BACCARA EXKLUSIV Band 47
den Glassturz auf dem Kaminsims. „Ich denke darüber nach.“
„Du bist ein verdammter Narr, wenn du es nicht versuchst“, entgegnete Whiskers. „Ich habe mich an das Mädchen gewöhnt.“
Nach dem Anruf betrachtete Flint noch lange das Collier. Er hatte es behalten, um sich stets daran zu erinnern, was Frauen wirklich von einem Mann wollten. Doch Jenna war nicht wie Nicole. Er durfte die beiden nicht länger miteinander vergleichen. Und er wusste, dass Jenna nie von ihm verlangen würde, das Collier zu entfernen.
Er stand auf, trat an den Kamin und hob den Glassturz hoch. Nachdenklich betrachtete er die funkenden Steine. Er wollte alles tun, um Jenna für den Rest ihres Lebens glücklich zu machen. Morgen war ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang. Er wollte die letzte Hürde beseitigen, die ihn von der Frau trennte, die er liebte.
Jenna stand hinter dem Korral und beobachtete Black Satin auf der Weide. Diesen Tag hatte sie gefürchtet. Das Training des Hengstes war abgeschlossen, und Flint war ein so guter Reiter, dass er selbst das Pferd vorführen konnte.
Es war klar, dass Flint sie nicht hier haben wollte. Er wusste, dass sie heute mit Black Satin fertig war und die Ranch verlassen würde. Trotzdem war er schon zeitig am Morgen losgefahren und noch nicht zurückgekehrt. Vermutlich wollte er eine peinliche Situation vermeiden, wenn sie mit Cooper aufbrach.
Sie holte tief Atem und ging zum Haus zurück. Vor sechs Jahren hatte sie lange gebraucht, um ihre zerbrochenen Träume hinter sich zu lassen und weiterzumachen. Diesmal wusste sie, dass sie sich nie von dem Schmerz erholen würde, dass Flint ihre Liebe nicht erwiderte.
Als sie einen Wagen auf der Zufahrt hörte, drehte sie sich um. Whiskers und Ryan waren wieder hier. Sie hatte gehofft, schon fort zu sein, bevor die beiden eintrafen. Die Rocking-M-Ranch zu verlassen, fiel ihr schwerer als alles andere je zuvor, und es schmerzte noch mehr, wenn sie sich von den beiden verabschieden musste.
„Jenna!“ Ryan lief zu ihr und warf sich ihr in die Arme. „Du hast mir gefehlt! Habe ich dir auch gefehlt?“
„Aber natürlich, und wie!“, erwiderte sie berührt und hob ihn noch. „Seit du fort warst, hat niemand mehr mit mir Karten gespielt.“
„Jetzt bin ich wieder hier.“ Ryan schlang ihr die Arme um den Nacken. „Soll ich die Karten holen?“
„Ich … Also …“ Sie brachte es nicht übers Herz, ihm zu sagen, dass sie fortging. Die drei Hunde kamen bellend um das Haus gerannt und erlösten Jenna. Sie drückte den Kleinen noch einmal an sich und stellte ihn auf die Erde. „Den Hunden hast du auch gefehlt.“
„Jetzt bin ich wieder hier, Jungs“, sagte Ryan und streichelte die Hunde.
Während Ryan mit den Hunden auf die Wiese lief, kam Whiskers breit lächelnd zu Jenna. „Schön, Sie wiederzusehen, Mädchen.“
Jenna lächelte. „Sie haben uns allen gefehlt, Whiskers.“
Der alte Mann durchschaute sie mühelos. „Was ist denn?“
„Nichts“, log sie.
Er schüttelte den Kopf. „Ich sehe zwar nicht mehr so gut wie früher, aber ich bin nicht blind, Mädchen.“
Sie blickte auf das Weideland hinaus. „Ich – ich verlasse die Ranch in wenigen Stunden.“
„Weiß Flint das?“
„Nein.“ Sie schluckte heftig. „Er ist nicht hier.“
„Und wo ist er?“
„Das weiß ich nicht. Er ist schon zeitig losgefahren.“
„Dann warten Sie auf ihn“, befahl Whiskers.
Sie lächelte traurig. „Das kann ich nicht.“
Whiskers warf seinen Hut auf die Erde und trampelte darauf herum. „Jetzt bin ich schon so alt, aber ich habe noch nie zwei so sture Leute wie euch beide gesehen! Seit ihr euch getroffen habt, seid ihr verrückt aufeinander.“ Er hob den Hut hoch und klopfte den Staub ab. „Nicht zu glauben!“
Er verschwand im Haus und schlug hinter sich die Tür zu. Jenna sah ihm mit Tränen in den Augen nach. Er war enttäuscht. Vom ersten Moment an hatte er klar gezeigt, dass sie auf der Rocking-M-Ranch bleiben sollte.
Sie sehnte sich danach, hierzubleiben und diese Ranch zu dem Zuhause zu machen, nach dem sie sich immer gesehnt hatte. Sie wollte bei den Menschen sein, die sie liebte. Doch Flint war nicht hier und machte ihr damit deutlich, dass er sie nicht haben wollte.
Jenna nahm sich zusammen. Noch nie hatte sie um etwas gebettelt, und sie würde jetzt nicht damit anfangen. Hätte Flint sich endlich innerlich von der Vergangenheit befreit und sein Misstrauen überwunden, wäre er längst zu ihr gekommen. So aber
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