Baccara Exklusiv 53
haben.
„Vielleicht stößt dich der Gedanke ab, ein Kind von mir zu haben. Aber seit du mich darauf aufmerksam gemacht hast, dass wir kein Verhütungsmittel benutzt haben, konnte ich kaum an etwas anderes denken als daran, dass wir beide vielleicht ein Baby bekommen würden. Und wenn ich ehrlich bin, Zoey, der Gedanke gefällt mir sehr gut.“
„Wie bitte?“, wiederholte sie noch einmal und war sich jetzt sicher, ihn missverstanden zu haben. Wahrscheinlich weil sie wegen der Tabletten, die sie gegen die Erkältung genommen hatte, nicht ganz bei sich war.
„Du hast mich schon richtig verstanden.“
Sie schluckte und begann dann zögernd: „Ich habe nie behauptet, dass mich der Gedanke abstößt, ein Kind von dir zu bekommen …“
„Aber?“
Sie fuhr sich über die Lippen und versuchte, den dicken Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken. „Kein Aber. Es ist nur …“ Sie hielt es im Bett nicht länger aus und stand auf.
„Es ist nur …“ Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar und lief dann unruhig auf und ab. „Ich kann kein Kind mehr bekommen, Jonas“, sagte sie schließlich und vermied es, ihn anzusehen. „Ich will es nicht.“
„Warum nicht?“
„Was mit Eddie geschehen ist … hat mich beinahe umgebracht. Noch Monate nach seinem Tod war ich wie eine leere Hülle. Ich habe die ganze Zeit fast nur im Bett gelegen, nicht einmal geduscht und kaum etwas gegessen. Mein Leben schien einfach keinen Sinn mehr zu haben.“
Jetzt, nachdem sie es ausgesprochen hatte, hatte Zoey sich ein wenig gefangen, und sie blieb stehen und sah Jonas an. „Ich habe mir immer wieder gewünscht, ich wäre mit ihm gestorben. Ich wollte nicht mehr leben. Und wer weiß, wenn ich die Kraft dazu gehabt hätte, hätte ich meinem Leben vielleicht tatsächlich ein Ende gesetzt. Erst Jahre später konnte ich mich mit dem auseinandersetzen, was passiert war, und selbst jetzt gibt es noch Tage, wo die Erinnerung mich innerlich beinahe zerreißt. Ich könnte es nicht ertragen, noch einmal ein Kind zu verlieren.“
„Aber, Zoey, wenn du noch ein Kind bekämst, so würde das doch noch lange nicht bedeuten, dass du es wieder verlieren wirst.“
„Wie willst du das wissen?“
Jonas starrte Zoey an. Es gab absolut keinen Grund, zu glauben, dass sie noch einmal einen so schrecklichen Verlust würde erleiden müssen. Aber wahrscheinlich saß der Schmerz noch immer viel zu tief in ihrer Seele. Und seelischer Schmerz und Angst waren mächtige Verbündete.
„Es hat keinen Zweck“, wehrte sie leise ab, als er ihr antworten wollte. „Es wird nicht geschehen. Ich werde niemals in der Lage sein, zu …“
„Nein, Zoey. Begreifst du denn nicht? Es ist schon geschehen.“ Er hielt einen Augenblick inne, ehe er weitersprach. „Ich liebe dich. Und du liebst mich. Das weiß ich, weil ich es fühle.“
Als sie ihm nicht widersprach, sondern nur vor sich hin starrte, stand er ebenfalls auf und trat vor sie. Als sie dann noch immer nicht reagierte, zog er sie in seine Arme. Sie wehrte sich nicht und stieß ihn nicht von sich, doch sie erwiderte seine Umarmung auch nicht. Es war, als fühlte sie gar nichts, als hätte sie sich in sich selbst zurückgezogen und würde nichts mehr an sich heranlassen.
Es ängstigte ihn, sie so zu sehen. Im Augenblick hätte er sich sogar über einen ihrer Wutausbrüche gefreut, die ihn sonst immer völlig verrückt machten. Denn wenn sie ihn wegstoßen und anschreien würde, ihm erklärte, dass sie ihn hasste, wüsste er wenigstens, dass sie etwas fühlte, und er hätte noch die Möglichkeit, sie zu überzeugen.
Doch sie lag matt und still in seinen Armen. Sie sah so blass und schwach aus, so geschlagen. Es war, als hätte sie jeden Gedanken an eine gemeinsame Zukunft mit ihm und Juliana aufgegeben. Doch was noch viel schlimmer war, sie schien auch sich selbst aufgegeben zu haben. So hatte er Zoey noch nie erlebt.
„Zoey?“ Er schob sie ein wenig zurück, um sie besser ansehen zu können.
Doch sie blickte zu Boden und schwieg.
Er versuchte es noch einmal. „Zoey, ich habe gesagt, ich liebe dich. Bedeutet dir das denn gar nichts?“
Sie antwortete nicht.
„Willst du mir nicht sagen, dass du mich auch liebst?“
Schweigen.
„Nun komm schon, sag etwas. Sag mir, was du fühlst.“
Er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf, damit sie ihn ansehen musste. Doch sie hielt den Blick gesenkt und hatte die Lippen fest zusammengepresst.
Er versuchte es auf eine andere Weise. „Du
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