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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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in meinem Büro anrufen lassen.“
    „Ihrem Büro?“
    „Haben Sie nicht was von Bier gesagt?“
    Wo zum Teufel war das Bier? Im Boot. Er stapfte hinüber zu seinem Boot, jede Sekunde darauf bedacht, die rechte Hand in der Nähe seines Revolvers zu haben.
    „Taugt das Ding was gegen Schlangen?“ Der Alte starrte auf das Öltuch, in das er sein Gewehr eingewickelt hatte.
    Schlangen? „Hoffentlich. Hab’s bis jetzt noch nicht gebraucht.“ Er packte drei Flaschen Bier mit der linken Hand. Im selben Moment trat Jasmine aus dem Gebüsch hervor.
    Der Mann schob seine Mütze zurück und entblößte grinsend einen Goldzahn, fünf gelbe Zähne und einige Zahnlücken in seinem Gebiss. „Oh, Mann, hab’ nicht gewusst, dass Sie Ihre Frau dabei haben.“
    „Jazzy, das ist … Wie war noch mal Ihr Name?“
    „Die Leute hier nennen mich Catfish. Heiße aber eigentlich Wilburn. Wilburn W. Webster, zu Ihren Diensten, Madam.“
    Wilburn W. Webster machte es sich ohne weitere Umstände auf dem Baumstumpf bequem. Jasmine und ihm blieb nichts anderes übrig, als sich einen möglichst trockenen Flecken auszusuchen, um sich dorthin zu hocken. Sein Knie, das ihm in der letzten Zeit keine Schmerzen mehr bereitet hatte, reagierte darauf nicht sehr freundlich. Es hatte vor Kurzem ohnehin zu viel leisten müssen.
    Als er sich daran erinnerte, blickte er unwillkürlich Jasmine an. Sie trug ein Flanellhemd von ihm, das von ihren zarten Schultern herabhing und locker über ihre Brüste fiel, sodass sich gerade nur die Knospen darunter abzeichneten. Sie hockte im Schneidersitz auf dem Boden und betrachtete den Alten mit unverhohlener Faszination.
    Na, das war doch schon viel besser als der Blick, mit dem sie ihn, Lyon, noch vor wenigen Momenten bedacht hatte.
    „Sie stammen von hier, nicht wahr?“ Ihre Stimme klang genauso sexy, und ihre Augen waren genauso groß und dunkel, wie wenn sie mit ihm sprach. „Ich wette, Sie wissen sehr viel über diese Gegend. Sie könnten sicher viel erzählen.“
    „Na ja …“, meinte Webster gedehnt. „Schätze, ich weiß nicht mehr und nicht weniger als die meisten hier. Na ja, so ungefähr. In meinem Job weiß man schon, was für Skelette die Leute in ihrem Schrank haben.“
    Jasmine förderte ihren mittlerweile zerfledderten Notizblock und ihren Bleistift zutage und sah Webster erwartungsvoll an.
    „Nehmen Sie zum Beispiel den alten Lawless …“
    „Lawless?“ Sie notierte den Namen.
    Webster nickte in seine Richtung, während er grimmig darauf wartete, dass das Skelett in Wilburns Schrank zu klappern anfangen würde. Er hatte es absichtlich vermieden, Jasmine seinen vollen Namen zu nennen. Was sie nicht wusste, konnte ihm keine Schwierigkeiten bereiten.
    „Einer seiner Vorfahren, schätze ich. Allerdings ein paar Generationen weiter zurück“, antwortete Webster.
    „Einer von den Lyons?“
    „Ist das Ihr Name, junger Mann? Der Name erinnert mich an einen Nebenfluss des Arkansas.“
    „Der Name stammt von einem Fluss? Da kann ich ja von Glück sagen, dass es nicht der Two Buzzard Creek war, sonst hieße ich jetzt Bussard.“
    Webster schlug sich lachend auf die Knie. „Sie kommen wohl ganz nach ihrem Urgroßvater, was? Der war auch immer zu einem Scherz aufgelegt. Squire hieß er, Squire Lawless. War berühmt in der ganzen Gegend.“
    Jasmine kritzelte hastig auf ihrem Block. Er öffnete eine weitere Bierflasche und reichte sie Willburn. Der sah nach dem Stand der Sonne, er auf seine Armbanduhr. Ach, was soll’s, dachte Lyon. Vorerst würde er nirgendwohin gehen.
    Squire Lawless war anscheinend ein Fuchs in Sachen Alkohol gewesen, denn Webster erklärte: „Man sagt, er sei der beste Schnapsbrenner in ganz Wilkes County gewesen. Vor meiner Zeit. Lange vor meiner Zeit. Es heißt, er habe das Zeug gegen Schweine, Kühe, Pferde und Boote getauscht – was einer halt so zu tauschen hatte. Squire soll nicht habgierig gewesen sein, aber er ist auf jeden Fall als reicher Mann gestorben. Sie wissen ja, damals in den alten Zeiten, da gab es die Prohibition. Das Beste, was einem Mann wie Lawless passieren konnte. Er war so erfolgreich, dass er sogar zu importieren anfing. Hatte Boote, die bis hinauf nach Canada fuhren. Da kam das große Geld rein. Ja, Mann, Ihr Urgroßvater war ein dicker Fisch. Vor ein paar Jahren war sogar die Rede davon, ihm ein Denkmal aufzustellen, aber ich schätze, die Damenwelt und die Kirche waren nicht ganz einverstanden.“
    Jasmine konnte ihr Glück kaum fassen.

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