BACCARA EXKLUSIV Band 52
Hund. „Hallo, Mr. McKay.“
„Hallo, Davis.“
Der Junge blickte aus dem Fenster und sah dann Tyler stirnrunzelnd an. „Ist das etwa Ihr Wagen da draußen?“
„Leider ja.“
„Oh, Mann, das ist ja eine Beleidigung für so einen Flitzer.“
„Das kann repariert werden.“
Lane beugte sich leicht vor und sah den Jungen an. „Kann ich etwas für dich tun?“
Der Junge nickte und hielt einen Packen Werbezettel hoch. „Hier, das sind die Flyer für das Festival. Darf ich einen ins Fenster kleben?“
„Klar.“
Lane setzte ihren Becher ab, holte Klebeband und ein Handtuch und ging zu dem Jungen hinüber. „Hier, damit kannst du dein Gesicht abtrocknen.“ Dann nahm sie ihm einen Werbezettel ab und klebte ihn an die vordere Schaufensterscheibe, nachdem sie Davis leise gefragt hatte, wo sie ihn seiner Meinung nach anbringen sollte.
Tyler war überrascht, wie sanft ihre Stimme klang und wie freundlich sie den Jungen anblickte, sehr viel freundlicher als ihn. Wieso denn das? Normalerweise konnte kaum eine Frau dem Charme der McKays widerstehen. Das hatte zumindest seine Mutter immer behauptet.
„Auf Wiedersehen, Mr. McKay.“
„Wiedersehen, Davis.“
„Pass auf“, sagte Lane. „Die Leute fahren heute wie die Wahnsinnigen.“
„Die Rolle der großzügigen Siegerin liegt Ihnen wohl nicht“, bemerkte Tyler trocken, nachdem der Junge gegangen war.
Sie lachte. „Es passiert schließlich nicht jeden Tag, dass mein armes kleines Auto von einem stadtbekannten Playboy angefahren wird.“
„Aber Sie hatten mir doch schon vergeben. Außerdem, wer hat Ihnen erzählt, dass ich ein Playboy bin?“
Sie seufzte theatralisch und trat hinter den Verkaufstresen. „Fragen Sie mich lieber, wer mir das noch nicht gesagt hat.“ Sie versuchte, sich auf das Bestellbuch zu konzentrieren.
„Lügen, nichts als Lügen.“
Sie blickte hoch. Er strahlte sie an, und sie konnte nichts anderes denken als: Er ist gefährlich, er muss sofort verschwin den. „Sie brauchen sich nicht zu verteidigen. Ich habe zwar meine Meinung, aber mir ist es doch vollkommen egal, wie Sie Ihr Leben führen. Das geht mich nichts an und interessiert mich nicht.“
„Eine Frau, die sich nicht für Klatsch interessiert – sehr ungewöhnlich.“
Sie fixierte ihn über den Rand ihrer Brille hinweg. Was verstand er schon unter Klatsch? Ein paar Leute in Bradford, die sich über sein Liebesleben das Maul zerrissen? Das war lächerlich. Aber wenn der ganze Bezirk sich darüber unterhielt, was man zum Frühstück aß oder was man beim Schlafen trug, dann war das eine andere Art von Klatsch. Besonders wenn man sich jeden Morgen auf den Titelseiten der Regenbogenpresse wiederfand.
„Müssen Sie nicht irgendwohin?“, fragte Lane schließlich, als Tyler keinerlei Anstalten machte zu gehen. „Vielleicht zur Arbeit?“
Wieder sah Tyler ihr in die bernsteinfarbenen Augen, und irgendetwas rührte ihn an. Die Frau konnte kalt wie eine Hundeschnauze sein, und dennoch hatte er den Eindruck, tief in ihr loderte ein Feuer. Vielleicht lohnte es sich, herauszufinden, ob das zutraf. „Nein, ich habe viel Zeit.“ Er schwieg. „Es regnet“, sagte er dann. „Da werden Sie auch nicht viele Kunden haben.“
„Irrtum. Gerade an einem solchen Tag mag man sich gern auf der Couch mit einem guten Buch zusammenrollen.“
Ich hätte nichts dagegen, mich gleich hier mit dir zusammenzurollen, dachte er und war beinahe erschreckt, wie er auf diesen Gedanken hatte kommen können. Sie sah nicht gerade wie eine Traumfrau aus. Dennoch, ihre Augen hatten es ihm angetan, ob er wollte oder nicht.
„Machen Sie bei dem Festival mit?“, fragte er und wies mit dem Kopf auf das Werbeblatt, das sie dem Jungen abgenommen hatte und jetzt auf den Tresen neben die Kasse klebte.
„Nein.“
Das überraschte ihn, denn das Winterfestival wurde normalerweise von allen Geschäftsleuten Bradfords gemeinsam ausgerichtet. Eine solche Festwoche war gut für die Stadt und gut fürs Geschäft, da sie viele Besucher nach Bradford lockte. „Warum denn nicht?“
„Ich will nicht.“
„Spielverderberin.“
Sie versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken, das konnte er genau sehen.
„Alle Geschäftsleute machen mit“, sagte er.
„So?“ Sie sah ihn nachdenklich an. „Auch die Tankstelle?
Die Autowaschanlage?“
„Allerdings. Dennis von der Tankstelle schenkt jedem, der voll tankt, Gutscheine für kostenlose Autowäschen. Und Mike von der Autowaschanlage schenkt jedem, der zum
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