BACCARA EXKLUSIV, BAND 64
sie in die Spüle stellte.
Jack folgte ihr. „Wir waschen später ab“, meinte er.
Er stand direkt hinter ihr. Katie konnte ihn spüren, seine Präsenz. Ihr plötzliches Verlangen war so heftig, dass sie erschauerte.
Jack legte ihr die Hände auf die Arme. „Du zitterst schon wieder. Setz dich lieber ans Feuer.“
Sie ließ sich widerstandslos von ihm ins Wohnzimmer zur Couch führen. Er warf ein weiteres Scheit ins Feuer und meinte: „Und weil ich beim Tod deiner Mutter nicht angerufen habe, bist du nicht schon eher zu mir gekommen? Deshalb hast du mir nicht erzählt, wie schlecht die Dinge hier stehen?“
Katie starrte in die Flammen. „Ich dachte, du wüsstest es.“
„Woher denn? Die einzigen Menschen, die mir nahestanden, waren du und Matt.“
„Vermutlich konnte ich mir nicht vorstellen, dass es dich interessiert.“
Draußen war es jetzt vollkommen dunkel. Das einzige Licht kam von den Kerzen und dem Feuer.
„Es war ja kein Geheimnis, dass du es kaum erwarten konntest, von hier wegzukommen“, fuhr sie fort. „Und weg von mir.“
Jack setzte sich verblüfft neben sie. Das hatte sie geglaubt – dass sie ihm gleichgültig war? All die Jahre, in denen er sich nach ihr gesehnt hatte, in denen er verzweifelt war über ihre Heirat mit Matt … von all dem hatte sie keine Ahnung gehabt?
„Stimmte das etwa nicht?“, fragte sie.
Er entdeckte Tränen in ihren Augen. Von ihrer herausfordernden Art war nichts mehr zu spüren. Sie war jetzt nur noch Katie, sanft und verletzlich.
„Du hast mir immer etwas bedeutet“, sagte er. „Daran hat sich nichts geändert.“
Schweigend saßen sie nebeneinander. Es war kein verlegenes Schweigen mehr, sondern eines zwischen alten Freunden, die keine Worte nötig hatten.
Nach einer Weile schloss Katie die Augen. Jack wusste, dass sie erschöpft war. Sie hatte hart gearbeitet, und die Verantwortung lastete auf ihr. Amüsierte sie sich überhaupt noch manchmal? Er bezweifelte es.
Ihr Kopf lag an seiner Schulter, und er zog sie näher an sich. Er spürte seine Muskeln von der Anstrengung beim Holzhacken. Sein tägliches Training im Fitnessstudio war kein Vergleich zu natürlicher Belastung. Er hätte nie gedacht, dass einmal der Tag kommen würde, an dem er das Holzhacken vermisste. Doch anscheinend hatte er sich geirrt. Wie in so vielen Dingen. In Katie, zum Beispiel. Er war schon mit einigen Frauen ausgegangen, doch sie war noch immer die störrischste, eigensinnigste und aufregendste Frau, der er je begegnet war.
Bei der Vorstellung, die Nacht mit ihr zu verbringen, brach ihm der Schweiß aus. Es war schon eine Weile her, seit er mit einer Frau zusammen gewesen war, und er fühlte sich ausgehungert. Wäre er jetzt in New York, hätte er eine ganze Reihe von Frauen anrufen können, die nur zu gern das Bett mit ihm geteilt hätten. Aber der Gedanke war Unsinn. Selbst wenn er in New York gewesen wäre, hätte er diese Frauen nicht angerufen. Es gab nur eine Frau, mit der er heute Nacht schlafen wollte, und das war Katie Devonworth.
Er betrachtete ihr wunderschönes Gesicht, und sein Verlangen wurde beinah unerträglich. Nicht heute Nacht. Er musste die Dinge langsam angehen, um ihr Vertrauen zurückzugewinnen. Er musste ihr beweisen, dass er der Mann war, der für sie bestimmt war.
So behutsam wie möglich löste er sich von ihr, legte ihren Kopf auf ein Kissen und deckte sie zu. Dann nahm er ein altes Kissen und eine Decke und machte es sich auf dem Fußboden bequem.
Doch es dauerte lange, bis er einschlief.
5. KAPITEL
Katie öffnete die Augen. Es war taghell. Erschrocken setzte sie sich auf. Wie spät war es? Und wo war Jack?
Wo immer er steckte, er hatte sich um das Feuer gekümmert. Frisch gehacktes Holz knisterte im Kamin.
„Jack?“, rief sie. Sie stand auf, wickelte die Decke um sich und ging zur Treppe. Im Wohnzimmer war es behaglich warm, doch der Rest des Hauses war eisig kalt.
Sie hörte die Hintertür zuschlagen und sah Jack mit einem Stapel Holz hereinkommen. Er trug seinen Kaschmirmantel und die Stiefel, die sie ihm hingestellt hatte. Mit den zerwühlten Haaren und den frischen Bartstoppeln wirkte er noch attraktiver. Gefährlich sexy, dachte sie und registrierte, dass er
den gleichen Blick hatte wie damals in ihrer Jugend.
„Guten Morgen“, begrüßte er sie und ging an ihr vorbei.
„Guten Morgen.“ Katie wich ihm aus. Sie beobachtete, wie er das Holz neben dem Kamin stapelte. „Wie ich sehe, schneit es draußen noch
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