BACCARA EXKLUSIV Band 40
dass sie den Blick senken musste. In einer stummen Aufforderung öffnete sie sehnsüchtig die Lippen, und er knabberte behutsam an ihrer Unterlippe. Es war ein himmlisches Gefühl.
„Du wirst die Pflaster wahrscheinlich nicht allein anbringen können“, flüsterte er leise, kaum hörbar, und sie versuchte vergeblich, seine Worte mit ihrer träumerischen Stimmung in Einklang zu bringen.
„Was für die Pflaster?“
„Für deine Wunden. Damit du duschen kannst. Es wird dir vielleicht schwer fallen, die Pflaster richtig zu platzieren.“
Sie schüttelte die seltsam süße Trägheit ab, die sie überkommen hatte. „Du schlägst doch nicht etwa vor, mir dabei zu helfen?“
Sein Blick lag noch immer auf ihrem Mund. „Warum nicht? Ich bin dein Arzt. Ich muss mir die Wunden morgen sowieso ansehen. Und wenn die Fäden gezogen werden, auch.“
„Nur über meine Leiche.“
„Sieh mich nicht so entsetzt an. Wenn du glaubst, du schaffst es allein, ist es okay. Aber versuch es jetzt, während ich in der Küche aufräume, damit du mich rufen kannst, wenn es ein Problem gibt.“
„Als ob ich das tun würde“, murmelte sie leise vor sich hin und wandte sich ab. Der bloße Gedanke, ihn dabei um seine Hilfe zu bitten, war schrecklich. Wenn sie sich vorstellte, in welcher Position sie sich befinden musste, um die Pflaster anzubringen, und dass Daniel jetzt genau daran dachte … Sie bedeckte das Gesicht mit einer Hand.
„Ich bin Arzt, Lacy. Es gibt keinen Grund für dich, dich zu schämen.“
„Dieser Hinweis hilft mir sehr. Vielen Dank“, sagte sie sarkastisch.
Es war nicht leicht, aber sie schaffte es, die Pflaster allein anzulegen. Während sie anschließend schnell duschte, fragte sie sich, wie lange Daniel vorhatte, noch zu bleiben. Er konnte nicht bei ihr übernachten, da er morgen sehr früh im Krankenhaus sein musste. Außerdem wollte sie allein sein, um ihre Gedanken zu ordnen und die Verführungsstrategie zu planen, zu der sie sich fast entschlossen hatte.
Konnte sie tatsächlich Daniel Sawyers, dem Inbegriff von Ernsthaftigkeit und Zurückhaltung, Lektionen in sexueller Ausdruckskraft geben?
Das würde sie wohl nur herausfinden, wenn sie es ausprobierte. Und je eher, desto besser.
Daniel ging nervös auf und ab, während er überlegte, wie er seinen Plan in die Tat umsetzen sollte. Er legte eine CD mit Country-Versionen von Weihnachtsliedern auf und stellte sich Lacy vor, wie sie nackt unter der Dusche stand, ihr schlanker Körper nass und hell und unglaublich weich. Er stöhnte auf. Sie würde ihn, langsam aber sicher, um den Verstand bringen. Vor seinem inneren Auge sah er, wie sie nackt und mit gespreizten Beinen auf seinem Schoß saß und ihm Anweisungen gab.
Er würde liebend gern alles tun, was sie von ihm verlangte. Doch zuerst einmal musste er sie dazu bringen, ihm ihre Hilfe anzubieten. Aber wie?
Als er plötzlich Lacys Hand auf seiner Schulter spürte, zuckte er zusammen. Er drehte sich schnell um und hielt bezaubert den Atem an. Sie sah wunderschön aus, noch warm und rosig vom Duschen. Ihr nasses Haar hatte sie aus der Stirn gekämmt, was ihre hohen Wangenknochen, ihre schmale Nase und das strahlende Grün ihrer großen Augen betonte.
Sie trug ein langes violettes Hauskleid mit einem recht tiefen Ausschnitt, und je länger er sie anschaute, desto unmöglicher wurde es ihm, sie nicht zu berühren.
Er zog sie an sich und küsste sie. Im letzten Moment erinnerte er sich, dass er pfuschen musste, stieß mit der Nase gegen ihre und fummelte ungeschickt an seiner Brille herum.
Lacy stöhnte frustriert auf. „Versuchst du absichtlich, mich wahnsinnig zu machen?“
Unwillkürlich errötete er und hoffte, dass das seinem Zweck nur dienen würde. Er bemühte sich, zerknirscht auszusehen. „Entschuldige. Ich weiß, ich bin nicht sehr gut darin.“
„Worin?“
Er zuckte scheinbar hilflos mit den Schultern. „Im Umgang mit aufregenden Frauen. Ich nehme an, du hast mehr von mir erwartet?“
Sie sah einen Moment wortlos zu ihm hoch und seufzte dann. „Eigentlich nicht.“
Nicht plangemäß stieß er beleidigt hervor: „Nein?“
„Bis jetzt hat alles darauf hingewiesen, dass du nicht sehr locker in sexuellen Situationen bist.“
Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Denn eine Richtigstellung würde seinem Plan nicht weiter helfen.
Lacy missdeutete sein Zögern. „Schon gut, Daniel. Ich verstehe.“
Er unterdrückte ein gereiztes Stöhnen und senkte seufzend den Blick.
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