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BACCARA EXKLUSIV Band 52

BACCARA EXKLUSIV Band 52

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 52 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS AMY J. FETZER LORI FOSTER
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„Ich will nicht, dass Sie meinetwegen lange aufbleiben.“ Er sah zu Kate und nahm ihre Hand. „Du brauchst Schlaf“, stellte er fest und küsste sie zärtlich.
    Wieder bekam sie Herzklopfen. „Was machst du denn da?“, flüsterte sie.
    Er küsste ihren Hals. „Du hast mich gebeten, mich vor deinen Eltern so zu verhalten, als sei ich verrückt nach dir. Wie bin ich?“
    Die nächsten Tage verflogen mit Hochzeitsvorbereitungen, bei denen Kates Mutter die treibende Kraft war. Die Tage waren so ausgefüllt mit dem Bemühen, ihre Eltern davon zu überzeugen, alles sei fabelhaft, dass Kate erst nachts zum Nachdenken kam. Wenn sie schließlich allein in ihrem Bett lag, überlegte sie, wie es nach der Hochzeit weitergehen würde. Würden sie und Michael in der Lage sein, etwas Dauerhaftes zwischen sich aufzubauen, obwohl nur einer von ihnen an die Liebe glaubte?
    Sie verdrängte diesen Gedanken und half ihrer Mutter bei ihrem Vorhaben, Kinderfotos von Michael zu sammeln.
    „Es wäre doch nicht richtig von uns, wenn wir bei der Hochzeit Kinderfotos von dir haben und keine von Michael“, meinte ihre Mutter. „Ich weiß ja, dass er in einem Heim aufgewachsen ist, aber irgendjemand muss doch Fotos von ihm haben.“
    Die beiden besuchten das Granger-Heim für Jungen. Kate musterte die große dunkle Eingangshalle und versuchte sich vorzustellen, wie Michaels Leben gewesen war. Vor den Fenstern hingen schwere Vorhänge, und die Fußböden waren aus dunklem Holz. Es sah aus wie ein Ort, der im Winter zugig war, und trotz der Sauberkeit glaubte Kate den Geruch von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung wahrnehmen.
    Mrs. Adams hob eine Braue und spähte ins Sekretariat.
    „Hallo? Können Sie uns vielleicht helfen?“
    Eine junge blonde Frau mit großen grünen Augen sah von ihrem Schreibtisch auf. „Ich weiß nicht. Ich glaube, alle sind beim Mittagessen. Ich arbeite hier nicht, aber ich kann wohl behaupten, dass ich mit der Einrichtung vertraut bin. Meine Mutter leitete früher die Cafeteria, deshalb habe ich als Kind viel Zeit hier verbracht.“
    „Wir hätten gern ein paar Fotos“, erklärte Kates Mutter. „Meine Tochter heiratet einen der ehemaligen Zöglinge, Michael Hawkins.“
    „Michael heiratet?“, rief die Frau und strahlte. „Ich bin verblüfft.“
    Kate ging es nicht anders.
    „Herzlichen Glückwunsch“, sagte die Frau. „Er war ein guter Mensch, als ich ihn kannte.“ Sie bot ihnen die Hand. „Ich bin Alisa Jennings. Ich bin gerade wieder in die Gegend gezogen und wollte ein bisschen in Erinnerungen schwelgen.“
    Kate schüttelte ihr die Hand. Die junge Frau war ihr auf Anhieb sympathisch. „Kate Adams, und dies ist meine Mutter Betty.“
    „Sie wollen Fotos. Mal sehen.“ Alisa ging zu einem Aktenzimmer hinter dem Schreibtisch. „Ich wette, sie bewahren die Unterlagen noch immer am gleichen Ort auf. Ja“, murmelte sie und ließ den Blick über die hohen Schränke schweifen. „Die Aufschriften haben sich nicht geändert.“
    „Dürfen wir denn überhaupt hier herein?“, fragte Betty.
    „Wahrscheinlich nicht, aber falls jemand Ärger macht, können wir ja behaupten, wir hätten eine Sondererlaubnis.“ Alisa zog eine Schublade auf, nahm eine Akte heraus, schaute kurz hinein und reichte sie an Kate weiter. „Es sind hauptsächlich Schwarzweißfotos.“
    Kate betrachtete gerührt das Gesicht des kleinen Jungen, dessen Augen so ernst blickten wie die Augen eines Erwachsenen. Ihr Herz quoll über vor Liebe und Mitgefühl. Er sah dünn aus, aber kräftig. Seine Haare waren einen Tick zu lang, und die Kleidung passte nicht richtig. Sein Kinn verriet Stolz und Entschlossenheit.
    „Wie ernst er aussieht“, bemerkte ihre Mutter, die Kate über die Schulter sah.
    Kate sah die Fotos durch und erkannte in dem heranwachsenden Jungen Anzeichen des Mannes, der er heute war. Das letzte Foto stammte nicht aus seiner Heimzeit. Es zeigte Michael im Alter von etwa fünf Jahren in Sonntagskleidung mit sorgfältig gekämmten Haaren. Seine Mutter hatte die Arme um ihn gelegt. Unter ihren Augen waren dunkle Ringe zu sehen, doch Mutter und Kind lächelten.
    Er hatte schon in jungen Jahren so viel verloren. Zu ihrem Erstaunen rann ihr eine Träne die Wange hinab. Rasch wischte sie sie fort und sah auf. „Können wir irgendwo Kopien machen?“
    Alisa schaute zur Tür. „Früher gab es einen Kopierladen ein Stück die Straße hinunter.“
    Kate zögerte nicht. „Danke“, sagte sie, und ihre Mutter folgte ihr. Betty

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