihr aufgebaut hatte. Auf einmal konnte sie klar sehen, als ob sich ein Nebel gelichtet hätte. Und sie war wütend. Er hatte sie dazu gebracht, ihr bestgehütetes Geheimnis preiszugeben, das sie seit Jahren quälte und weswegen sie sich nur als halbe Frau gefühlt hatte - und war einfach wieder gegangen!
„Wenn er glaubt, dass er damit durchkommt, hat er sich gewaltig geschnitten”, sagte sie wütend.
„Liebst du ihn denn, mein Schatz?” fragte Elaine.
„Mehr als alles andere auf der Welt”, antwortete Belinda aus vollem Herzen. „Mehr als sonst etwas.”
Der Weg von Denver nach Wyatt County war noch nie so lang gewesen. Alec fuhr die hundert Meilen von Denver nach Cheyenne mit einem Auge im Rückspiegel. Die vierhundertfünfzig Meilen von Cheyenne bis nach Hause legte Alec mit nicht mehr als Tempo siebzig zurück, um Belinda eine Chance zu geben. Aber noch immer tauchte kein kleiner roter Sportwagen hinter ihm auf.
Sie will mir bestimmt nur einen Schrecken einjagen, dachte Alec. Sie wollte ihn die ganze Heimfahrt über schmoren lassen und würde am nächsten Tag auftauchen.
Doch der Morgen kam, aber keine Belinda. Auch am Tag darauf nicht, noch am folgenden Tag.
Nach vier Tagen gab Alec die Hoffnung auf. Er hatte es vermasselt. Er hätte sie nicht vor ihren Eltern vor die Wahl stellen sollen. Er hätte nicht von ihr fortgehen dürfen.
Er hätte sie um ein Gespräch bitten sollen. Er hätte sie bitten sollen, ihn zu heiraten. Vielleicht hätte er auf die Knie fallen und sie anflehen sollen, wenn das geholfen hätte. Oder ihr ein wildes Zusammenleben anbieten sollen, falls sie keinesfalls heiraten wollte.
Vielleicht sollte er sie anrufen. Er tätschelte das Pferd im Korral ein letztes Mal und nahm den Sattel und die Zügel auf die Schulter. Auf dem Weg zur Scheune beschloss er, mit dem Anruf bis zum Abend zu warten, wenn die Jungen im Bett waren.
Aus seinem Augenwinkel nahm er eine Staubwolke auf der Straße zur Ranch wahr. Alec überlegte kurz. Es konnte niemand von der Ranch sein. Sein Herz begann schneller zu schlagen, und er legte den Sattel zurück auf den Zaun.
Als er den kleinen roten Sportwagen erkannte, warf er seinen Hut in die Luft und stieß einen Freudenschrei aus.
Belinda hielt nicht am Haus, sondern steuerte auf ihn zu und blieb nur wenige Zentimeter vor seinen Stiefeln stehen. Sie öffnete die Tür, stieg aus und marschierte vor das kleine Auto.
Vor Anspannung verkrampfte sich Alecs Magen. „Sag mir, dass du dich nicht verfahren hast”, sagte er knapp. „Sag mir, dass du mit Absicht hierher gekommen bist.”
Belinda verbarg mühsam ihre vor Aufregung feuchten Hände in der Hosentasche. „Ich bin absichtlich hier.”
„Gott sei Dank”, flüsterte Alec.
Als er seine Arme ausstreckte, jauchzte Belinda vor Freude und stürzte auf ihn zu. Er umarmte sie so fest, als wolle er ihre Rippen brechen. Endlich war Belinda dort, wo sie hingehörte.
Er küsste ihre Wangen, ihren Hals. „Ich hatte solche Angst, du würdest nicht kommen.”
„Ich konnte nicht anders. KÜSS mich, Alec, küss mich.”
Das musste sie Alec nicht zwei Mal sagen. Hungrig nahm er ihren Mund in Besitz und merkte nicht, dass Schritte auf dem Kies knirschten.
„Bleibst du hier? Bitte, bleib.”
Belinda schaute ihn an. „Das muss ich wohl. Ich habe meine Wohnung ausgeräumt und meine Sachen eingelagert. Ich, hm, dachte, bei dir sei eine Stelle frei.”
Alec blickte in ihre Augen. „Du willst meine Haushälterin werden?” fragte er ungläubig.
Belinda hob eine Braue. „Ich? Das soll wohl ein Witz sein. Ich weiß zufällig genau, dass du schon eine Haushälterin hast, und wenn es nach mir geht, soll sie ruhig bleiben. Ich dachte an die Stelle als Ehefrau eines gewissen Alec Wilder.”
Langsam zeichnete
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