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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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keine. Er hätte sie am liebsten in die Arme genommen und ihr gesagt, es würde schon alles gut werden. Doch dazu war nun mal keine Zeit.
    Abgesehen davon war er ja gar nicht wirklich in der Lage, solche Versprechungen zu machen.
    Wie auch immer, früher oder später würde er ihr einiges erklären müssen. Dabei hasste er es, Erklärungen abzugeben. Besonders persönliche.
    Jasmine stand auf der Lichtung und presste die Lippen so fest aufeinander, dass es wehtat. Nein, sie würde keine Frage mehr stellen. Sie würde ihn keines Blickes mehr würdigen. Sie ließ sich von Lyon keine Angst machen. Manche Männer bekamen einen Kick davon, wenn eine Frau Angst vor ihnen hatte. Sie war sich allerdings sicher gewesen, dass er nicht so einer war. Aber was wusste sie schon über Männer?
    Nicht viel, wie sie zugeben musste. Er war plötzlich in hektische Aktivität ausgebrochen, und sie hatte keine Ahnung, weshalb. Es hatte schon angefangen, als dieses Flugzeug gekommen war, aber dann hatten sie es beide völlig vergessen.
    Jetzt war er wohl beunruhigt wegen dieses Zwischenspiels im Zelt, aber deswegen brauchte er sich doch nicht dermaßen aufzuführen. Sie wusste zwar nicht viel über Männer, aber sie war schließlich nicht blöde.
    Zum Teufel mit diesem Daniel Lyon! Glaubte er etwa, sie wolle ihn in die Falle locken? Sie hatte ihn um nichts gebeten, und sie erwartete auch nichts. Nur weil sie so dumm gewesen war, mit einem Mann zu schlafen, von dem sie so gut wie nichts wusste … Wenn sie sich nur ein bisschen Zeit zum Denken genommen hätte, es wäre nie geschehen.
    Okay, jetzt würde sie einfach nicht mehr daran denken. Vielleicht später, wenn sie nicht mehr ganz so durcheinander wäre. Und verängstigt.
    Und, vor allem, traurig.
    Sie fischte den verrußten Kochtopf aus der Feuerstelle und warf ihn in hohem Bogen zu den übrigen Sachen ins Boot. Doch sie verfehlte ihr Ziel, und das Ding fiel ins Wasser. Breitbeinig und mit verschränkten Armen stand sie am Ufer und betrachtete voller Genugtuung die sich kreisförmig ausbreitenden Wellen.
    Doch das Gefühl der Befriedigung hielt nicht lange an. Dazu fühlte sie sich zu erschöpft und mutlos. Irgendwie lief überhaupt nichts nach Drehbuch. Eigentlich hatte sie ein bisschen ausspannen, ihre Großmutter kennenlernen und einer Hochzeit ausweichen wollen, die nicht ihre eigene war. Und jetzt steckte sie in einem hoffnungslosen Chaos.
    Ihre Mutter hatte immer gesagt, dass Jasper Clancy ein besonderes Talent dafür gehabt habe, immer im entscheidenden Moment das Falsche zu tun.
    Ihr Vater hatte ihr das wohl vererbt.
    „Fertig? Komm an Bord!“
    „Nein, ich bin nicht fertig. Ich muss mal.“ Trotzig schob sie das Kinn vor.
    Er stieß einen kurzen Fluch aus. „Dann beeil dich bitte, verflixt noch mal!“
    Ihr Kinn fing plötzlich an zu zittern, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Wo war der Mann, der sie vor nicht einmal einer Stunde so zärtlich geliebt hatte? Wo war der Mann, der ihre Welt auf den Kopf gestellt hatte? Der in ihrem Leben ein Erdbeben der Stärke 9,5 auf ihrer persönlichen Richterskala ausgelöst hatte?
    Da stand er, direkt vor ihr. Er trug Stiefel und Hose und eine hässliche Pistole, die er sich in die Seitentasche seiner Hose gestopft hatte, und er hatte diesen schrecklichen „Dirty-Harry-Ausdruck“ im Gesicht.
    Sie machte probeweise einen Schritt rückwärts. „Ich denke, wenn es dir nichts ausmacht, bleibe ich einfach hier.“
    „Geh ins Boot, Jasmine.“
    „Nein, danke.“ Ihr Lächeln war vielleicht nicht oscarverdächtig, aber mehr konnte sie in diesem Moment nun mal nicht bieten.
    Sie zitterte. Es war kalt. Es war Februar. Und sie war gefangen in einer schrecklichen Filmszene mit einem bewaffneten, halb nackten Verrückten. Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen, aber das würde ihr auch nicht weiterhelfen, also versuchte sie es als Nächstes mit zornigem Zurückstarren.
    Lyon hatte keine Zeit zum Streiten. Sollte er Jasmine wirklich hier zurücklassen und sich später um sie zu kümmern oder sollte er sie packen und ins Boot werfen, um dann wieder drei Wochen gelähmt zu sein? Sein Rücken hatte sich zwar sehr gebessert, war aber noch nicht hundertprozentig in Ordnung.
    Plötzlich versteifte er sich und starrte angespannt dorthin, wo der Fluss hinter einer mit dichtem Gebüsch bewachsenen Biegung verschwand. „Ich fürchte, jetzt haben wir sowieso keine Wahl mehr.“
    Er hatte ganz ruhig gesprochen, als würde er nur eine

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