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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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Bemerkung über das Wetter machen. Doch als sie etwas antworten wollte, schnitt er ihr mit einem besonders hässlichen Fluch das Wort ab. Als er ihren Gesichtsausdruck sah, tat es ihm leid, aber es war zu spät. Nicht nur zu spät für Reue. Auch zu spät, um von hier zu verschwinden. Hoffentlich gelang es ihm, sie so weit in Angst zu versetzen, dass sie tat, was er ihr sagte, ohne Fragen zu stellen.
    „Versteck dich im Gebüsch und bleib dort!“, zischte er.
    Dem Motorengeräusch nach fuhr das Boot nicht sehr schnell. Offensichtlich hatte es aber einen sehr starken Motor. Es würde hier sein, noch bevor er seinen Motor angeworfen hätte. Aber mit seinem Tuckerboot hätte er gegen so viele PS ohnehin keine Chance.
    Er hatte keine Möglichkeit mehr, seine Waffe zu verstecken.
    Seine Jacke war irgendwo im Schlafsack verborgen.
    Sie stand immer noch da. „Worauf wartest du?“ Wie festgenagelt starrte sie ihn mit ihren großen braunen Augen an, als ob ihm Hörner gewachsen wären.
    „Verschwinde!“ Er klatschte in die Hände. Sie zuckte zusammen. Dann drehte sie sich um und stapfte davon, jeder Zoll Empörung.
    Wenigstens verschwand sie schnell mit ihren langen Beinen. Als das Boot ungefähr auf Höhe der Lichtung war, war Jasmine nicht mehr zu sehen.
    Er nahm einen möglichst abweisenden, feindlichen Gesichtsausdruck an und bewegte die Schultern ein paarmal auf und ab. Abwartend blieb er am Ufer stehen und registrierte alles, was es zu registrieren gab. Das Boot war etwa fünfzehn Meter lang und offensichtlich nicht für große Geschwindigkeiten ausgelegt, sondern für das Ziehen schwerer Lasten. Es hatte ein eckiges Heck und einen flachen Kiel und sah ziemlich schäbig aus. Nicht das Spielzeug eines reichen Mannes. Es war beladen mit meterlangen Metallmasten, irgendwelchen Kunststoffteilen und Betonblöcken.
    Ein trojanisches Pferd, sagte sich Lyon, während er misstrauisch darauf wartete, was der Mann am Steuer tun würde.
    Der Mann schaltete den Motor ab und ließ das Boot aufs Ufer zugleiten. Er und der Mann maßen sich mit kritischem Blick. Wieder registrierte er sofort alle Details. Der Mann war etwa Mitte sechzig. Seine Kleidung war abgetragen, bis auf die Schirmmütze, die nagelneu zu sein schein. Er trug wasserdichte Arbeitsstiefel. Anscheinend litt er an Arthritis und war Säufer, oder er hatte allergisch bedingte Hautprobleme.
    Der Mann brachte sein Boot hinter seinem zum Halten und warf ihm die Leine zu. Er fing sie auf und vertäute sie an einem Baum. Der Alte dürfte für ihn kein Problem darstellen, es sei denn, der Mann war verdammt viel drahtiger, als er aussah.
    Vorsicht, trojanisches Pferd, ermahnte er sich. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass er hereingelegt wurde.
    Es gab drei Regeln bei dem Spiel, das er spielte: Halt deinen Mund. Halt dir alle Möglichkeiten offen. Und vergiss diese beiden Regeln niemals.
    „Das war vielleicht ein Regen letzte Nacht, was?“, sagte der Mann anstelle einer Begrüßung.
    „Kann man wohl sagen.“
    „Dachte mir schon, dass Sie das sind, als ich von oben Ihr Camp entdeckte.“
    Er spürte förmlich den Adrenalinstoß in seinen Adern, behielt sein wohlwollendes Grinsen aber bei. „He, das waren Sie dort oben? Fliegen Sie da herum, um Chemikalien zu versprühen?“
    „Um die Jahreszeit sowieso nicht. Nee, nee, hab’ Luftaufnahmen gemacht. Beste Jahreszeit. Keine Blätter, die die Sicht versperren.“
    Falls der Mann ihm etwas vorspielte, machte er es jedenfalls sehr gut. „Haben Sie vielleicht Lust auf ein Bier? Tut mir leid, dass ich Ihnen ansonsten nicht viel anbieten kann.“
    „Sind wohl gerade im Aufbruch, was?“
    „Sozusagen.“ Hätte er einen Strohhalm gehabt, er hätte ihn sich zwischen die Zähne geschoben. Er hoffte nur, dass Jasmine sich inzwischen so weit beruhigt hatte, dass sie sein schauspielerisches Können würdigte.
    „Sie wollen sicher zum Haus.“
    In seinem Kopf gingen sämtliche Alarmglocken los. „Was für ein Haus?“
    „Das alte Lawless-Haus. Sie sind doch Lawless, oder?“
    „Lawless? Ich dachte, der ist tot.“
    Der Mann betrat das Ufer. Er konnte nicht mehr als fünfzig Kilo wiegen. Falls er bewaffnet war, hatte er es gut kaschiert. Was nichts weiter bedeutete, außer, dass der Mann verdammt gut war.
    „Maggie, sie arbeitet im Rathaus, hat mir erzählt, dass Sie da gewesen wären und danach gefragt hätten. Sie sind der Zweite innerhalb einer Woche. Na ja, der andere ist nicht selber gekommen, hat nur seine Sekretärin

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