Baccara Collection 185
war.”
„Natürlich. Ich war mir nur nicht sicher, ob du es auch weißt.”
„Wie kann ich dann je wieder in den Spiegel schauen und das Gleiche noch einmal machen?”
„Belinda”, sagte Elaine kopfschüttelnd. „Wenn du Alec liebst und er dich, dann sollte es keine Rolle spielen, mit wem er vorher verheiratet war. Und es ist ja nicht so, dass du Cathy von einer Klippe gestoßen hast, um ihn für dich zu haben. Ehrlich, manchmal wundere ich mich über dich, Kind.”
„Du verstehst nicht.”
„Warum du immer eifersüchtig auf Cathy warst?”
Belinda schaute verletzt auf den Boden, als sie diese Worte aus dem Mund ihrer Mutter hörte.
„Selbstverständlich verstehe ich dich. Und ich weiß auch, dass dein Vater und ich kräftig zu diesem Problem beigetragen haben, als ihr klein wart; natürlich nicht mit Absicht, aber als wir es bemerkt hatten, war es bereits zu spät.”
„Ich glaubte immer, sie sei so viel hübscher als ich.”
„Cathy war ein sehr hübsches Mädchen, eine wunderschöne Frau. So wie du.”
„Aber ich bin nicht blond und üppig. Ich habe immer geglaubt, wenn ich das auch wäre, wäre ich genauso beliebt und glücklich wie sie.”
Elaine lächelte. „Hast du noch nicht begriffen, dass das nicht der Grund für ihre Beliebtheit war? Und dass du nie so beliebt geworden wärst, auch wenn du blond wärst?”
Belinda schaute ihre Mutter ungläubig an.
„Ich will nicht bestreiten, dass sie durch ihre Schönheit auf sich aufmerksam gemacht hat. Doch der Grund, weshalb sie ihr Leben lang so beliebt war, lag darin, dass sie hart dafür gearbeitet hat. Sie hat sich wahnsinnig angestrengt, jedem zu gefallen, jedem, den sie getroffen hat, das Gefühl zu geben, er sei etwas ganz Besonderes.”
Belindas Augen weiteten sich, als sie die Wahrheit erkannte.
„Sie sorgte nur für andere.”
„Und das, liebe Belinda, würdest du nie tun. Nicht, bevor die Sonne im Osten untergeht. Dazu fehlt dir die Geduld.”
Belinda lächelte gezwungen. „Du hättest mir viel Kummer erspart, wenn du mir das früher erklärt hättest.”
„Und nun, da du dies alles begriffen hast, was machst du jetzt mit Alec? Du solltest den armen Mann nicht länger bestrafen, nur, weil er mit deiner Schwester verheiratet war.”
„Oh, Mama. Das ist es nicht. Nur … wir sind so verschieden, Alec und ich. Und Cathy hat das alles so toll im Griff gehabt, die Hausarbeit, die Erziehung der Jungen. Und Alec weiß zwar, dass ich anders bin als sie, aber wenn er zu viele Zugeständnisse von mir erwartet, mache ich nicht mit.”
Elaine nippte an ihrem Kaffee.
„Was, Mom, du hast nichts dazu zu sagen?”
Elaine lächelte kaum merklich. „Bestimmt, aber erst dann, wenn du mir den wirklichen Grund nennst, weshalb du den Schwanz eingezogen hast und weggerannt bist.”
Belinda schloss ihre Augen. Lange Zeit konnte sie gar nichts sagen. Mühsam presste sie die Worte heraus. „Er weiß etwas Bestimmtes nicht von mir, dass ein Mann wissen sollte, bevor er eine Frau heiratet.”
„Ach, Schätzchen.” Elaines Lippen zitterten. „Verstehst du denn nicht? Du kannst es nicht einmal aussprechen. Hast du das Wort je schon laut gesagt?”
11. KAPITEL
Alec hatte gehofft, dass die Jungen nach ein paar Tagen nicht mehr nach Belinda fragen würden. Doch das war nicht der Fall. Er selbst konnte sich an ihre Abwesenheit auch nicht gewöhnen. Doch er konnte niemanden fragen, außer Belinda selbst.
Belinda hatte die Jungen am Tag nach ihrer Abreise in der Mittagszeit angerufen - wohl wissend, dass er nicht im Haus sein würde - und sehr lange mit ihnen gesprochen.
„Glaubst du, Tante Binda kommt morgen wieder?” fragte Jason, als Alec ihn zu Bett brachte.
„Warum denn?” fragte Alec, der dankbar war, dass die Frage nur von einem leichten Schniefen und nicht den herzzerreißenden Schluchzern der letzten Tage begleitet wurde.
„Ich dachte, du magst Mrs. Harris.”
Jason zuckte mit den Schultern. „Sie ist okay. Und sie kocht besser als Tante Binda. Aber sie spielt nicht mit uns draußen mit der Wasserpistole oder so was. Und sie kann keine Papierflieger bauen.”
„Ehrlich?” fragte Alec, der sich daran erinnerte, dass Mrs. Harris vier Brüder großgezogen hatte. „Hast du sie einmal danach gefragt?”
„Nö.” Jason ließ die Füße aus dem Bett baumeln.
„Vielleicht solltest du sie einmal darum bitten. “
„Okay”, sagte Jason, dessen Unterlippe verdächtig zitterte. „Aber wir wünschen uns doch so sehr, dass
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