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Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
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geschrieben.
    Es hatte ihr immer geholfen, Menschen, die sie geärgert oder traurig gemacht hatten, in Zeichnungen zu verarbeiten. So war aus ihrem Ex-Verlobten Tom eine kurzsichtige Hummel geworden, die blind gegen alle Blumen flog. Seltsamerweise half der Hasenonkel ihr aber nicht besonders, ihre aufgewühlten Gefühle zu besänftigen.
    Im Nachhinein war sie schockiert, dass sie Adam in den Pool gestoßen hatte. Normalerweise war sie keine Frau, die sich dermaßen hinreißen ließ. Doch seine harten Anschuldigungen gegen Chelsey und sie waren einfach zu viel für sie gewesen.
    Vielleicht war es auch ganz gut, dass die alte Feindseligkeit zwischen ihnen zurückgekehrt war. Das gab ihr die Möglichkeit, andere Gefühle zu vergessen, die sich zwischen Adam und ihr entwickelt und sie zutiefst verwirrt hatten.
    Wie weit wäre es wohl zwischen ihnen gekommen, hätte Joey sie nicht unterbrochen? Hätte sie, Laura, sich seinen heißen Liebkosungen hingegeben? Hätte sie diesen Mann, den sie kaum kannte, dort am Pool wild und leidenschaftlich geliebt? Doch das war ja gerade ihr Problem: In seinen Armen glaubte sie ihn sehr wohl zu kennen, von seiner Starrköpfigkeit bis hin zu seiner hinreißenden Zärtlichkeit.
    Aber das spielte keine Rolle – denn er kannte sie nicht. Sie dachte an seine bitteren Worte: Beinahe hätten Sie mich schwach gemacht. Doch es war nicht sie, Laura, gewesen, bei der er schwach geworden wäre. Es war Chelsey oder wen auch immer sie bei ihrem Versuch, Chelsey zu imitieren, erschaffen hatte – diese lüsterne Frau, die hautenge Kleider liebte und vor allem Adams glühende Küsse. Die Männer in Swimmingpools stieß, wenn sie ihr lästig wurden.
    Während Chelsey eingemummelt im Bett liegen blieb, holte Laura ihren Koffer und begann zu packen.
    Sie gab sich keine Mühe, leise zu sein, klapperte mit den Schranktüren und schlug die Schubladen zu, bis Chelsey unter ihren Decken hervorlugte. Sie blinzelte und räkelte sich und erstarrte dann mitten im Gähnen.
    "Was machst du da?"
    "So was nennt man packen."
    Chelsey kroch aus dem Bett. "Nun komm schon, Laura, überstürz nichts."
    Laura presste die Lippen aufeinander und holte eine Hand voll Unterwäsche aus der Kommode.
    "Ich habe die halbe Nacht auf dich gewartet, damit wir über alles reden können."
    "Bist du etwa sauer auf mich, weil Luke und Adam gestritten haben?"
    "Gut geraten!" Sie funkelte ihre Schwester wütend an. "Ich habe viel für dich riskiert, Chelsey, und du hast alle meine Anstrengungen zunichte gemacht. Beinahe hätte ich Adam so weit gehabt, dass er dir vertraut – dass er nicht mehr befürchtete, du würdest Lukes Traum, einmal ein großer Konzertpianist zu werden, zerstören."
    "Ist das Lukes Traum oder Adams? Adam hat den armen Jungen so durcheinander gebracht, dass er meint, er müsse der nächste … der nächste Stradivari werden."
    "Stradivari hat Geigen gebaut."
    "Was auch immer! Luke will das jedenfalls nicht. Er weiß noch gar nicht, was er will."
    "Und mit dir wegzulaufen soll ihm bei seiner Selbstfindung helfen? Du hast doch auch nie gewusst, was du im Leben willst!"
    "Ganz im Gegensatz zu dir", entgegnete Chelsey bitter. "Die vernünftige, verantwortungsbewusste Laura! Dir war ja immer alles klar. Gut und böse. Schwarz und weiß."
    Ihr Streit drohte wieder in die alten Themen abzudriften. Laura fuhr fort, ihren Koffer zu packen. Chelsey ging ans Fenster und starrte mit gekreuzten Armen hinaus.
    "Ich war in letzter Zeit nicht besonders vernünftig, sonst hätte ich diesem Schwindel nämlich nicht zugestimmt. Es hat alles nur noch schlimmer gemacht."
    "Es war meine Schuld. Ich habe dich da reingezogen."
    "Aber als ältere Schwester …"
    "Muss ich mir das etwa bis an mein Lebensende anhören – bloß wegen dieser lächerlichen zwei Minuten!" Chelsey fuhr herum. "Es ist mir bewusst, dass ich möglicherweise nicht den besten Einfluss auf Luke habe, aber ich liebe ihn, verdammt noch mal! Und diese Pianistengeschichte ist einfach nicht das Richtige für ihn, das spüre ich. Diesmal musst du meinem Instinkt vertrauen und nicht Adams."
    Sie fühlte sich äußerst unwohl. Chelsey war es gewesen, die ihr den netten, sicheren Bibliotheksjob ausgeredet hatte, um stattdessen alles zu riskieren und ihr Hobby als Zeichnerin und Geschichtenschreiberin zu ihrem Beruf zu machen. Sie hatte ihr eigentlich nie dafür gedankt. Dabei war es ein bemerkenswertes Talent, dass Chelsey anderen so gut helfen konnte, ihre Träume zu

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