BACCARA EXKLUSIV Band 47
übereinander. „Wäre ich vierzig Jahre jünger, würde ich sie mir selbst schnappen. Merk dir meine Worte. Die Kleine ist was Besonderes.“
„Ich interessiere mich weder für sie noch für irgendeine andere Frau“, wehrte Flint ab. „Falls du es schon vergessen haben solltest – ich habe es versucht, und es war die reinste Katastrophe.“
Whiskers zeigte mit einem Löffel auf ihn. „Wenn man mit einer Wildkatze spielt, wird man gekratzt. Ich habe dich vor der Frau gewarnt, bevor du dich mit ihr eingelassen hast. Und sie ist der Grund, weshalb du dich jetzt gar nichts mehr traust.“
„Ich traue mich schon etwas“, behauptete Flint. „Ich mache nur nie zweimal denselben Fehler, das ist alles.“
„Bei Jenna machst du keinen Fehler.“
„Seit wann bist du denn ein Fachmann für Frauen?“
Whiskers trug die Teller zur Spüle und schenkte zwei Tassen Kaffee ein, winkte Flint an den Tisch und setzte sich. „Du kannst doch ein Quarter Horse von einem Vollblut unterscheiden, oder?“
Es wäre besser gewesen, das Thema nicht weiterzuverfolgen und zu gehen, doch Flint setzte sich. „Was haben Pferde mit Frauen zu tun?“
„Jenna ist wie ein Quarter Horse, das …“
Flint lachte. „Sie wäre über den Vergleich bestimmt begeistert.“
„Hältst du endlich die Klappe und hörst mir zu?“
„Gut, sprich weiter.“
„Also, sie ist hübsch, aber sie hat auch Herz. Sie lässt sich nicht so schnell entmutigen.“ Whiskers nickte. „Ja, mein Bester, wenn Not am Mann ist, packt sie zu. Sie gibt erst auf, wenn sie wirklich nicht mehr kann – genau wie ein Quarter Horse.“ Abfällig fuhr er fort: „Nicole war dagegen ein Vollblutpferd. Schön anzusehen, aber wankelmütig und launenhaft. Ein schiefer Blick, und es war aus und vorbei.“
„Du vergisst etwas“, warf Flint ein.
„Und was?“, fragte Whiskers und rieb sich den Bart.
„Ich brauche keine Frau. Ich bin glücklich. Ich habe Ryan und die Ranch und …“
„Red keinen Unsinn! Für euch beide ist das Haus viel zu groß. Hier müssen eine Menge Kinder her. Und du brauchst eine Frau wie Jenna, um welche zu kriegen.“
Flint stellte die Kaffeetasse wieder ab. „Hast du den Verstand verloren, Whiskers? Ich habe sie erst gestern kennengelernt.“
„Und du hast sofort Feuer gefangen“, behauptete Whiskers.
„Stimmt nicht“, log Flint. „Für mich ist Jenna Adams nichts weiter als jemand, der für mich arbeitet, genau wie Brad und die anderen.“
Whiskers stand kopfschüttelnd auf und begann das Geschirr in die Spülmaschine zu stellen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich Flint McCray eines Tages einen Lügner nennen würde.“
Wortlos stellte Flint die Tasse auf den Tisch und verließ das Haus. Draußen blieb er stehen und versuchte sich wieder zu beruhigen.
Er ärgerte sich nicht darüber, dass Whiskers ihn einen Lügner genannt hatte. Er ärgerte sich, weil Whiskers recht hatte. Der alte Mann lag genau richtig. Er war scharf auf Jenna, und es gefiel ihm gar nicht, dass man das so deutlich merkte.
Jenna ließ Black Satin an einer kurzen Leine laufen, bis er umgänglicher wurde. Minutenlang führte sie ihn im Kreis und band ihn dann fest, um ihn zu striegeln. Deutlich erkannte sie bei ihm einen wachen Verstand und ein Übermaß an Energie. Im Gegensatz zu anderen Pferden, die sie schon trainiert hatte, war er jedoch weder rebellisch noch besonders schwierig.
Black Satin neigte dazu, aggressiv zu werden und anzugreifen, wenn er Angst hatte, doch er hasste Menschen nicht. Es lag daran, dass er ein Hengst war und auf einer Weide aufgewachsen war. Hatte er erst begriffen, dass er keinen Grund zur Furcht hatte, konnte sie seine Energie in positive Bahnen lenken.
„Hi“, sagte sie, als sie Flint am Zaun entdeckte. Wie lange beobachtete er schon, ob sie mit seinem Hengst Fortschritte machte?
„Wie ist es am Vormittag gelaufen?“, fragte er, nachdem sie das Pferd auf die kleine Weide hinter dem Korral entlassen hatte.
„Recht gut.“ Sie wickelte das Seil auf. „Er besitzt ein großes Potenzial.“
„Er scheint sich gut zu machen.“
„Das ist meistens so bei Pferden mit so viel Energie, wenn man dafür sorgt, dass sie sich nicht langweilen.“ Sie sah zu, wie der Hengst über die Weide galoppierte. „Deshalb stelle ich für Pferde wie Black Satin ein abwechslungsreiches Programm zusammen. Bei seinem Temperament erträgt er keine gleichbleibenden Übungen.“
„Was planen Sie für den Nachmittag?“
„Nichts.“ Sie
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