Baccara Exklusiv 53
begann Dr. Haggarty.
Zoey wurde kreidebleich und hielt den Atem an.
„Doch sie wird schon bald wieder gesund werden.“
Ihre Knie gaben nach, und Zoey sank auf den Stuhl zurück. Sie barg den Kopf in den Händen und stieß langsam den Atem aus. Inbrünstig dankte sie allen Göttern, die sie kannte.
Sie hörte nur die Hälfte von dem, was Dr. Haggarty Jonas sagte. Es war etwas über einen Virus, der grassierte und hauptsächlich Kinder und alte Menschen befiel und dessen Symptome eher beängstigend als gefährlich waren. Man hatte Juliana Antibiotika gegeben, das Fieber war jetzt unter Kontrolle, doch man wollte sie noch für weitere vierundzwanzig Stunden unter Beobachtung behalten, um sicherzugehen. In der Zwischenzeit sollten sie nach Hause gehen und sich ausschlafen, schlug Dr. Haggarty vor.
„Wer könnte nach einer solchen Nacht schlafen?“, murmelte Jonas, nachdem Dr. Haggarty wieder gegangen war.
Sie brauchten nicht auszusprechen, was sie beide wollten, und schlichen gemeinsam durch die Intensivstation zu Juliana. Sie lag friedlich schlafend auf dem Bauch, ihre herzförmigen Lippen waren leicht geöffnet, und sie sah vollkommen gesund aus.
Zoey hätte nicht sagen können, warum, aber bei ihrem Anblick fühlte sie sich so glücklich wie schon seit langem nicht mehr. Jonas schien dasselbe zu empfinden.
Sie standen lange neben Julianas Bettchen, dankbar und voller Hoffnung und unendlich erleichtert. Dann gähnte Jonas plötzlich, und Zoey lachte leise.
„Du solltest wirklich nach Hause gehen und schlafen“, meinte sie.
„Ich kann nicht schlafen, ich bin viel zu erschöpft.“
„Dann solltest du wenigstens duschen und eine Tasse Kaffee trinken. Und dir andere Schuhe anziehen.“
Jonas blickte auf seine Schuhe und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass er einen Turnschuh und einen festen Schuh trug. Doch so verwirrend das auch war, schien es irgendwie Sinn zu ergeben.
„Ich fahre dich nach Hause“, erklärte Zoey. Doch Jonas machte keine Anstalten zu gehen.
„Sie wird bald wieder gesund“, versicherte sie. „Ein paar Stunden kommt sie auch ohne dich zurecht.“ Sie lächelte und fügte dann hinzu: „Die Schwestern in diesem Krankenhaus sind einfach wundervoll, ganz besonders die, die sich um die Babys kümmern.“
Jonas wandte sich zu ihr und sah ihr in die Augen. „Ich weiß“, sagte er leise.
Zoey wurde ein wenig rot, und in Jonas erwachte die Hoffnung, dass vielleicht er der Grund dafür sein könnte.
„Komm jetzt“, murmelte Zoey, und Jonas folgte ihr.
Sie lief dann schnell noch zur Neugeborenen-Station und bat Jeannette, ein wenig länger zu arbeiten, damit sie Jonas nach Hause bringen konnte. Jeannette winkte ab und erklärte, sie solle sich ruhig Zeit lassen. Sie schulde ihr sowieso noch einen Gefallen.
Jonas nickte auf dem Rückweg ein. Als Zoey dann vor seinem Haus anhielt, blickte sie abwartend zu ihm. Sie dachte, er würde jetzt aufwachen, sich von ihr verabschieden und aussteigen. Doch er seufzte nur im Schlaf und sank noch tiefer in die Polster.
„Jonas“, rief sie leise und schüttelte ihn am Arm, „wach auf.“
Er rührte sich nicht, und sie sah keine andere Wahl, als den Motor abzustellen, auszusteigen und Jonas ins Haus zu helfen. Als sie über ihn hinweggriff, um die Beifahrertür zu öffnen, glaubte sie sekundenlang, seine Hand an ihrer Brust zu spüren. Leise aufkeuchend zuckte sie zurück und blickte ihn misstrauisch an. Doch er schien tatsächlich tief zu schlafen.
Sie stieg aus und ging um den Wagen herum. „Jonas, wach auf“, wiederholte sie, und diesmal ein wenig lauter.
„Mmmm.“
Zoey rollte mit den Augen und zog Jonas vom Sitz, legte seinen Arm um ihren Nacken und fasste ihn um die Taille. Verrückt, dachte sie, als er sich schwer an sie lehnte, niemand schläft so tief, nicht einmal ein erschöpfter Vater.
Sie stieß die Wagentür mit dem Fuß zu und stolperte dann mit ihrer Last zur Haustür. Doch die war natürlich abgeschlossen, und der Schlüssel steckte offenkundig in Jonas’ Hosentasche.
Sie glaubte, ihn lachen zu hören, als sie Jonas nach kurzem Zögern an die Haustür schob und in seine Hosentasche griff. Für jemanden, der tief schläft, wirkt er eigentlich ziemlich rege, dachte sie, als sie mit den Fingern gegen etwas stieß, das ganz sicher nicht der Haustürschlüssel war, und Jonas sich leise aufstöhnend bewegte.
Doch wahrscheinlich habe ich mir das nur eingebildet, sagte sie sich, nachdem sie den Schlüssel gefunden und
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