BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
Craig ihr gestanden, dass er ein wenig enttäuscht über ihre Entscheidung sei.
„Mein Stolz hat einen ziemlichen Schlag erhalten. Aber ich wäre ein Lügner, wenn ich nicht sagen würde, dass ich auch ein wenig erleichtert bin.“ Er hatte gelächelt. „Ich liebe dich, Melanie, aber …“
„Nicht auf diese Weise“, fuhr sie für ihn fort. „So liebe ich dich doch auch, Dummerchen.“
Sie wünschte nur, ihre Gefühle für Marc wären auch so leicht zu bewältigen. Ihr Herz zog sich schmerzvoll zusammen. Von jetzt an würde er nur die Rolle des Vaters für ihr Kind in ihrem Leben spielen, nicht die ihres Liebhabers oder Mannes.
„Juchu“, rief ihre Mutter, als sie die Tür öffnete. „Wie geht es dir?“
Schrecklich. Entsetzlich. Ich möchte mich am liebsten ins Bett legen und einen Monat lang heulen, dachte sie. „Gut, Mom.“
Wilhemenia legte Melanie die Hand auf die Schulter. „Du siehst wunderschön aus.“
Melanie traute ihren Ohren nicht. Ihre Mutter hatte ihr gerade ein Kompliment gemacht? „Wie bitte?“, fragte sie.
Wilhemenia lächelte schief und spielte verlegen mit Melanies Ärmel. „Ich weiß, ich habe dir das wahrscheinlich nicht sehr oft gesagt, aber ich habe es immer gedacht. Ich habe mir immer nur gewünscht, dass dein Leben nicht so wird wie meins.“
Melanie sah sie fassungslos an. War ihre Mutter etwa auch schwanger gewesen, als sie geheiratet hatte? Sie errötete und erinnerte sich daran, dass sie nichts von dem Zustand ihrer Tochter wissen konnte. „Was willst du damit andeuten, Mom?“
Wilhemenia zog einen Stuhl heran und ließ sich müde darauf sinken. „Erinnerst du dich noch, was du mich gefragt hast? In der Damentoilette vor drei Tagen? Mein Gott, sind wirklich nur drei Tage vergangen? Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.“
Das kann man wohl sagen, dachte Melanie bedrückt. „Nein, tut mir leid, ich erinnere mich nicht mehr, was ich dich gefragt habe.“
Wilhemenia räusperte sich nervös. „Du fragtest, ob ich euren Vater geliebt habe.“
Melanie nickte und wartete gespannt.
„Die Wahrheit ist, dass ich ihn sehr geliebt habe. Mehr als mein Leben.“
In den Jahren, seit ihr Vater gestorben war, hatte Melanies Mutter zwar nicht offen über ihren Mann geschimpft, aber sie hatte ihm nie verziehen, dass er sie mit zwei kleinen Töchtern allein gelassen hatte. Melanie erkannte nun, dass sie niemals versucht hatte, ihre Mutter zu verstehen.
Wilhemenia blickte zur Decke. „Ja, ich weiß, dass du schwanger bist, Melanie. Ich habe es an dem Tag gehört, an dem du es Sean verraten hast.“ Sie errötete leicht. „Ich kam gerade von der Schwesternstation zurück und sah ihn bei dir sitzen, wie er es so oft tat. Ich wollte euch nicht unterbrechen, aber …“
„Du warst auch schwanger, stimmt’s, als du und Dad geheiratet habt?“
Ihre Mutter nickte. „Aber keiner wusste davon. Ich war sehr vorsichtig. Damals war es mehr als nur ein Skandal, wenn eine junge Frau unverheiratet und schwanger war. Es war …“ Sie lachte leise. „Ich merke schon, ich rede um den heißen Brei herum.“
Melanie betrachtete sie nachdenklich. Sie hatte ihre Mutter immer für die Art Mensch gehalten, die ohne Punkt und Komma reden, weil sie die Unterhaltung dominieren wollen. Nie war ihr der Gedanke gekommen, dass ihre Mutter es tun könnte, weil sie nervös war.
„Na ja, wie auch immer“, fuhr Wilhemenia fort. „Ich möchte, dass du weißt, ich habe euch immer sehr geliebt.“ Sie hielt kurz inne. „Und ich habe euren Vater geliebt. Aber ich war unglücklich. Nichts, was er tat, war jemals genug. Er machte die Dinge meiner Meinung nach nie richtig. Ich war sicher, dass er mich nicht so sehr liebte wie ich ihn. Und als er starb, war ich schrecklich wütend auf ihn, weil ich glaubte, dass er mich im Stich gelassen hatte. Er hatte mich nicht genug geliebt, dass er um sein Leben an meiner Seite kämpfte.“
Wilhemenia seufzte tief auf. „Was ich zu sagen versuche, Melanie, ist, dass ich Angst hatte, du könntest den gleichen Fehler mit Marc machen. Deshalb musste ich einfach eingreifen.“
Melanie begriff nicht sofort. „Willst du mir damit zu verstehen geben, dass du unsere Trennung irgendwie herbeigeführt hast?“
Wilhemenia tätschelte ihr die Hand. „Das brauchte ich gar nicht zu tun, Melanie. Es ist ganz von allein geschehen. Ich habe es nur ein bisschen beschleunigt.“
Melanie stand auf. „Ich kann es nicht glauben.“ Marc hatte ihr gesagt, dass ihre Mutter seine
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