BACCARA EXKLUSIV Band 52
schaffen. Gütiger Himmel, was für ein Anblick für seine müden Augen! Er warf den Stift auf den Schreibtisch und stand auf. „Komm rein. Ich dachte, du wärst jemand von der Rechtsabteilung. Diese Leute machen einen hervorragenden Job, aber für heute habe ich genug von ihnen.“
„Kommt ihr voran?“ Kate ging mit einer kleinen Tüte in der Hand zu ihm.
Michael rieb sich den Nacken und schüttelte den Kopf. „Frag nicht. Hast du nicht etwas von Keksen erwähnt? Was hast du da in der Tüte?“
„Ich nehme an, du hattest zum Mittagessen nur Kaffee.“
„Du vermutest richtig.“ Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß. In ihrem schwarzen Kleid mit Strümpfen sah sie wundervoll aus, auch wenn ihr Bauch jetzt deutlich hervortrat. Er empfand eine seltsame Sehnsucht. Kates Anblick erinnerte ihn wieder daran, wie sehr er sie vermisst hatte. In letzter Zeit hatten sie nicht oft miteinander geschlafen, weil er so selten zu Hause gewesen war. Seine ständige Abwesenheit hatte nicht gerade dazu beigetragen, dass sie einander näherkamen, aber er konnte es nun einmal nicht ändern. Zumindest jetzt noch nicht. „Du siehst wunderschön aus“, sagte er. „Eine glückliche werdende Mutter.“
„Was mich auf die Tüte bringt“, meinte sie und schüttelte sie ein wenig.
„Kekse?“
„Und unser kleiner Kobold“, bestätigte sie mit einem schiefen Lächeln.
Neugierig nahm er die Tüte und schaute hinein. Außer den Keksen war da noch etwas in Seidenpapier Eingewickeltes. Er nahm es heraus und stellte fest, dass es sich um ein gerahmtes Schwarzweißfoto handelte. Es war eine Aufnahme von der Ultraschalluntersuchung.
Michael fluchte laut. „Ich habe die Untersuchung verpasst.“ Er fluchte erneut. „Es war vor einer Woche, nicht wahr?“
„Ja“, sagte Kate.
„Wieso hast du mir nichts gesagt?“
„Das habe ich. Ich habe es auf verschiedene Arten versucht, einschließlich einer Notiz am Kühlschrank.“
Michael betrachtete ihre ruhige Miene und wusste nicht, was er sagen sollte. „Ich hätte damit gerechnet, dass du wütend bist.“
Kate wandte sich ab und dachte einen Augenblick nach. „Wenn überhaupt, war ich eher verletzt als wütend. Aber um ganz ehrlich zu sein, ich war ziemlich glücklich. Ich durfte sehen, wie unser kleiner Kobold sich bewegte und am Daumen nuckelte. Ich konnte die Finger und Zehen zählen. Du bist derjenige, dem das alles entgangen ist. Ich habe dir das Foto mitgebracht in der Hoffnung, dass du mal von deiner Arbeit ablässt und dass es dich vielleicht zum Lächeln bringt.“
Ihre Worte waren sanft und die Geste lieb, doch ihre Aufrichtigkeit gab ihm einen Stich. Es war nicht seine Absicht gewesen, sie zu verletzen. „Ich möchte mich dafür entschuldigen.“
Kate verzog ein wenig das Gesicht. „Entschuldige dich bei dir selbst.“
Etwas in ihm zog sich zusammen. So distanziert war sie ihm schon lange nicht mehr vorgekommen. „Weshalb hast du die Kekse und das Foto ins Büro gebracht?“
„Um dich daran zu erinnern, dass es noch mehr gibt als deine Firma.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und zögerte. „Ich kann dich nicht dazu bringen, dein Leben mit mir zu teilen, obwohl ich es mir noch so sehr wünsche. Ich kann dich nicht dazu bringen, dass du bei mir sein willst. Und schließlich kann ich dich nicht dazu bringen, mich zu begehren.“ Sie legte ihre Hand auf ihren gewölbten Bauch und lachte leise. „Besonders jetzt. Alles, was ich tun kann, ist, dich hin und wieder daran zu erinnern, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht … und darauf zu hoffen, dass du es eines Tages auch erkennst.“
Mit ihrer ruhigen Art setzte sie ihm härter zu, als aufgebrachte Forderungen und Vorwürfe es vermocht hätten. Daher wäre ihm Letzteres beinah lieber gewesen. So aber zeigte sie ihm nur, dass sie sich von ihm zurückgezogen hatte. Michael ging zu ihr. „Du siehst das alles ganz falsch. Ich begehre dich nach wie vor so sehr, wie ich …“
Sie schüttelte den Kopf, als sei sie verlegen. „Ich verstehe schon“, unterbrach sie ihn. „Ich bin jetzt dick.“
Michael schloss sie in die Arme. „Verdammt, Kate, verdreh mir nicht die Worte im Mund. Ich weiß, was ich will, und ich will dich. Dass du von mir schwanger bist, verstärkt dieses Gefühl nur. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie aufregend es ist, zu wissen, dass dieses Baby von mir stammt? Wenn ich nicht solche Angst hätte, dir wehzutun, würde ich es dir gleich hier auf dem Schreibtisch zeigen.“
Er küsste
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