Baccara Exklusiv 53
stillschweigendes Einvernehmen zwischen ihnen über ihr Arrangement? Sicher, sie waren verheiratet, aber nicht mit allen Konsequenzen. Mollie und er würden getrennte Schlafzimmer haben, oder?
Verflixt. Das hatte er vergessen. Mrs. Franzke bewohnte zurzeit das Zimmer, das für Mollie vorgesehen war. Er fuhr von der Hauptstraße ab und bog in den Feldweg ein, der zur Ranch führte. Sein Kopf begann zu schmerzen. Es gab anscheinend einiges, was er nicht gründlich überlegt hatte. Nun, irgendwie mussten sie die nächsten Wochen zurechtkommen. Wie, wusste er allerdings selbst nicht.
Mrs. Franzke begrüßte Mollie und Deke herzlich, als sie das Haus betraten. „Oh, da sind Sie ja! Ich habe versucht, Jolene wach zu halten, aber sie war so quengelig, dass ich sie doch gefüttert habe. Jetzt schlummert sie.“ Sie schenkte Mollie ein warmes Lächeln. „Bestimmt möchten Sie die Kleine sehen.“
„Und ob! Ich werfe gleich mal einen Blick auf sie“, sagte Mollie und ging den Flur entlang zum Kinderzimmer.
Deke zog sein Jackett aus und wandte sich an Mrs. Franzke. „Mollies Schwager hat eine Hochzeitsreise für uns gebucht. Wir werden die nächsten beiden Tage in San Antonio verbringen“, informierte er sie. „Er sagte, dass Sie jederzeit bei ihm anrufen können, wenn Sie Hilfe brauchen.“
Mrs. Franzke lächelte. „Das ist ja ganz reizend von ihm. Sie und Ihre Frau werden bestimmt eine wundervolle Zeit in San Antonio haben, da bin ich sicher.“
Dagegen hätte er einiges einwenden können, doch er behielt es für sich. „Ja, natürlich. Ich wollte mich nur schnell umziehen und ein paar Dinge einpacken.“
„Sie können sich sehr glücklich schätzen, dass Sie solch eine hinreißende Frau wie Mollie gefunden haben, Deke. Sie wird Jolene eine wunderbare Mutter sein.“
Er hatte ein schlechtes Gewissen. „Ich weiß“, erwiderte er und flüchtete den Gang entlang. Vor Jolenes Zimmer hielt er inne und blickte durch die geöffnete Tür. Mollie war gerade dabei, das Bettchen der Kleinen zu richten und sie zuzudecken. Er fühlte einen dicken Kloß im Hals, als er sah, wie sie das Baby zärtlich anlächelte. Dann wandte er sich ab und ging nachdenklich in sein Schlafzimmer, um sich für die Reise fertigzumachen.
Er wusste, dass ihm die Sache langsam über den Kopf wuchs, doch er konnte nichts mehr dagegen tun. Irgendwie musste er daran glauben, dass alles auf wundersame Art und Weise in Ordnung kommen würde.
Trotzdem sah er die Lösung der Probleme, die ihn, Mollie und Jolene betrafen, noch lange nicht vor sich.
8. KAPITEL
Die Sonne war bereits untergegangen, als Mollie und Deke San Antonio erreichten. Mollie fühlte, dass sie Kopfschmerzen bekam. Wahrscheinlich waren die zwei Stunden Autofahrt daran schuld, die sie von Agua Verde nach San Antonio gebraucht hatten.
Sie hatte unterwegs versucht, eine Unterhaltung mit Deke zu beginnen, doch er war nicht darauf eingegangen. Vor lauter Verzweiflung schaltete sie schließlich das Radio ein und fragte sich, ob Deke ärgerlich darüber war, dass Travis diese Reise für sie gebucht hatte.
Ihr war es nur zu recht, dass sie diese Chance bekam. Schließlich war es ihre Hochzeit. Da sie nicht vorhatte, jemals wieder zu heiraten, ungeachtet der Tatsache, dass sie Deke mit anderen Vorstellungen geneckt hatte, stand ihr eine Hochzeitsreise doch wohl zu. Irgendwie hatte sie gehofft, er würde sich nach der Trauung entspannen. Er war es doch, der diese Hochzeit gewünscht hatte. Jedenfalls stammte die Idee dazu nicht von ihr.
Vielleicht dachte er auch an seine erste Ehe und verglich die beiden Frauen miteinander. Mollie fürchtete, sie könne dabei schlechter wegkommen als Patsy.
Nun, wenn es so war, dann würde sie genug Zeit haben, um ihm zu zeigen, dass seine Wahl genau richtig gewesen war. Sie war entschlossen, ihm eine gute Frau und Jolene eine liebevolle Mutter zu sein.
Das Hotel war leicht zu finden. Es überragte die umliegenden Gebäude, und Mollie war beeindruckt. Noch niemals zuvor hatte sie in einem Hotel gewohnt, weder in einem kleinen noch in einem solchen Luxusschuppen. Sie freute sich unbändig auf die neue Erfahrung.
Deke parkte den Wagen, dann schaltete er den Motor und die Lichter aus. „Mollie“, begann er und sah sie zum ersten Mal seit Beginn der Reise an. Doch dann fehlten ihm die Worte.
„Ja?“, erwiderte sie.
Zögernd fuhr er fort: „Vielleicht war das hier doch keine so gute Idee.“
Da er schwieg, versuchte sie, mit einer Frage
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