Baccara Exklusiv 53
sich an wie wahre Liebe.“
„Warum fragst du. Macht Deke dir nicht eine Unmenge Komplimente?“
Mollie bemühte sich, bei der Vorstellung, dass Deke ihr etwas Netteres sagte, als ihren Kaffee zu loben, nicht zu kichern. „Oh, ab und zu überkommt es ihn“, meinte sie leichthin.
„Weißt du, Mollie, dass Megan immer noch ganz unglücklich darüber ist, dass ihr mit der Hochzeit nicht bis zum Sommer wartet? Ich finde, wenn er dich wirklich liebt, könnte er doch warten, bis du das Collegejahr beendet hast. Bist du sicher, dass du keinen Abschluss machen willst? Natürlich müsstest du dann wahrscheinlich sogar noch fast zwei Jahre warten.“
Mollie sah, dass Maribeth besorgt war. „Ich weiß, aber ich kann es nicht ändern“, antwortete sie.
„Dass du sofort heiraten musst oder dass Megan unglücklich ist?“
„Beides“, gab Mollie seufzend zu.
Ein erneutes Klopfen ertönte an der Tür.
„Megan, komm rein“, rief Mollie und blickte zur Tür.
Megan trat ein. Sie trug Danny auf dem Arm. „Deke ist angekommen. Er wartet mit dem Pastor in der Kapelle. Du kannst also jetzt kommen.“
„Ist Mrs. Hobson da, um die Orgel zu spielen?“
„Ich nehme an, sie ist im Kirchenbüro.“
„Also gut. Sobald sie bereit ist, soll sie das Präludium spielen, das wir ausgesucht haben, dann komme ich. Ist Travis fertig?“
„Er wartet am Eingang zur Kirche.“
Mollie holte tief Atem, dann lächelte sie ihre Schwestern an. „Na schön, jetzt kann es losgehen. Wünscht mir Glück.“
Megan legte ihren freien Arm um Mollie und drückte sie an sich. „Du siehst einfach wunderschön aus.“ Dann schlüpfte sie hinaus.
Maribeth richtete den kurzen Schleier, der Mollies Gesicht bedeckte. „Du siehst so gelassen aus.“
„Gut so. Deke soll nicht denken, dass ich mir Sorgen mache, ob es richtig ist, ihn zu heiraten.“ Aber um ehrlich zu sein, tat sie das auch gar nicht. Alles, was sie wusste, war, dass sich in wenigen Minuten ihr ganzes Leben von Grund auf ändern würde. Wenn sie diesen Raum verließ, würde nichts mehr so sein, wie es war.
Deke konnte es kaum fassen. Nun stand er tatsächlich hier im dunklen Anzug mit Krawatte vor all diesen Leuten. Die Familie der Braut hatte ihn relativ kühl begrüßt, als er heute Morgen hier erschienen war. Wahrscheinlich hatten sie gehofft, er würde seinen Entschluss noch ändern. Er wusste von Mollie, wie sie auf die Hochzeitspläne reagiert hatten, und er konnte ihnen keinen Vorwurf daraus machen.
Am anderen Ende des Ganges gab es eine Bewegung, und dann ging die Organistin von der bisherigen Hintergrundmusik in den Hochzeitsmarsch über.
Sein Herz schlug bis zum Hals. Er zerrte an seinem Kragen und schluckte hart. Hier kam die Braut. Sie trug ein langes Kleid, das ihre schmale Taille und ihre wohlgerundeten Brüste hervorragend zur Geltung brachte. Ein kurzer Schleier fiel über das Gesicht, sodass er ihre Miene nicht erkennen konnte. Deke bemühte sich, nicht zu verraten, wie unwohl er sich fühlte. Glücklicherweise waren nur wenige Leute gekommen, um sich die Zeremonie anzuschauen.
Dann stand Mollie auch bereits neben ihm. Er wartete, dass der Pastor beginnen würde.
Gleich darauf hörte er die vertrauten Worte der traditionellen Eheschließung. Sie lullten ihn ein, waren voller Wärme, Gefühl und vermittelten Sicherheit. Aus dem Segen des Pfarrers schöpfte er Mut und Vertrauen. Dies hier war ganz anders als jene raschen, amtlichen Worte, die bei seiner ersten Trauung gesprochen worden waren.
Er erfuhr, dass Mollies richtiger Name Mary Katherine war, und alle Anwesenden erfuhren nun, dass er Dewayne Kenneth hieß. Dieser Name war ihm stets äußerst peinlich gewesen.
Travis erhob nun seine dunkle, feste Stimme, als der Geistlicher wissen wollte, wer die Braut dem Bräutigam zuführe, und schwieg diplomatisch, als der Pastor fragte, ob jemand da sei, der gegen diese Heirat Gründe vorzubringen habe. Ehe Deke richtig zu sich kam, ertappte er sich dabei, wie er einen Ring an Mollies Finger steckte. Es war ein goldener Reif, den er an jenem Tag in Austin gekauft hatte, als sie einwilligte, ihn zu heiraten.
Jetzt musste er die Braut küssen. Es erschien ihm merkwürdig, dass er sie nie zuvor geküsst hatte, aber es hatte schließlich gute Gründe dafür gegeben, es zu lassen. Im vergangenen Sommer wäre es einfach nicht in Ordnung gewesen, mehr als neutrales Interesse an ihr zu zeigen, und die Treffen in Austin hatten eher geschäftlichen als romantischen
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