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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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Geschirrs.
    Er reichte ihr seinen Becher. „Das hat doch Zeit bis morgen.“
    „Ich kann sie genauso gut jetzt gleich abspülen. Ich bin überhaupt nicht müde.“
    Er auch nicht. Das war ja das Problem.
    Sie saßen am Feuer und sahen zu, wie es langsam niederbrannte, bis nur noch ein paar glühende verkohlte Holzstücke übrig waren. Vom Fluss hörte man wie immer von Zeit zu Zeit leise etwas aufplatschen. Ein Fisch, ein Vogel? Wahrscheinlich ein Frosch.
    Jasmine stieß einen leisen Seufzer aus. Sie hatten noch nicht darüber diskutiert, wer wo schlafen sollte. Wenn er daran dachte, wie die letzte Nacht verlaufen war, würde er diese Diskussion am liebsten auch gar nicht erst beginnen. Wahrscheinlich konnte er deshalb an nichts anderes denken.
    „Es sieht nicht nach Regen aus“, begann er. „Ich werde draußen schlafen.“
    „Hör auf.“
    „Womit?“
    „So zu tun als ob. Wenn du nicht noch einmal mit mir schlafen willst, sag es doch einfach. Ich verstehe schon. Ich meine, ich seh nicht gerade toll aus mit der Allergie, und ich trage seit drei Tagen die gleichen Sachen, und es sind nicht einmal meine.“
    Jetzt fing er richtig zu fluchen an, leise, aber heftig. „Zum Teufel, Jasmine, glaubst du wirklich, das macht etwas aus? Jasmine, werd erwachsen. Du hast ja keine Ahnung, wer oder was ich bin. Hör zu, du bist ein nettes Mädchen, aber …“
    „Wie bitte?“
    „Was?“
    „Ein nettes Mädchen? Dafür hältst du mich?“
    Was, zum Teufel …?
    „Ich bin eine Frau, Daniel Lyon Lawless. Eine ganz und gar erwachsene, einigermaßen intelligente Frau. Schon mein halbes Leben komme ich für mich selber auf, und ich bin es gewohnt, selbständig Entscheidungen zu treffen, und …“
    „Und?“, wiederholte er sanft.
    „Ich … ich habe einen Collegeabschluss.“
    Fast wäre er in Gelächter ausgebrochen. „Ach ja? Das heißt also, du bist qualifiziert genug, um mit dem nächstbesten Mann in den Schlafsack zu krabbeln?“
    „Wenn ich mich nicht irre, bist du zu mir in den Schlafsack gekrabbelt“, sagte sie indigniert.
    „Ich meine nicht das erste Mal. Ich meine …“
    „Ich weiß, was du meinst. Und ich will nicht darüber sprechen. Falls du Angst hast, ich könnte …“
    Er beugte sich zu ihr herüber, so nah, dass er sehen konnte, dass sich die glühenden Kohlen aus der Feuerstelle in ihren Augen widerspiegelten. „Ich habe vor gar nichts Angst. Ich will nur nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst. Ich bin nicht auf der Suche nach festen Bindungen. Und selbst wenn ich es wäre, dann würde ich nicht …“
    „Sei still. Ich will nichts hören.“
    Er schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Wie hatte er nur so weit von seinem Weg abkommen können. Er war nur aus einem einzigen Grund hierhergekommen: um sich darüber klar zu werden, was bei seinem letzten Einsatz falsch gelaufen war, wer zu welchem Zeitpunkt wie viel gewusst hatte – und wer einen Gewinn davon haben könnte, wenn er dieses Wissen preisgab.
    Stattdessen steckte er nun in dieser merkwürdigen Beziehungskiste. Wenn es eine Sache gab, die er absolut nicht brauchen konnte und die er seit seinem fünfzehnten Lebensjahr erfolgreich vermieden hatte, dann waren das Beziehungskisten.
    „Du willst ins Bett?“, sagte er barsch. „Zieh dich aus. Ich habe gerade nichts anderes vor.“
    Sie zog hörbar die Luft ein. Er hoffte nur, seine Vorfahren spukten hier nicht herum und bekamen mit, was er hier trieb. Und da war es ihm peinlich gewesen, die Geschichte von seinem Urgroßvater, dem Schwarzbrenner, zu hören …
    Der alte Squire Lawless hätte ihn sicher verstoßen.
    Lyon war längst eingeschlafen, und die Kälte war ihm längst bis in die Knochen gedrungen, als ihn etwas weckte. Etwa die Kälte? Aber er hatte doch schon oft in der Kälte übernachtet. Es war nichts Neues für ihn.
    Leises Weinen. Unterdrückte Schluchzer. Es kam aus dem Zelt. Er starrte nach oben zum dunklen Himmel und wartete darauf, dass sie sich wieder beruhigte. Er würde nicht noch einmal einen Fehler machen. Auf gar keinen Fall.
    „Jasmine?“, rief er, nachdem einige Minuten auf diese Weise verstrichen waren.
    Unterdrücktes Schluchzen. Hörbares Schlucken. „Was?“
    „Alles in Ordnung?“
    „Natürlich ist alles in Ordnung.“
    „Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe. Ich dachte, dir ist vielleicht kalt.“
    „M…mir ist nicht k…kalt.“
    Natürlich war ihr nicht kalt. Sie hatte ja den Schlafsack. Er hatte die Plastikplane und ein Stück

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