BACCARA EXKLUSIV Band 67: DEIN SINNLICHSTES VERSPRECHEN / MIT DIR EIN LEBEN LANG / JEDEN TAG EIN BISSCHEN MEHR / (German Edition)
hielt inne und rang mühsam nach höflichen Worten. „Über den Zustand meiner Batterie kann ich Ihnen leider nichts sagen, Mr. Fox. Ich weiß nur, dass sie für das Anspringen des Motors verantwortlich ist, mehr nicht. Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht helfen.“
„Sie wollen meine Hilfe?“ Er legte seine Hand auf seine Brust, als wäre er verwundert und begeistert zugleich, dass sie an ihn gedacht hatte.
Sie nickte knapp.
Jetzt war sein Lächeln alles andere als nett. „Wenn Sie mich freundlich darum bitten.“
Ihr fielen tausend Dinge ein, bei denen ihm dieses alberne Grinsen vergangen wäre. „Bitte“, sagte sie stattdessen.
Er legte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Es geht sicher noch besser.“
Im ersten Moment hätte sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst. Aber das würde sie nicht tun – jedenfalls nicht, bevor er den Wagen startklar gemacht hatte.
„Bitte helfen Sie mir.“ Sie schlug den einschmeichelnden Ton an, den sie immer bei ihrem Vater benutzte, wenn er schwierig war.
„So ist es schon besser“, erwiderte Tyrel. „Aber ich verstehe nichts von Motoren.“
„Sie …“ Beinahe wäre ihr ein Schimpfwort über die Lippen gekommen. „Was ist denn mit der Benzinleitung? Und der Batterie?“
„Also, Nate kennt sich mit Motoren aus“, unterbrach er sie und hob bedauernd eine schwielige Hand. „Wie gesagt, er kommt erst morgen.“
Sie war überzeugt, dass er sie belog, aber da sie ihm das schlecht nachweisen konnte, fragte sie in bewundernswert gleichmütigem Ton: „Könnte ich dann wenigstens von Ihrem Telefon aus eine Werkstatt anrufen?“
„Irgendwo sind die Leitungen beschädigt worden. Das Telefon funktioniert nicht.“
Sie warf ihm einen finsteren Blick zu und ließ jegliche Höflichkeit fallen. „Ich kann auf keinen Fall hier in diesem …“
„Selbst wenn ich ein erstklassiger Automechaniker wäre, hätte ich keine Zeit, an Ihrem Wagen herumzuhantieren. Wenn es mir nicht gelingt, das Kalb innerhalb der nächsten Stunde zum Saugen zu bringen, wird es nicht durchkommen.“
Hannah starrte ihn an. „Nicht durchkommen?“, wiederholte sie betroffen.
„Nein.“ Er sah sich nach dem Kalb um. Es lag jetzt flach auf der Seite. „Stammt von einer meiner besten schwarzen Kühe. Und es ist die zweite, die ich dieses Jahr verloren habe.“
„Wie kann man eine Kuh verlieren?“, fragte sie gereizt.
„Sie ist mir eingegangen“, erklärte er kurz angebunden.
„Oh.“ Hannah konnte nicht widerstehen, an ihm vorbei nach dem neugeborenen Kalb auf dem Boden zu spähen. Deutlich waren seine Rippen unter dem schwarzen Fell zu sehen. Schon wollte sie sich abwenden, doch da hob das Tier den Kopf und schaute sie mit großen Augen an.
„Ist es krank?“, fragte Hannah und ging an Ty vorbei ins Haus.
„Ja, kommen Sie herein“, meinte Ty und zog die Tür hinter ihr zu.
„Ist es krank?“, wollte Hannah erneut wissen.
„Nicht, dass ich wüsste. Aber manchmal geben die Kleinen auf, wenn keine Mutter da ist, die sie liebt.“
„Vielleicht sollten Sie ihm etwas vorsingen.“
„Vorsingen!“ Sie hörte den ungläubigen Unterton in seiner Stimme. „Leider habe ich zurzeit kein passendes Repertoire.“
Sie ignorierte seinen Sarkasmus. „Mein Daddy hat mir früher auch etwas vorgesungen.“
„Daddy? Wo kommen Sie denn her?“
Hannah näherte sich dem Kalb und hockte sich daneben. Seine Augen waren groß, die Wimpern so lang wie ihr kleiner Finger und sein Fell lockig, sobald es trocknete.
„Ich habe noch nie gehört, dass eine erwachsene Frau ihren Vater Daddy nennt. Ich dachte, das tun nur diese reichen Mädchen aus den Südstaaten, wie es in den Filmen gezeigt wird, wenn sie flöten: ‚So ein Unsinn, Daddy! Warum kann ich nicht den Porsche haben?‘“
„Wenn ich Ihnen helfe …“, unterbrach Hannah ihn abrupt. „Helfen Sie mir dann auch?“
„Helfen …“
„Mit meinem Wagen.“
„Ach so. Nun ja, wie gesagt, ich verstehe nicht viel von Motoren.“ Sie wollte schon etwas erwidern, aber er hielt sie rasch mit einer Geste davon ab. „Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag.
Sie bringen das Kalb auf die Beine, und ich sehe mir mal Ihren Wagen an.“
„Haben Sie Milch für das Tier?“
„Es braucht Kolostrum.“ Er benutzte absichtlich diesen Ausdruck, weil er davon ausging, dass sie keine Ahnung hatte, was damit gemeint war: die erste Kuhmilch nach dem Kalben, auch Biestmilch genannt.
Hannah wusste absolut nicht, was Kolostrum war. Es
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