Baccara Exklusiv Band 04
durcheinander zu bringen.
"Warum war es für Sie so wichtig, mir das hier zu zeigen?" fragte er.
Sie lächelte wehmütig. "Falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten, ich versuche mit allen Mitteln, Sie davon zu überzeugen, nicht zu verkaufen."
"Ach, Karen …"
"Wir sind so nah dran, Mike! Es wird einen großen Unterschied machen, sobald die Hennen mit Eierlegen anfangen. Ich habe auch schon einen Käufer für die Eier – Duane Scoggins, einen Rancher unten in Texas. Die Preise ziehen bereits an. Wenn ich nur ein bisschen mehr Zeit hätte …"
"Wie viel Zeit?" Mike konnte es selbst kaum glauben, dass er diese Idee sogar noch unterstützte.
Karen klammerte sich an den Zipfel Hoffnung, den er mit diesen zwei kleinen Worten gewoben hatte. "Eine Woche", antwortete sie entschieden. "Oder zwei, höchstens noch zwei Wochen."
"Aber selbst wenn die ersten Eier da sind, müssen Sie mit dem Verkaufserlös erst einmal Ihre Investoren auszahlen. Was bleibt dann noch für die Ranch übrig?"
"Wenn ich die Aktionäre dazu bringe, ihre Investition wieder zu investieren – und ich weiß, dass ich sie überzeugen kann –, wird es wie eine Vitaminspritze für die Ranch sein. Außerdem gehört jedes dritte Ei ohnehin der Ranch."
Sie lächelte Mike zuversichtlich an. "Wir könnten anfangen, Küken auszubrüten, und sie den Leuten zur Aufzucht verkaufen. So arm die meisten hier in Rocky Ridge auch sind, die Möglichkeit, ein oder zwei Paare zu erwerben und unterzubringen, haben sie. Stellen Sie sich doch nur vor, wie es für die Menschen hier sein würde. Ihr Leben lang waren sie auf staatliche Unterstützung angewiesen. Mit ihrer Straußenzucht könnten sie jetzt selbst Profit machen und ihn dafür verwenden, zum Beispiel ihr Haus auszubauen, statt sich von SunnyLand Geld leihen zu müssen. Es wäre ja fast wie ein Wunder!"
Mike konnte nicht anders und lächelte. Es wurde ihm immer klarer, wie Karen mit ihrer Begeisterung die Einheimischen angesteckt hatte. "Ist das nicht zu optimistisch?" fragte er sie dennoch ernst.
Missbilligend verschränkte sie die Arme vor der Brust und knurrte: "Sind Sie absichtlich blind für die Möglichkeiten?"
"Nein. Ich verstehe, was Sie meinen."
Sie spähte aus den Augenwinkeln zu ihm hinüber. "Und? Wie mache ich mich?" fragte sie mit einer unbewusst koketten Kopfbewegung.
Insgeheim gestand er sich ein, dass Karen mit ihrem Argument seinen Einwänden um mindestens zwei Schritte voraus war. Oder vielleicht lag es auch einfach an ihr selbst, dass er es so empfand. Man konnte ihr nur sehr schwierig etwas abschlagen.
"Sie können Ihre zwei Wochen haben", sagte er leise und war selbst überrascht, diese Worte ausgesprochen zu haben. Er hatte es zugelassen, dass seine Emotionen seine Vernunft überlagerten, etwas, was er sich in seiner nüchternen, auf Profit ausgerichteten Welt zu Hause in St. Louis niemals erlaubt hätte. Aber verdammt, Karen hatte ihn mit ihrem verrückten Traum in ihren Bann gezogen!
"Was haben Sie da gesagt?" Ihre Augen waren kreisrund vor Verblüffung.
Er stand entschlossen auf. "Ich sagte, Sie können Ihre zwei Wochen haben. Ich schätze, die Sache mit SunnyLand lässt sich noch so lange hinauszögern. Wenn Sie mir innerhalb dieser Zeit beweisen können …"
"Oh, danke, Mike!" Bevor er begriff, was ihm geschah, war Karen von ihrem Felsblock aufgesprungen und schlang stürmisch und freudestrahlend die Arme um seinen Hals. Sie war so ausgelassen, dass sie ihn beinahe zu Boden gerissen hätte.
"Vielen, vielen Dank", sagte sie noch einmal, während ihr warmer Atem sein Ohr streifte. "Sie werden es nicht bereuen, das verspreche ich."
Es war überwältigend, diese überaus sinnliche und von Energie sprudelnde Frau an seinem Körper zu spüren. Wie von selbst fasste er sie um die schlanke Taille. Sie fühlte sich zart und zerbrechlich an, aber sie hatte ihm gezeigt, welche Stärke in ihr war.
Mehrere Augenblicke lang standen sie engumschlungen da, während sich ihm der Kopf drehte. Obwohl er sich daran hindern wollte, war er sich doch sehr bewusst, wie schnell und heftig Karen atmete und dass ihre Hände fast liebkosend über seinen Nacken glitten. Er spürte ihre Erregung, spürte, dass auch sie sich seiner Nähe nur zu genau bewusst war, und auf einmal loderte heißes Verlangen in ihnen auf, das sie beide nicht gewollt und ebenso wenig hatten aufhalten können.
So weich und hingebungsvoll schmiegte sie sich in seine Arme, und mit vor Begehren verhangenem Blick sah
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